Wales: Zehtner WRC2-Sieg 2017 für Skoda mit Tidemand
WRC2-Sieg für Pontus Tidemand/Jonas Andersson
Das Werksteam von Skoda Motorsport hatte bei der Wales Rally GB, dem vorletzten Lauf zur Weltmeisterschaft 2017 (WRC) in Großbritannien, allen Grund zum Feiern. Die als neue WRC 2-Champions bereits feststehenden Pontus Tidemand/Jonas Andersson (SWE/SWE) fuhren im Skoda Fabia R5 zum überlegenen fünften Saisonsieg in der WRC 2-Kategorie. Juuso Nordgren/Tapio Suominen aus Finnland erkämpften bei ihrer ersten Rallye in Wales einen starken fünften Platz. Nach einem Überschlag am ersten Tag und der Reparatur ihres Skoda Fabia R5 starteten Ole Christian Veiby/Stig Rune Skjaermoen (NOR/NOR) neu, sammelten wertvolle Erfahrungen auf den Schotterprüfungen in Wales und erreichten ebenso das Ziel. Tidemands Sieg in Wales markierte den zehnten Saisonsieg eines Skoda Teams in der WRC 2. Der 26 Jahre alte Schwede ist außerdem mit insgesamt acht Siegen nun erfolgreichster Fahrer in der Geschichte der WRC 2.
Am Samstagmorgen ging es in aller Frühe auf die Marathonetappe der Rallye. 17 Stunden im Cockpit der Rallye-Fahrzeuge und 142 Kilometer auf Bestzeit standen auf dem Programm, die sich auf neun Wertungsprüfungen (WP) verteilten. Sieben Prüfungen mussten am Stück ohne Service absolviert werden. Die abschließenden zwei WP galt es in Dunkelheit zu bewältigen, eine besondere Herausforderung für die Teams. Nach dem sonnigen Auftakt am Freitag sorgten gelegentliche Regenfälle am Samstag dafür, dass sich die Pisten in den walisischen Wäldern stellenweise in Rutschbahnen verwandelten.
Auf der zweiten Prüfung am Morgen fuhr der neue WRC 2-Champion Tidemand seine erste von vier Bestzeiten in Folge und baute seine Führung kontinuierlich aus. Der Skoda Fabia R5 seines jungen norwegischen Teamkollegen O.C. Veiby war nach dem Unfall am Vortag repariert worden, was dem Norweger den Neustart ermöglichte. Bei seiner Zeitenjagd wurde er jedoch durch einen Reifenschaden erneut gebremst und verlor zwei weitere Minuten. Von nun an ging es für den 21-Jährigen nur noch darum, weitere wertvolle Erfahrungen auf den anspruchsvollen Schotterpisten in Wales zu sammeln und ins Ziel zu kommen.
Sein junger Teamkollege Juuso Nordgren sah sich bei seiner allerersten Rallye in Wales in einen Kampf um die siebte Position verwickelt. Nach der Servicepause in Deeside standen nun die verbleibenden zwei Wertungsprüfungen des Tages bei Dunkelheit und zudem aufziehendem Nebel auf dem Programm, der die Sicht in manchen Passagen drastisch reduzieren sollte. Ein stürmischer Wind blies die Nebelschwaden umher, sodass sich die Bedingungen in puncto Sicht nach jedem Fahrzeug veränderten. Skoda Fahrer O.C. Veiby bekannte: «Es war wirklich unglaublich. Es war, als führe man gegen eine weiße Wand. Ich konnte im Nebel stellenweise kaum das Ende der Motorhaube meines Skoda Fabia R5 erkennen.»
Die WRC 2-Champions Pontus Tidemand und Jonas Andersson ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken, erwiesen sich unter diesen Bedingungen als unschlagbar und distanzierten ihren nächsten Verfolger um mehr als eine halbe Minute. Im Zwischenziel der zweiten Etappe war ihr Vorsprung auf 1.43 Minuten angewachsen. Wie bereits bei der RallyRACC Catalunya, dem zurückliegenden WM-Lauf in Spanien, konnten die finnischen Youngster Juuso Nordgren/Tapio Suominen erneut in der Dunkelheit überzeugen und verbesserten sich auf die sechste Position.
Auch am sonnigen Sonntag kontrollierten Pontus Tidemand und Jonas Andersson das Geschehen an der Spitze der WRC 2-Kategorie, erhöhten ihr Konto auf insgesamt elf Bestzeiten bei 21 Wertungsprüfungen und erzielten einen ungefährdeten fünften Saisonsieg in der WRC 2-Kategorie. «Es war eine unglaubliche Rallye für mich. Es war ein reines Vergnügen, den Fabia auf diesen anspruchsvollen Wertungsprüfungen zu fahren. Mein Dank gilt den Mechanikern von Skoda Motorsport dafür, dass sie mir so ein tolles Auto zur Verfügung gestellt haben», strahlte Pontus Tidemand auf dem Podium im Seebad Llandudno. Juuso Nordgren brachte seinen Skoda Fabia R5 am Ende auf einem fünften Platz ins Ziel und freute sich über sein Ergebnis: «Das war für mich die schwierigste Rallye, die ich bislang gefahren bin. Ich bedanke mich für das perfekte Auto und die großartige Unterstützung des gesamten Teams von Skoda Motorsport.»
Skoda Motorsport-Chef Michal Hrabánek und sein Team konnten sich über Saisonsieg Nummer zehn eines Teams freuen, das einen Skoda Fabia R5 fuhr. «Pontus und Jonas waren bei der Wales Rally GB wirklich eine Klasse für sich. Juuso und Tapio haben sich bei ihrer ersten Rallye in Wales kontinuierlich gesteigert, während O.C. und Stig Rune nach ihrem Pech am ersten Tag das Beste aus der Situation gemacht haben und wertvolle Erfahrungen sammeln konnten, indem sie die Rallye beendet haben», kommentierte Hrábanek.