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Dreifach-Triumph für Toyota mit Sieger Ott Tänak

Von Toni Hoffmann
Toyota führt bei der ADAC Rallye Deutschland, der zehnten Station der Weltmeisterschaft, die Konkurrenz vor, der Hersteller-Champion feiert bei der zweiten Asphaltrallye 2019 einen Dreifachsieg.

Ott Tänak hat ab der dritten Prüfung die Rallye Deutschland im Toyota Yaris WRC dominiert und den Hattrick nach 2017 und 2018 geschafft. Für den 31-jähirgen Esten war es sein fünfter Saisonsieg und der vierte Triumph in Folge. Nach 19 Prüfungen lag er 20,8 Sekunden vor seinem Teampartner Kris Meeke und 36,0 Sekunden vor seinem Stallgefährten Jari-Matti Latvala.

Mit seinem elften Gesamtsieg machte er einen gewaltigen Schritt in Richtung zu seinem ersten WM-Titel. Er baute seine WM-Führung auf 205 Punkte aus und liegt nach zehn Läufen 33 Zähler von seinem neuen Verfolger Thierry Neuville aus, der im Hyundai i20 nach dem Platztausch mit Partner Dani Sordo Vierter wurde und Sébastien Ogier, im Citroën C3 nach dem freiwilligen Abstieg seines Teamkollegen Esapekka Lappi nur Siebter, um sieben Punkte auf den dritten Tabellenplatz verdrängte.

Hyundai blieb dank der Plätze vier von Sordo und fünf von Neuville bei den Herstellern weiter vorne, Titelverteidiger Toyota kam aber bis auf acht Punkte an den Vizechampion heran.

Sieger Tänak freut sich nicht richtig

Sieger freuen sich über einen solchen Triumph, nicht ganz so Tänak über seinen dritten Deutschland-Erfolg: «Meine Gefühle sind gemischt. Wir hatten auf der vorletzten Prüfung einige Probleme und konnten nicht richtig pushen, weil ich nur noch vorne eine Bremse hatte. Wir sind hier und freuen uns. Unser Team hat ein paar Mal das 1-2-3 verpasst, nun haben wir es geschafft.» Den letzten Dreifachsieg in der WM feierte übrigens VW 2015 an gleicher Stelle mit Ogier, Latvala und Andreas Mikkelsen, diesmal im Hyundai i20 Siebter (+1:46,2).

«Wir hätten in diesem Jahr fünf oder sechs Mal auf dem Podium sein können, aber Reifenschäden, technische Probleme und meine Fehler haben dies verhindert, doch diesmal stehen auf dem Podium», äußerte sich Meeke.

«Ich kann sagen, dass der Druck hier sehr hoch war. Wir haben hier eine solide Leistung ohne Fehler gezeigt, und das war wichtig», merkte Latvala an.

Toyota schaffte aber neben dem dreifachen Triumph noch eine andere Leistung. Alle vier gestarteten Yaris WRC mit Takamoto Katsuta auf P10 kamen in den Punkterängen ins Ziel.

Thierry Neuville kämpfte in der ersten Halbzeit mit Tänak um die Führung. Ein Reifenschaden am Hyundai i20 auf der Panzerplatte warf ihn auf P7 zurück, er verbesserte sich später nach dem Platztausch mit dem Teampartner Dani Sordo auf den vierten Rang (+ 58,5). Er erzielte sieben Bestzeiten, darunter auch auf der Power Stage mit den fünf Bonuspunkten. Hinter Sordo (+ 1:16,6) komplettierte auf P6 Andreas Mikkelsen das Hyundai-Trio.

«Ich habe hier wirklich hart gekämpft und habe alles versucht, es hat leider nicht gereicht, auch weil ich jedes Risiko vermeiden wollte», meinte Neuville, der 2014 in Deutschland seinen ersten Triumph, der auch der erste Hyundai-Sieg war, erzielt hatte.

Sébastien Ogier ohne Glanz

Für den sechsfachen Champion Sébastien Ogier ist die Verteidigung seines sechsten WM-Titels in weite Ferne entrückt. Auch wenn ihn am Samstag zwei Reifenschäden am Citroën C3 bremsten und er am Ende Siebter (+ 1:56,3) wurde, weil sich sein Partner Esapekka Lappi zurückstempelte, so hinkte er gerade in Deutschland, wo er dreimal gewonnen hatte, seiner Form hinterher. Sein Name stand nicht auf der Liste der Bestzeiten, die er früher immer angeführt hatte. Die Ära «Ogier» neigt sich schon fast unrühmlich dem Ende entgegen, zumindest in Deutschland mit seinem glanzlosen Auftritt, der im Abstieg auf den dritten Tabellenplatz mündete. Das, was Ogier früher erfolgreich praktizierte, ahmt in bester Manier Tänak in diesem Jahr nach.

Ogier suchte nach einer Rechtfertigung: «Das war garantiert nicht das Wochenende, das wir erwartet hatten, aber es soll keiner sagen, wir hätten es nicht versucht.»

Deutscher Doppelsieg in der WRC 2

Skoda Auto Deutschland hatte beim Clou, neben dem im nationalen Championat führenden Stammpiloten Fabian Kreim auch den noch amtierenden Deutschen Meister Marijan Griebel unter seine Fittiche zu nehmen, das WRC 2-Podium angepeilt. Dass aber am Ende daraus ein Doppelsieg würde, kam wohl doch etwas überraschend, auch wenn Kreim und Griebel vom Pech der Konkurrenz etwas profitiert haben. Der Doppelsieg beim Heimspiel war auch ein Dank an das starke Engagement von Skoda Auto Deutschland im Rallyesport. Kreim siegte 18,5 Sekunden vor Griebel und 21,5 Sekunden vor Kajetan Kajetanowicz (VW Polo GTI R5). In der Gesamtwertung belegten sie die Plätze 12 und 13.

Rallye Deutschland – Endstand nach 19 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

3:15:29,8

2.

Meeke/Marshall (B), Toyota

+ 20,8

3.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 36,0

4.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 58,5

5.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

+ 1:16,6

6.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 1:46,2

7.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

+ 1:56,3

8.

Lappi/Ferm (FIN), Citroën

+ 2:02,2

9.

Greensmith/Edmondson (GB), Ford

+ 6:22,2

10.

Katsuta/Barritt (J/GB), Toyota

+ 8:19,2


Stand der Fahrer-WM nach 10 von 14 Läufen:


Platz

Team/Auto

Punkte

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

205

2.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

172

3.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

165

4.

Meeke/Marshall (GB), Toyota

80

5.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

79

6.

Evans/Martin (GB), Ford

78

7.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

74

8.

Suninen/Salminen (FIN), Ford

70

9.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

62

10.

Lappi/Ferm (FIN), Citroën

62

Stand der Herstellerwertung nach 10 von 14 Läufen:

Platz

Team/Auto

Punkte

1.

Hyundai Shell Mobis WRT (i20 WRC)

289

2.

Toyota Gazoo Racing WRT (Yaris WRC)

281

3.

Citroën Total WRT (C3 WRC)

216

4.

M-Sport Ford WRT (Ford Fiesta WRC)

168

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