Hyundai hofft auf mexikanische Höhenpunkte
Beim dritten Saisonlauf in Mexiko geht es traditionell hoch hinaus, bis zu 2.700 Meter über dem Meeresspiegel. Hoch sind auch die Anforderungen des in unterfränkischen Alzenau ansässigen WM-Teams des südkoreanischen Autoherstellers Hyundai. Nach dem Auftaktsieg in Monte Carlo möchte der Titelverteidiger Hyundai mit dem zweiten Saisonsieg nicht nur seine Führung in der Herstellerwertung festigen, sondern auch endlich den ersten Triumph in Leòn erzielen.
Das sportliche Spielfeld in den Höhen Mexikos besteht aus 24 Prüfungen (= 324,85 km) mit sehr unterschiedlichen Längen. Die Prüfung in Leòn ist nur 730 Meter lang, die längste Entscheidung «Otates» führt über 33,61 km.
Hyundai hat sich mit den drei Teams Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul, Ott Tänak/Martin Järveoja und Dani Sordo/Carlos del Barrio nicht nur mit Tests auf spanischem Schotter auf Mexiko vorbereitet, der Weltmeister Ott Tänak testete bei der portugiesischen Rallye Serras de Fafe unter reellen Wettbewerbsbedingungen aerodynamische Verbesserungen am Hyundai i20 WRC. Dani Sordo, der in Mexiko seine Saison beginnt, steuerte dort einen zweiten Hyundai i20 WRC.
Trotz einer solch guten Vorbereitung ist der Teamchef Andrea Adamo mit den bisherigen Leistungen nicht ganz zufrieden: «Wir können nicht behaupten, dass wir mit der Darbietung in den ersten Läufen der Saison rundum zufrieden gewesen wären. Die Maximierung unserer Leistung in diesen frühen Rallyes der Saison ist wichtig, da das unsere Ambitionen für den Rest der Meisterschaft festlegt.»
Neuville hat wie der Tabellenführer Evans 42 Punkte, der aber wegen besserer Gesamtplatzierungen vorne geführt wird. Der Vizechampion Neuville möchte mit seinem zweiten Jahressieg und seinem ersten Triumph in Mexiko seine Titelambitionen festigen. «Ich habe großartige Erinnerungen, darunter unser erstes Podium mit Hyundai Motorsport», sagte Neuville. «Sie ist immer eine der Rallyes gewesen, die ich gewinnen wollte; ich habe es nie ganz erreicht, aber es wäre schön, es in diesem Jahr zu ändern.»
2015 ging der Champion Ott Tänak mit dem Ford Fiesta in Mexiko im wahrsten Sinne in einem See baden. 2020 aber möchte der Titelverteidiger, der nach seinem Horror-Crash beim Saisonauftakt mit dem zweiten Platz in Schweden für Hyundai erstmals auf dem Podium stand, den Platz an der Sonne. «Die Hitze und die Höhe machen Mexiko zu einer sehr spezifischen Veranstaltung im Kalender», meinte Tänak. «Körperlich kann es hart werden. In der Höhe haben wir nicht so viel Sauerstoff, so dass unser Fahrstil sanft und fließend sein muss, während die Motorleistung reduziert ist; wir müssen also effizient sein.»
Für Dani Sordo und Carlos del Barrio wird Mexiko die erste WM-Rallye in diesem Jahr. «Ich will wirklich in Mexiko gewinnen», erklärte Sordo. «Wir haben sehr viel Unterstützung und Zuneigung von den Fans, was den Charakter dieser Veranstaltung noch verstärkt. Ich kann es kaum erwarten, wieder am Steuer Platz zu nehmen.»
In der WRC 2 hat der Hyundai i20 R5 schon in den ersten Läufen der Saison ein vielversprechendes Tempo bewiesen. Die beiden Crews – Ole Christian/Jonas und Nikolay/Jaroslaw – haben beide ihre Höhen und Tiefen erlebt, planen aber eine kontinuierliche und konkurrenzfähige Darbietung bei ihrem ersten Start in Mexiko.
«Wir erwarten, dass unsere beiden WRC 2 Crews in Mexiko in Sachen Leistung einen Schritt zulegen», fordert Adamo. «Die Leistung des von unserer Abteilung Customer Racing entwickelten i20 R5 ist sehr konkurrenzfähig gewesen. Es steht außer Frage, dass es eine herausfordernde Veranstaltung ist, aber darum geht es in der WRC, und darum sind wir hier.»