Ott Tänak gewinnt erste Deutschland-Halbzeit
Ott Tänak ist in Deutschland sehr stark
Der Este Ott Tänak hat im Ford Fiesta WRC mit seinem Sieg auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien seine Schotterstärke bewiesen. Bei der zweiten Asphaltrallye in diesem Jahr zeigt der WM-Dritte, dass er auch auf festem Untergrund stark sein kann. Er sicherte sich nach der ersten Halbzeit der ADAC Rallye Deutschland die Führung. Nach der zwölften von 21 Prüfungen lag der 29-Jährige 23,0 Sekunden vor Andreas Mikkelsen, der in Südwestdeutschland seinen dritten Einsatz im Citroën C3 WRC bestreitet. Mikkelsen geriet aber ins Visier seines letztjährigen VW-Partners Sébastien Ogier, der im zweiten Ford Fiesta von M-Sport bis auf 6,9 Sekunden aufschloss.
«Es ist schon gut, aber noch können wir uns noch nicht so richtig freuen. Ich bin mit dem Auto sehr zufrieden», meinte Tänak. Auf die Frage, ob er sich über mögliche Teamorder zu Gunsten von Ogier Gedanken mache, antwortete Tänak: «Es liegt noch ein weiter Weg vor uns.»
Mikkelsen bleibt im Kampf um den Sieg: «Eine gute Prüfung. Wir werden aber keineswegs Tänak den Sieg kampflos überlassen.»
Ogier rammte zwar einen Poller, blieb aber ohne Schaden. «Ich bin hier kein Risiko eingegangen, ich versuchte aber auch, nicht allzu langsam zu sein. Ich mache weiter Druck auf die Boys vor mir», erklärte der dreifache Deutschland-Sieger Ogier.
M-Sport mit starker Teamleistung
Eine starke Teamleistung zeigte M-Sport. Elfyn Evans etablierte sich im dritten Ford Fiesta WRC auf dem vierten Rang (Rückstand: 1:16,3 Minuten). Nur acht Zehntelsekunden dahinter ist Juho Hänninen im besten Toyota Yaris WRC schon in unmittelbarer Schlagdistanz zu Evans.
Hyundai, in diesem Jahr oft mit einer starken Mannschaftsleistung im Gespräch, musste bei seinem WM-Heimspiel einen starken Dämpfer einstecken. Am Freitag sagte Dani Sordo, Deutschland-Sieger von 2013 im Citroën DS3 WRC, auf der vierten Prüfung vorerst «Tschüss». Nach der ersten Samstag-Entscheidung musste sich der Tabellenführer und dreifache Saisonsieger Thierry Neuville mit einem Aufhängungsschaden am i20 Coupé WRC ziemlich vorzeitig aus der zweiten Etappe verabschieden.
Der beste Deutsche Armin Kremer steigert sich bei seiner Jungfernfahrt im Ford Fiesta WRC von M-Sport und lag zur Halbzeit auf dem elften Platz. «Wir lernen und werden von Prüfung zu Prüfung besser. Im Moment sind wir glücklich», führte der Ex-Europameister und Titelträger der Asien-Pazifik-Meisterschaft sowie dreifache Deutschland-Champion an.
Stand nach der 12. von 21 Prüfungen:
1. Tänak/Jarveoja (EE), Ford Fiesta WRC, 1:49:07,5h.
2. Mikkelsen/Jaeger (N), Citroën C3 WRC, + 23,0 sec.
3. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, + 29,9
4. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta WRC, + 1:16,3 min.
5. Hänninen/Lindström (FIN), Toyota Yaris WRC, + 1:17,1
6. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën C3 WRC, + 2:03,9
7. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, + 2:10,9
8. Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai i20 Coupé WRC, + 4:17,9
9. Kopecky/Dresler (CZ), Skoda Fabia R5, + 6:04,3
10. Camilli/Veullas (F), Ford Fiesta R5, + 6:16,8