Ogier vor seinem zehnten Triumph bei der Monte
Der französische Toyota-Pilot geht mit einem souveränen Vorsprung von 20,5 Sekunden in die letzte Etappe am Sonntag. Die heutigen sechs anspruchsvollen Prüfungen westlich von Gap hat er zusammen mit seinem Beifahrer Vincent Landais mit Bedacht und Kalkül absolviert.
Obwohl die milderen Temperaturen heute keine Herausforderungen mit Eisterrain stellten, hatte Ogier doch mit den schwierigsten Bedingungen des Tages zu kämpfen.
Sein zehnter Startplatz bedeutete, dass er mit dem Nachteil von besonders mit viel Matsch und losen Steinen konfrontiert war, welche von den vorausfahrenden Autos verursacht wurden. Dennoch nutzte der achtfache WRC-Champion seine ganze Monte Carlo-Erfahrung und konnte seinen Vorsprung im Gesamtklassement sogar ausbauen, der nach dem Freitag noch 12,6 Sekunden betragen hatten.
«Es ist natürlich immer besser einen schönen Vorsprung zu haben. Aber morgen liegen immer noch drei knifflige Etappen vor uns», erläuterte Ogier die Situation vor dem Abschlußtag.
Hinter Ogier hat sich die Auseinandersetzung von Adrien Fourmaux (Hyundai) und Elfyn Evans(Toyota) zu einem Dreikampf erweitert, denn: Ott Tänak (Hyundai) war heute sehr schnell unterwegs und schielt jetzt berechtigt auf einen Podiumsplatz.
Nur gerade 4,3 Sekunden trennten Evans und Fourmaux am Ende des längsten Tages der Rallye. Nach einem spannenden Hin und Her lag schließlich der Waliser gegenüber dem Franzosen vorne. Der von Ford zu Hyundai neu gewechselte Fourmaux gibt bisher ein beeindruckendes Debüt für sein südkoreanisches Team.
Tänak konnte heute vier Wertungsprüfungen gewinnen, am Vormittag als erste die La Bâtie-des-Fonts/Aspremont, sowie am Nachmittag alle drei mit La Motte-Chalancon/Saint-Nazaire, Aucelon/Recoubeau-Jansac sowie La Bâtie-des-Fonts/Aspremont. Drei Strecken wurden heute je zweimal durchfahren.
Tänak kam am Nachmittag besonders richtig ins Schwung, nachdem er seinen Hyundai durch Änderungen an der Abstimmung noch schneller gemacht hatte. Auf Wertungsprüfung 13 zog er an Kalle Rovanperä (Toyota) vorbei.
Der zweimalige WRC-Champion Rovanperä, der nun 27,9 Sekunden hinter Tänak an fünfter Stelle liegt, gab zu heute nicht viel hätte erreichen können. Seine Vorliebe für schnellere, flüssige Prüfungen ließ ihn auf den engeren, technischen Straßen der heutigen Etappe im Nachteil sein.
Die Toyota-Piloten Takamoto Katsuta und Sami Pajari liegen mit soliden Leistungen auf den Plätzen sechs und sieben der Gesamtwertung - ohne große Dramen. Katsuma setzte allerdings ein besonders Ausrufezeichen, als er auf WP12 La Bâtie-des-Fonts/Aspremont die schnellste Zeit fuhr.
Für den amtierenden Weltmeister Thierry Neuville lief es auch heute nicht rund. Der Vorjahressieger, schon gestern nach noch zwei glimpflich ausgegangen Ausrutschern zurück gefallen, hatte in der zehnten Wertungsprüfung Probleme. Der Motor seines Hyundai entfaltete zunächst keine volle Leitung, was dem Belgier rund 50 Sekunden kostete. Alle Hoffnungen heute eine Aufholjagd inszenieren zu können waren damit erledigt und der achte Platz im Gesamtklassement zementiert.
Für Grégoire Munster war der Tag bittersüß. Der M-Sport Ford Puma Rally1-Pilot feierte am Samstag seine erste schnellste WRC-Prüfungszeit - auf der WP10 La Motte-Chalancon/Saint-Nazaire -
in der Karriere überhaupt. Nachdem der Luxemburger am Freitagaben mit einem technischen Defekt auf der letzten Verbindungsetappe zurück zum Service nach Gap aufgeben musste, kann er seinen Rally1-Rivalen keine vordere Platzierung mehr streitig machen. Ohne das Technikpech wäre Munster wohl in der Lage gewesen, morgen um eine Top-Fünf-Ergebenis am Ende herausfahren zu können.
Ford-Rally1-Debütant Josh McErlean kommt immer besser in einen schnellen Rhytmus und fuhr in die ersten Neun hinein. Nikolay Gryazin (Skoda) liegt bei den Rally2-Autos vor dem Finaltag als Gesamtzehnter vorne. Sein Rivale Yohan Rossel (Citroen) führt die Wertung der in die WRC2-Weltmeisterschaft eingeschriebenen Fahrer an und liegt in der Gesamtwertung an elfter Stelle.
Die letzte Etappe am Sonntag beginnt in Gap und umfasst drei weitere knifflige Prüfungen. Die 91. Rallye Monte Carlo endet am Nachmittag im Fürstentum Monaco..
Die Zwischenwertung der Rallye-Monte Carlo nach 15 von 18 Etappen:
1. Ogier/Landais (Frankreich) Toyota 2h42m48.2s
2. Evans/Martin (Großbritannien) Toyota +20.3s
3. Fourmaux/Coria (Frankreich) Hyundai +24.6s
4. Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai +27.1s
5. Rovanperä/Halttunen (Finnland) Toyota +55.0s
6. Katsuta/Johnston (Japan) Toyota +1m43.7s
7. Pajari/Salminen (Finnland) Toyota +4m09.9s
8. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +5m17.52s
9. McErlean/Treacy (Irland) Ford +8m25.4s
10. Gryazin/Alksandrov (Bulgarien) Skoda +8m33.0s