Wales: Toyota baut Tabellenführung weiter aus
In Wales standen zum vierten Mal in Folge zwei Toyota-Piloten auf dem Podium. Jari-Matti Latvala war dicht vor seinem dritten Großbritannien-Sieg und vor dem 50. WM-Triumph von Toyota. Bei zwei Prüfungen lag er sogar vorne. Letztlich musste er sich aber knapp Sébastien Ogier (Ford) beugen. Esapekka Lappi schaffte mit einer erneut starken Leistung wieder den Sprung aufs Podium.
Der lange Zeit souverän führende Ott Tänak holte als Wehmuttropfen für sein Pech am Samstag mit der zweitschnellsten Zeit in der Power Stage noch vier Bonuspunkte. In der Fahrwertung fiel vom zweiten auf den dritten Rang zurück, bleibt aber mit 168 Punkten weiter im Titelrennen mit Thierry Neuville (Huyndai/189 Punkte) und Sébastien Ogier (Ford/182) bei noch zwei ausstehenden Rallyes mit 60 noch zu vergebenden Punkten.
Teamchef Tommi Mäkinen: «Wir haben einen brillanten Kampf von Jari-Matti gesehen. Er versuchte alles, was er konnte, aber Ogier war diesmal etwas zu stark. Es ist schön, wieder zwei Crews auf dem Podium zu sehen. Dieses Ergebnis bedeutet, dass wir in der Herstellerwertung sehr stark sind. Natürlich sind wir enttäuscht, was Ott am Samstag passiert ist. Es macht für ihn den Titelgewinn bei den Fahrern schwieriger, aber es gibt noch viele Punkte. Er ist im Moment eindeutig der stärkste Fahrer, so dass er immer noch das Blatt wenden kann. Ich denke, bis Australien ist noch nichts entschieden.»
Jari-Matti Latvala ergänzte: «Das was am Ende ein großartiger Kampf, den ich wirklich genossen habe. Die ersten Prüfungen am Sonntag waren perfekt für mich, aber auf der letzten Entscheidung lief es nicht mehr so gut. Es lag vielleicht an der Reifenwahl. Ich hatte mich für gebrauchte weiche Reifen entschieden, doch die haben im Schlamm nicht so gut gegriffen. Aber wir haben ein wichtiges Ergebnis für das Team in der Hersteller-Meisterschaft und auch für mich erzielt. Vier Mal hintereinander aufs Podium ist schon eine starke Leistung.»
Esapekka Lappi: «Ich bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Das sind wichtige Punkte, gerade für das Team. Ich denke, wir haben eine gute Leistung gezeigt. Wir haben unseren dritten Platz verteidigt und es ist uns gelungen, noch eine Bestzeit zu fahren. Wir hatten einen guten Abstand. Dann ging es nur noch darum, das Auto sicher ins Ziel zu bringen.»
Ott Tänak darf wohl die Bezeichnung «Pechvogel der Rallye» für sich beanspruchen. «Am Sonntag haben wir nach unserem Pech am Samstag wieder ein wenig zur alten Stärke zurückgefunden. Was wichtig war, wir haben einige Punkte in der Power Stage geholt. Das war alles, was wir noch wirklich tun konnten. Wir sind immer noch im Meisterschaftskampf, aber für uns ist die Situation etwas schwieriger. Es wird nicht einfach sein, aber wir geben nicht auf und werden bis zum Ende alles versuchen.»
Rallye Wales – Endstand nach 23 Prüfungen (= 318,13 km):
Pos. | Team/Nat./Fahrzeug | Zeit/Diff. |
1. | Ogier/Ingrassia (F), Ford | 3:06:12,5 |
2. | Latvala/Anttila (FIN), Toyota | + 10,6 |
3. | Lappi/Ferm (FIN), Toyota | + 35,1 |
4. | Breen/Martin (IRL/GB), Citroën | + 1:10,4 |
5. | Neuville/Gilsoul (B), Hyundai | + 1:14,4 |
6. | Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai | + 1:15,9 |
7. | Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai | + 1:18,4 |
8. | Östberg/Eriksen (N), Citroën | + 1:21,6 |
9. | Rovanperä/Halttunen (FIN), Skoda R5 | + 9:14,7 |
10. | Tidemand/Andersson (S), Skoda R5 | + 10:48,9 |