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Portugal: Rovanperä mit Nummer 9 zurück an die Spitze

Von Toni Hoffmann
Titelverteidiger Kalle Rovanperä ist mit der Wiederholung seines Vorjahressieges auf portugiesischem Schotter, dem ersten Volltreffer in der Weltmeisterschaft 2023 und seinem neunten Triumph wieder zurück.

Seinen letzten Sieg erzielte Rovanperä am 2. Oktober 2022, als er sich in Neuseeland einen Tag nach seinem 22. Geburtstag zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten krönte. Am 14. Mai 2023 aber war seine Dursttrecke in Portugal glorreich und aussagekräftig beendet. Der Titelverteidiger feierte im Toyota GR Yaris Rally1 seinen zweiten Erfolg auf der westlichen iberischen Halbinsel und übernahm erstmals in dieser Saison die Tabellenführung.

Nach 19 Schotterprüfungen und mit zehnten Bestzeit fuhr er einen klaren Vorsprung von 54,7 Sekunden auf den letztjährigen Dritten Dani Sordo, zum siebten Mal auf dem Portugal-Podium, und 1:20,3 Minuten auf Esapekka Lappi, beide im Hyundai i20 Rally1, heraus.

Rovanperä jubelte: «Es hat etwas lange gedauert, aber schließlich sind wir zurück. Ich muss mich bei Jonne und dem Team ein großes Dankeschön sagen. Sie haben die ganze Zeit gedrängt. Ich habe es seit Ende letzten Jahres persönlich schwer gehabt, und mein Freund Artu hat mich dazu gedrängt, zurück zu kommen.»

Podium-Stammgast Sordo meinte: «Es ist sehr schön. Ich denke, wir sind sehr gut gefahren. Ich möchte Danke an Craig Breen sagen, weil er für die ganze Rallye bei mir war und mich an die Grenzen gedrängt hat.»

Lappi konnte wegen eines möglichen Schadens am Turbolader nur kurz anmerken: «Ein gutes Ergebnis, aber keine Zeit, weil vielleicht der Turbolader drängt.»

Das Pech von Tänak

Der frühe Reifenschaden am Ford Puma Rally1 von M-Sport am Freitag brach Ott Tänak fast das Genick. Der Schweden-Sieger fing sich auf der vierten Entscheidung einen Zeitverlust von mehr 50 Sekunden ein, von dem er sich danach nicht mehr erholte. Am Ende wurde er auf dem vierten Platz (+ 2:04,1) gelistet, was aber reichte, sich in der Fahrerwertung vom vierten auf dem zweiten Platz zu verbessern, 17 Zähler hinter dem neuen Leader Rovanperä (98 Punkte). Bei den Marken festigte der Titelverteidiger Toyota mif 194 Punkten und 29 Zählern vor Huyndai seine Tabellenführung.

Tänak führte an: «Natürlich war es ein sehr anspruchsvolles Wochenende. Es war eine Herausforderung und wir haben im Moment einige große Schwächen, die wir sortieren müssen. Ich werde das Auto an die Ingenieure übergeben, damit sie daran bis zur nächsten Rallye in zwei Wochen arbeiten können.»

Das Leiden von Neuville

Dem Fahrer, dem am Sonntag das wohl meiste Mitgefühl galt, war wohl Thierry Neuville, der sich fast ohne Turbolader-Leistung seines etwas waidwunden Hyundai i20 Rally1 über die vier letzten Prüfungen quälen musste. Er fiel vom dritten auf den fünften Platz (+ 8:22,5) ab. Allein beim ersten Durchgang der berühmten Fafe-Prüfung verlor auf die neunte Bestmarke von Rovanperä mehr als 90 Sekunden. Auf der nächsten Entscheidung gar 180 Sekunden. Die Begründung des enttäuschten Ostbelgiers, die in der Kürze alles sagte: «Gestern Abend hatte ich noch Power, heute keine mehr. Mehr kann ich nicht sagen.» Er ergänzte aber: «Lob an den Veranstalter, tolle Zuschauer, tolle Atmosphäre, tolle Rallye.» Hyundai gedachte mit den irischen Farben auf dem Dach der i20 an den tödlich verunglückten Graig Breen.

Die so genannten Donuts, die Oliver Solberg nach der Ziel der letzten Prüfung am Samstag in Lousada im Skoda Fabia RS Rally2 drehte, brachten dem 21 Jahre jungen Schweden nicht nur eine Strafminute ein, sondern er verlor auch seinen zweiten Sieg in der WRC2 an seinen in Mexiko siegreichen Markenkollegen Gus Greensmith, den dieser am Ende um nur 1,2 Sekunden vor Solberg und 43 Sekunden vor dem einstigen WRC2-Champion Andreas Mikkelsen im dritten Skoda von Toksport rettete.

Mit seinem vierten Divisionsrang hat der zweifache Saisonsieger und letztjährige Gewinner Yohan Rossel im Citroën C3 Rally2 seine Führung in der WRC2 um einen Punkt vor Solberg verteidigt.

 

Endstand nach 19 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

3:35:11,7

2

Sordo/Carrera (E), Hyundai

+ 54,7

3

Lappi/Ferm (FIN), Hyundai

+ 1:20,3

4

Tänak/Järveoja (EE), Ford

+ 2:04,1

5

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 8:22,5

6

Greensmith/Andersson (GB/S), Skoda Fabia

+ 9:43,4

7

Solberg/Edmondson (S/GB), Skoda Fabia

+ 9:44,5

8

Mikkelsen/Eriksen (N), Skoda Fabia

+ 10:26,4

9

Rossel/Dunant (F), Citroën C3

+ 11:33,2

10

Suninen/Marrkula (FIN), Hyundai

+ 12:16,3

 

 

Fahrer-WM Stand nach 5 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Kalle Rovanperä (FIN), Toyota

98

2

Ott Tänak (EE), Ford

81

3

Sébastien Ogier (F), Toyota

69

4

Elfyn Evans (GB), Toyota

69

5

Thierry Neuville (B), Hyundai

68

6

Esapekka Lappi (FIN), Hyundai

49

7

Dani Sordo (E), Hyundai

35

8

Takamoto Katsuta (J), Toyota

20

9

Craig Breen (IRL), Hyundai

19

10

Gus Greensmith (GB), Skoda Fabia

17

                                                          

 

Hersteller-WM Stand nach 5 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Toyota Gazoo Racing WRT

194

2

Hyundai Shell Mobis WRT

165

3

M-Sport Ford WRT

130


Rallye Portugal bei Red Bull TV

Red Bull TV wird auch die Rallye Portugal (11. – 14. Mai 2023) mit Live-Streams verfolgen. Jeweils um 22:00 Uhr MESZ wird es bei Red Bull TV am Freitag, 12. Mai 2023, am Samstag, 13. Mai 2023, am Sonntag. 14. Mai 2023, die Highlights des jeweiligen Tages geben.

Rallye Portugal auf ServusTV:

Video (gute Englisch-Kenntnisse – leider- erforderlich) mit den bisherigen Saisonhöhenpunkten auf https://www.servustv.com/

Siehe auch

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