Debüt der Rallye-Weltmeisterschaft am Polarkreis
Noch nie in ihrer 49-jährigen Geschichte hat sich die Serie in den Norden gewagt, und die Arctic Rally Finland Powered by CapitalBox (26. - 28. Februar) hat 13 World Rally Cars für den Kampf im Winterwunderland Lapplands unter den 56 genannten Teams am Start.
Diese zweite Runde ist das einzige reine Winterspiel des Jahres. Paradoxerweise werden auf den gefrorenen Waldwegen um Rovaniemi Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 200 km / h erreicht, wenn sich Pirellis Spikereifen in dickes Eis und in die tief verschneiten Schotterwege fressen, um erstaunlichen Grip zu bieten.
Der siebenfache Weltmeister Sébastien Ogier führt das Feld nach dem Sieg in der Eröffnungsrunde des letzten Monats bei der Rallye Monte-Carlo an. Wie die meisten Spitzenfahrer hat der Franzose keine Erfahrung mit den arktischen Pisten und es war schwierig, sich auf die übliche Weise vorzubereiten.
«Wenn wir On-Board-Videos von Rallyes haben, versuchen wir normalerweise, sie zu studieren«, erklärte der Toyota-Pilot Ogier, der nach eigenen Aussagen 2021 möglicherweise seine letzte WM-Saison bestreitet.
«Dies ist wahrscheinlich die Veranstaltung, bei der es am wenigsten vorteilhaft ist, frühere Onboards zu betrachten, da sich Schneebänke sehr oft an einem anderen Ort befinden können. Sie geben einem nur eine Vorstellung davon, was man in Bezug auf Profil und allgemeine Geschwindigkeit erwarten kann, aber sie sind kein wirklich großes Arbeitsinstrument», ergänzte der Titelverteidiger Ogier.
Im Fokus: Kalle Rovanperä
Ogier wird von Kalle Rovanperä, Elfyn Evans und Takamoto Katsuta bei den Toyota Yaris WRC unterstützt. Der 20-jährige Rovanperä hat viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der Finne ist an Schnee und Eis gewöhnt und obwohl die Rallye Arctic erst seinen neunten Start auf höchstem Niveau markiert, gewann er im Januar letzten Jahres eine nationale Rallye auf denselben Straßen. Viele glauben, dass er das Zeug dazu hat, an diesem Wochenende der jüngste Rallyesieger der Rallye-WM (WRC) zu werden.
«Es ist die Rallye, bei der es wirklich passieren kann», führte Ogier weiter aus. «Bereits im vergangenen Jahr war Kalle unter schwedischen Winterbedingungen sehr schnell und hat wahrscheinlich auf Schnee mehr Kilometer gefahren als fast jeder andere Fahrer in der Meisterschaft, auch wenn er der jüngste ist. Er wird sehr stark sein.»
Auch im Fokus: Oliver Solberg
Der Ire Craig Breen wird im Kader von Hyundai Motorsport seine Saison 2021 starten und neben Thierry Neuville und Ott Tänak den dritten offiziellen Hyundai i20 WRC steuern. Oliver Solberg, 19-jähriger Sohn des Weltmeisters von 2003, Petter, gibt sein Debüt in einem i20, der von Hyundai 2C Compétition gemeldet wurde. Die Vorbereitungen des Teenagers wurden durch einen sehr späten Beifahrerwechsel gestört, wobei der Brite Sebastian Marshall den Iren Aaron Johnston, der in Finnland positiv auf COVID-19 getestet wurde, ersetzt. Pierre-Louis Loubet fährt den zweiten i20 WRC von Hyundai 2C Compétition.
Teemu Suninen strebt nach einem Horror-Unfall beim Saisonauftakt eine starke Leistung auf heimischem Boden an. Zu ihm gesellen sich Gus Greensmith und Prada-Erbe Lorenzo Bertelli, die zum ersten Mal seit 2019 mit einem Ford Fiesta WRC vom M-Sport Ford-Team antritt. Einen weiteren privat eingesetzten Ford Fiesta WRC pilotiert der Finne Janne Tuohino.
Die Rallye beginnt am Freitagnachmittag und die Fahrer müssen bis ins Ziel am Sonntagnachmittag zehn Prüfungen über 251,08 km absolvieren.