KTM: Fehlplanungen auch in der Modellpolitik

Polen fliegt aus der Rallye-Weltmeisterschaft

Von Toni Hoffmann
Thierry Neuville war 2017 der letzte Sieger in Polen

Thierry Neuville war 2017 der letzte Sieger in Polen

Polen wird nicht mehr zur Rallye-Weltmeisterschaft zählen, nach erneuten schwer wiegenden Mängeln bei den Zuschauer-Sicherheitsmaßnahmen wird die FIA nun endgültig den Stecker ziehen.

Die Rallye Polen, nach Monte Carlo die zweitälteste Rallye der Welt, hatte schon die gelbe Karte, weil der Veranstalter die Probleme mit den Zuschauern nicht in den Griff bekam. Das hatte sich auch in diesem Jahr nicht geändert. Jetzt bekommt der Veranstalter für das unvernünftige Verhalten der Fans die traurige Quittung. Das WM-Prädikat wird ihr entzogen. Und das bei der Veranstaltung des ehemaligen FIA Sicherheitsexperten Jacek Batos, der bei anderen Rallyes die Latte für die Sicherheitsmaßnahmen sehr hoch gelegt und schon einige Prüfungen gekippt hatte. Die Endscheidung soll aber auf der nächsten Sitzung des FIA-Weltrats Ende September gefällt werden.

Nach Aussagen von Oliver Ciesla vom WM-Promoter habe der Veranstalter trotz einer Verwarnung in diesem Jahr die Sicherheitserwartungen erneut nicht erfüllt. Schon 2015 war das unvernünftige und gefährliche Verhalten der Fans Anlass zur Beanstandung. Dennoch durfte die Rallye ihren WM-Status behalten. Ciesla sieht nicht direkt eine Schuld beim Veranstalter, auch wenn die Streckenposten überfordert schienen, sondern vielmehr in der Unvernunft der Zuschauer. Die einzige osteuropäische Veranstaltung verschwindet aus dem WM-Kalender.

Für Polen soll wieder die Türkei in die Königsklasse aufgenommen werden. Die Türkei zählte vor acht Jahre zuletzt zur WM. Neuling Kroatien dürfte aber auch nun gute Karten haben. Die Rückkehr von Neuseeland, der gerade bei den Fahrern so beliebten Rallye, dürfte an den Logistikkosten der Teams scheitern. Der FIA-Weltrat soll auch Ende September über eine Aufstockung von 13 auf 14 Läufe 2018 entscheiden.

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