Formel 1: Strafe – das Urteil der FIA

Turbulenter Samstag bremst Neuville mächtig ein

Von Martin Gruhler
Sébastien Ogier holt sich die Führung bei der Zentral-Europa-Rallye wieder zurück, nachdem Thierry Neuville gleich zwei zeitraubende Fehler machte.

Neuvilles Hoffnungen vorzeitig sich den Titel in der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft zu sichern haben bei der Zentral-Europa-Rallye, die überwiegend über schmale und schlüpfrige Straßen führt, einen herben Rückschlag erlitten. Der belgische Hyundai-Pilot ist am Samstag vom ersten auf den vierten Platz zurückgefallen war.

Der WM-Leader war den vorletzten Rallye-WM-Lauf mit einem zunächst nahezu perfekten Start angegangen. Nach der Freitagschleife führte er mit 6,4 Sekunden Vorsprung. Am Samstag hatte er gleich zwei Offroad-Zwischenfälle innert einer Minute und verlor wichtige Zeit.

Kaum hatte er sich vom ersten Dreher auf der deutsch-österreichischen Grenzprüfung Beyond Borders erholt, geriet Neuville erneut auf die Wiese. Der zweite Abflug erwies sich als besonders zeitaufwendig. Neuville hatte Schwierigkeiten mit seinem Auto aus einem betonierten Entwässerungsgraben herauszukommen und verlor so fast 40 Sekunden.

Somit okkupierte Toyota-Ass Sébastien Ogier erstmals seit Freitagmorgen wieder die Führung. Dem achtfachen Weltmeister liegt indes Ott Tänak (Hyundai) dicht auf den Fersen. Tänak, der nach der ersten Etappe des Tages kurzzeitig sogar vor Ogier lag, erzielte zwei Bestzeiten im Vergleich zu Ogiers drei. Der Finne geht damit mit einem Rückstand von 5,2 Sekunden auf den Franzosen in das Finale am Sonntag, das über vier Etappen führt.

Die heutigen Ereignisse haben es ziemlich wahrscheinlich gemacht, dass die Rallye-WM nun bei der finalen WRC-Veranstaltung in Japan im November erst entschieden wird. Mit den vorläufigen Punkten vom Samstag hat Neuville von seinem bisherigen Vorsprung acht an Ogier und drei an den Toyota-Fahrer Elfyn Evans abgegeben. Der Walliser liegt zwischenzeitlich 25,8 Sekunden vor Neuville auf Platz drei.

Entscheidend für den vergebenen Matchball von Neuville ist, dass er auf seinen Teamkollegen Tänak und engsten Konkurrenten in der Meisterschaft fünf Punkte verloren hat. Der Samstagpechvogel müsste den Esten um zwei Punkte übertreffen um sich den Titel noch an diesem Wochenende zu sichern

«Natürlich ist die Enttäuschung groß, aber die Rallye ist noch nicht vorbei. Morgen wird ein ziemlich spannender Tag werden», sagt Neuville nach seinem Malheur für den Finaltag voraus. «Unsere Aufzeichnungen gaben zu schnelle Vorgaben. Das war unser Fehler. Darüber bin ich schon etwas enttäuscht - aber es ist, wie es ist».

Takamoto Katsuta liegt als Fünfter 52,0 Sekunden hinter Neuville, wobei den Japaner eine Zeitstrafe von 16 Sekunden auf WP9 einbremste. Er überschritt die Zielgeschwindigkeit in einer virtuellen Schikane um 8 km/h und wurde deshalb mit einer Strafe von zwei Sekunden pro km/h belegt.

Auf Platz sechs liegt WRC-Aspahlt-Debutant Sami Pajari im Toyoata. Im Ford Puma wird im Klassement Grégoire Munster auf Platz ach gelistet. Für dessen Teamkollegen Adrien Fourmaux war es ein enttäuschender Tag. Der Luxemburger schied nach WP10 mit einem Problem am vorderen Differential aus. Dieses hatte das Handling seines Autos schon zuvor beeinträchtig und zu zwei Ausflügen ins Gelände geführt.

Nikolay Gryazin führt die WRC2-Kategorie mit fast zwei Minuten Vorsprung vor dem tschechischen Fahrer Filip Mareš an. Oliver Solberg, der an diesem Wochenende keine WRC2-Punkte sammeln kann, liegt zwischen ihnen auf dem neunten Gesamtrang.

Das Gesamtklassement am Samstag nach 14 von 18 Wertungsprüfungen:

1. Ogier/Landais (Frankreich) Toyota 2h 10m 12.7s
2. Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai +5,2s
3. Evans/Martin (Großbritannien) Toyota +14,0s
4. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +39,8s
5. Katsuta/Johnston (Japan) Toyota +1.31,8s
6. Pajari/Mälkönen (Finnland) Toyota +2m 7,3s

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