Horst Rotter: Comeback bei Rallye Deutschland
Zwei Rallye-Generationen in einer schrecklich schnellen Familie: Fabian und Horst Rotter. Zu einem besonderen Duell der Generationen kommt es im ADAC Opel Rallye Cup anlässlich der ADAC Rallye Deutschland (17. – 20. August), wenn mit Horst Rotter eines der größten Fahrtalente früherer Zeiten ein einmaliges Comeback im Rallye-Wettbewerb gibt.
Der mittlerweile 57-Jährige aus dem hessischen Großalmerode stieg 1979 in den Rallyesport ein. Gleich in seinem ersten Jahr sicherte er sich den Opel-Junior-Cup, der seinerzeit aus sechs Rallyes und sechs Rundstreckenrennen bestand und ihm die Unterstützung des damaligen Opel-Sportchefs Jochen Berger (1974 an der Seite von Walter Röhrl Rallye-Europameister) eintrug. 1987 gewann Rotter den Opel-Cup, im Jahr darauf die Deutsche Rallye-Trophäe. 1993, 1994 und 1995 errang er die Titel in der Zweiliter-Klasse der Deutschen Rallye-Meisterschaft. 2002 fuhr er bei der Rallye Deutschland den N3-Klassensieg heraus, 2007 gewann er das HJS-Rallye-Masters. Achtmal stand er bei der berühmten Rallye Monte Carlo am Start. Am Ende der Saison 2011 hängte Rotter den Helm an den Nagel.
Bei der ADAC Rallye Deutschland ist Horst Rotter, der Opel seit jeher als Herzensangelegenheit bezeichnet, in doppelter Mission unterwegs. Am Freitag, wenn der ADAC Opel Rallye Cup seinen ersten von zwei Wertungsläufen während des deutschen Gastspiels zur Rallye-Weltmeisterschaft absolviert, pilotiert der Hesse den in SONAX-Farben lackierten ADAM Cup als Vorauswagen und VIP-Taxi. Ab Samstagmorgen steigt dann der mit allen Wassern gewaschene Copilot Michael Kölbach (50, Braubach) zu. Den zweiten Lauf von Europas stärkstem Rallye-Markenpokal, der bis Sonntagmittag 13 Wertungsprüfungen umfasst, absolvieren die beiden Routiniers dann mit der Startnummer 224 im Wettbewerb – natürlich außerhalb der Punkte- oder Preisgeldwertung.
Zu einem seiner Konkurrenten pflegt Horst naturgemäß ein besonders inniges Verhältnis – Sohn Fabian (20) bestreitet im ADAC Opel Rallye Cup 2017 seine erste volle Saison im Rallyesport. Mit dem eigenen Sprössling im selben Teilnehmerfeld zu starten, ist für den Senior ein «Traum, der in Erfüllung geht. Das habe ich mir immer gewünscht». Wer Horst Rotter kennt, der weiß, dass gemächliches Cruisen so gar nicht sein Ding ist – auch als VIP-Taxifahrer sorgt seine beherzte Gangart stets für leuchtende Augen bei den Mitfahrern. Was seine Ambitionen für den Gasteinsatz im Feld der heißen Nachwuchstalente angeht, so hält Horst Rotter den Ball allerdings betont flach: «Seit sechs Jahren habe ich keinen Wettbewerb mehr bestritten. Zu glauben, ich könnte mich mit Kalibern wie Kristensson oder Madsen messen, wäre völlig unrealistisch.»