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Budar/Citroën: «Wir können nicht zufrieden sein»

Von Toni Hoffmann
Einst war die ADAC Rallye Deutschland, in diesem Jahr der zehnte Lauf zur Weltmeisterschaft, das siegreiche Terrain von Citroën, in diesem Jahr aber blieben nur die Plätze sieben und acht.

Mit einer großen Enttäuschung endete für Citroën die ADAC Rallye Deutschland. Zwölf Siege in Deutschland stehen in den Analen des Zwei-Zacken-Teams, das alles ist längst Vergangenheit. Platz sieben und acht sind die enttäuschende Ergebnisse des sechsfachen Champions Sébastien Ogier und Esapekka Lappi, der wegen der Titelverteidigung von Ogier seinen siebten Platz für seinen Teamkollegen opferte.

Für Ogier ist aber nach der Rallye, die er schon dreimal gewonnen hatte, die Verteidigung seines sechsten Titels etwas weiter in die Ferne gerückt. Er fiel vom zweiten auf den dritten Tabellenplatz ab und liegt nun 40 Punkte hinter dem Deutschland-Sieger Ott Tänak (Toyota) und acht Zähler hinter Thierry Neuville (Hyundai).

Für Ogier kam der Einbruch auf der berühmt-berüchtigten Monster-Prüfung «Panzerplatte», wo er sich zwei Reifenschäden am Citroën C3 WRC einfing und auf den achten Platz abstürzte. Kollege Lappi fasste an der letzten Zeitkontrolle 20 Strafsekunden und fiel dadurch bewusst hinter Ogier zurück. Lappi kämpfte in der ersten Halbzeit um den vierten Platz, ein Dreher aber warf ihn auf den siebten Rang zurück.

Ogier und Lappi setzte auf das Motorenupgrade, das eine Mehrleistung von 30 PS hätte bringen sollen. Doch beide waren mit dem Fahrverhalten des C3 unzufrieden. Ogier klagte öfter über ein Untersteuern und führte mehrmals an, dass das Auto instabil sei. Angesichts dessen konnte von einer Offensive wenig die Rede sein.

Citroën richtet nach der zweiten Asphalt-Rallye des Jahres nun den Fokus auf die nächste Schotterveranstaltung Mitte September in der Türkei.

Sébastien Ogier: «Das war nicht das Wochenende, wie wir es erwartet hatten. Ich habe wirklich alles versucht. Die Zeiten blieben hinter unseren Erwartungen. Die Reifenpannen haben die Situation weiter verschärft. Wir hatten gehofft, hier angreifen zu können, aber leider hat sich unsere Situation in der Meisterschaft nicht verbessert. Ich werde immer noch weiterkämpfen, wie es immer getan habe.»

Esapekka Lappi: «Es war ein schwieriges Wochenende. Wir hatten Schwierigkeiten, Vertrauen in das Auto und in den Speed zu finden. Wir konnten nicht mitkämpfen. Wir haben am Wochenende vielleicht einige Schritte gemacht, aber die haben nicht gereicht. Wir müssen weiter hart arbeiten, wir brauchen mehr. Ich vertraue dem Team, gemeinsam die richtigen Lösungen für die Zukunft zu finden.»

Teamchef Pierre Budar: «Wir dachten, wir hätten die Gründe für unsere schwache Leistung auf Korsika verstanden und die notwendigen Änderungen für die Rallye Deutschland vorgenommen. Wir hatten gehofft, an diesem Wochenende um die Spitze mitkämpfen zu können, aber die Wahrheit ist, dass das nicht wirklich der Fall war. Wir waren zu weit weg, um zufrieden zu sein. Wir hatten zudem das Pech mit den beiden Reifenpannen von Sébastien, als er um einen Podestplatz kämpfte. Auf jeden Fall haben sich unsere Teams sehr bemüht, das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Wir werden weiterkämpfen.»

Budar ergänzte: «Wir befinden uns in der Meisterschaft offensichtlich in einer schwierigeren Situation. Aber wir sind nicht die Art von Menschen, die aufgeben, solange noch Hoffnung besteht. Es stehen noch vier Rallyes an, darunter einige der schwierigsten Events der Meisterschaft. Es kann also noch viel passieren. Nächste Woche steht ein Pre-Event-Test für die Türkei an, und wir werden bis zum Ende der Saison mit Gemeinsamkeit, Engagement und Leidenschaft kämpfen.»

Rallye Deutschland – Endstand nach 19 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

3:15:29,8

2.

Meeke/Marshall (B), Toyota

+ 20,8

3.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 36,0

4.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 58,5

5.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

+ 1:16,6

6.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 1:46,2

7.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

+ 1:56,3

8.

Lappi/Ferm (FIN), Citroën

+ 2:02,2

9.

Greensmith/Edmondson (GB), Ford

+ 6:22,2

10.

Katsuta/Barritt (J/GB), Toyota

+ 8:19,2


Stand der Fahrer-WM nach 10 von 14 Läufen:


Platz

Team/Auto

Punkte

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

205

2.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

172

3.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

165

4.

Meeke/Marshall (GB), Toyota

80

5.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

79

6.

Evans/Martin (GB), Ford

78

7.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

74

8.

Suninen/Salminen (FIN), Ford

70

9.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

62

10.

Lappi/Ferm (FIN), Citroën

62

Stand der Herstellerwertung nach 10 von 14 Läufen:

Platz

Team/Auto

Punkte

1.

Hyundai Shell Mobis WRT (i20 WRC)

289

2.

Toyota Gazoo Racing WRT (Yaris WRC)

281

3.

Citroën Total WRT (C3 WRC)

216

4.

M-Sport Ford WRT (Ford Fiesta WRC)

168

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