Tänak-Festival in Finnland

Der Argentinien-Sieger Tänak stampft eine Bestzeit nach der anderen in den finnischen Schotter. Auf der 15. von 23 Prüfungen notierte er im Yaris WRC beim Heimspiel seines Toyota-Teams schon die zehnte Bestmarke. Damit erhöhte der Finnland-Leader seinen Vorsprung zu Mads Östberg im Citroën C3 WRC auf 23,7 Sekunden und zu seinem Stallgefährten Jari-Matti Latvala auf bereits 44,6 Sekunden.

«Ich habe hier einen guten Rhythmus gefunden», erklärte Tänak. «Ich freue mich über die saubere Strecke. Es passt hier alles.»

Östberg hat sich inzwischen auf Platzsicherung verlegt. «Ich habe ein paar kleine Fehler in meinen Streckennoten. Aber ich habe alles unter Kontrolle. Ich habe einen guten Abstand zu meinem Hintermann. Und Ott ist im Augenblick einfach zu schnell», meinte Östberg.

Latvala hat inzwischen erkannt, dass er gegen den Speed seines führenden Stallgefährten Tänak machtlos ist. «Ich kann nicht viel machen. Ott fährt hier in seiner eigenen Klasse», merkte Latvala an. Sein im letzten Jahr überraschend siegreicher Teampartner Esapekka Lappi kämpfte sich inzwischen auf den fünften Platz (+ 1:30,1) vor.

Weltmeister ohne Biss

Der fünffache Champion Sébastien Ogier, im modifizierten Ford Fiesta WRC als siebtes Fahrzeug auf den Schotterpisten, hat auf der zweiten Etappe noch nicht viel aus seiner besseren Startposition gemacht. Von seinen Zeiten her scheint es, als habe er in Finnland seinen alten Kampfgeist verloren. Nur eine Bestmarke notierte er bislang. Er ist auch trotz des areodynamisch verbesserten Hecks seines Ford Fiesta WRC mit dem Setup unzufrieden. Er wurde zur Mitte der zweiten Etappe auf dem siebten Rang (+ 1:52,7) geführt. «Auf der Zeitentabelle sieht es wohl nicht nach einer Verbesserung aus», meinte Ogier, der die Frage, ob er lieber mit dem alten Aeropaket fahren möchte, unbeantwortet ließ.

Der Tabellenführer Thierry Neuville hat sich im Hyundai i20 Coupé WRC mit seiner Situation, wieder als eines der ersten Fahrzeuge auf die Schotterpisten zu müssen, nolens volens abgefunden. Der dreifache Saisonsieger und Vizechampion rangierte mit einem Rückstand von bereits 3:09,2 Minuten auf dem zehnten Platz. «Ich wusste, dass es irgendwann ein Nachteil sein wird, wenn wir als Erster auf der Strecke sind. Das stört nicht so sehr, solange ich weiß, dass Ogier nicht zu viele Punkte holt», erklärte Neuville, der mit einem Vorsprung von 27 Punkten auf Ogier nach Jyväskylä kam.

Rallye Finnland – Stand nach der 15. von 23 Prüfungen: