Formel 1: FIA spricht Urteil

Kremer peilt in Australien WRC2-Sieg an

Von Toni Hoffmann
Armin Kremer beim letzten Test vor Australien

Armin Kremer beim letzten Test vor Australien

Verdammt lang her: Kremer saß vor zwei Jahren letztmals im Skoda Fabia R5, Frühflug: Nach gelungenem Schottertest Abreise zum großen WM-Finale, Australiens Goldküste grüßt mit sommerlichen Temperaturen.

Selten wurde der Rallye Australien (15. - 18. November), seit nunmehr drei Jahren Finale der Rallye-Weltmeisterschaft, mehr entgegengefiebert, als in dieser Saison. Sorgt der Titel-Showdown zwischen Sébastien Ogier und Thierry Neuville doch für Hochspannung. Dem nicht genug, ist auch die Hersteller-Wertung noch offen. Anders in der WRC2: Mit Skoda-Werksfahrer Jan Kopecky steht der Weltmeister schon vor dem Finale Furioso fest. Besser noch: Im bisherigen Saisonverlauf gewann Kopecky, seine Werkskollegen Pontus Tidemand und Kalle Rovanperä sowie Erik Pietarinen in der zweiten Liga elf der bisherigen zwölf WM-Läufe. Für Armin Kremer, der in Australien ebenfalls hinterm Steuer eines Fabia R5 sitzt, zusätzlicher Ansporn: Als einziger Skoda-Fahrer der beim WM-Finale in der WRC2 eingeschrieben ist, will der Mecklenburger Routinier alles daran setzen, um das Dutzend vollzumachen. Heißt, der mehrmalige Deutsche-, Europa- und Asien-Pazifik-Meister peilt in Australien den Sieg in der WRC2 an.

Dabei kann Armin Kremer mit Copilot Pirmin Winklhofer und dem österreichischen BRR-Einsatzteam um Rekordlandesmeister Raimund Baumschlager auf sein bewährtes Team bauen. Ein Vorbereitungstest bei herbstlichen, aber trockenen Bedingungen brachte dem 49-jährigen Unternehmer nach zweijähriger Wettkampfpause in der WRC2 schnell jene Routine zurück, mit der er den Skoda Fabia R5 schon bei der Rallye Monte Carlo oder in Deutschland aufs Siegerpodest steuerte. Zufriedene Gesichter nicht nur bei Teamchef Baumschlager und BRR-Chefingenieur Walter Illmer. Nach nur 80 Testkilometer schien Armin Kremer wieder in seinem Element und freut sich auf die bevorstehende Herausforderung. Um sich vor der am kommenden Dienstag beginnenden Streckenbesichtigung an die Zeitumstellung zu gewöhnen, reist der Mecklenburger schon vor dem Wochenende auf die andere Erdhalbkugel. Schneller waren nur einige Ersatzteile: Schon Anfang September schickte das BRR-Team einen Container auf dem Seeweg nach Australien.

Armin Kremer: «Kaum habe ich bei unserem Vorbereitungstest die ersten Meter auf Schotter absolviert, hatte ich wieder dieses große Grinsen im Gesicht. Ich kann es kaum erwarten und fiebere schon jetzt dem WM-Finale und den spektakulären Pisten entgegen. Auch, weil ich an Australien aus meiner Zeit in der FIA Asien-Pazifik-Meisterschaft nur tolle Erinnerungen habe. Dass mit den von M-Sport unterstützten Pedro Heller und seinem Bruder Alberto zwei richtig schnelle Schotter-Piloten aus Südamerika am Start sind, hat meine Einstellung nicht geändert: Ich reise nicht um die halbe Welt, um nur mitzufahren, im Gegenteil, ich werde Vollgas geben und will in Australien den WRC2-Sieg holen.»

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