Mega-Save: Gardner gegen die Physik

Dacia triumphiert bei Marokko-Rallye

Von Martin Gruhler
Mit einem Doppelsieg bei der Marokko-Rallye mit Nasser Al-Attiyah und Sébastien Loeb feiert Dacia eine gelungene Premiere des neuen Sandriders.

Al-Attiyah konnte bereits die verkürzte erste von fünf Etappen für sich entscheiden. Auf seiner Fahrt zum Gesamtsieg musste der Star aus Katar keinen einzigen mechanischen Defekt oder Reifenschaden hinnehmen.

Mit diesem Erfolg sicherte sich Al-Attiyah zudem den dritten Titel in der Rallye-Raid-Weltmeisterschaft in Folge. Die Siege bei der Abu Dhabi Desert Challenge und der Rallye Raid Portugal an Bord eines Prodrive Hunter machten seinen Ausfall bei der diesjährigen Dakar wett. Al-Attiyah und sein Beifahrer Edouard Boulanger holten sich den W2RC Titel, obwohl bei der Dakar mehr Punkte vergeben werden, als bei den übrigen Läufen.

Der Marokko-Ausflug von Sebastien Loeb begann schwierig. Beim Prolog in Marrakesch landete er in einem Graben und musste zur ersten Etappe von Startplatz 121 starten. Auf der ersten Schleife brach dann obendrein ein Lenkarm an seinem Sandrider, was 12 Minuten Zeit kostete.

Am Mittwoch holte Loeb im Dacia seinen ersten Etappensieg, den er am Freitag wiederholte, wodurch er am Schlusstag vom vierten auf den zweiten Platz vorrückte.

Wie der Dacia Sandrider gab auch der neue Mini JCW Rally 3.0i von X-Raid sein Wettbewerbsdebüt in Marokko. Sowohl Guillaume de Mevius als auch Guerlain Chicherit waren zur Saisonmitte von Overdrive gewechselt, um das Team in Marokko und bei der Dakar im nächsten Jahr anzuführen. Sie begannen stark, wobei Chicherit beim Prolog der Schnellste war und die beiden am Schlusstag auf den Plätzen zwei und drei landeten.

Auf der 170 Meilen langen Mengoub-Prüfung ereignete sich für X-Raid ein Desaster. Chicherit war der Erste, der auf der letzten Etappe am Freitag ein technisches Problem hatte und dadurch aus den Podiumsplätzen herausfiel. De Mevius machte derweil Fortschritte auf Al-Attiyah und nahm dem Führenden bis zum zweiten Wegpunkt zwei Minuten ab. Mitten in der Etappe zwang dann indes ein gerissener Keilriemen zu einem längeren Zwangshalt.

De Mevius, der die diesjährige Dakar mit einem von Overdrive betriebenen Toyota Hilux als Zweiter beendete, war bei seinem X-Raid-Debüt bis zur Mitte der letzten Etappe im Kampf um den Sieg dabei. Er musste den zweiten Platz an Loeb jedoch noch abgeben, konnte dann aber den dritten Platz halten und Yazeed Al-Rajhi um 10 Minuten hinter sich lassen.

Die beiden Werks-Toyota-Fahrer Seth Quintero und Lucas Moraes fuhren auf der letzten Etappe die zweit- und viertschnellste Zeit. Die Hoffnungen auf einen Platz auf dem Podium hatten sich aber schon zu Anfang der Woche zerschlagen. Quintero verlor am ersten Tag 18 Minuten und kämpfte sich wieder auf den fünften Platz zurück. Nach seinem Etappensieg am Dienstag fiel Moraes einen Tag später nach einem Problem mit an der Drosselklappe und verlor eine Stunde.

Carlos Sainz konnte mit seinem Ford Raptor seinen Etappensieg vom Donnerstag nicht wiederholen. Am Abschlusstag fuhr er auf Platz vier. Der zweifache Rallye-Weltmeister hatte den Start zur zweiten Etappe mit einem technischen Problem verpasst und damit die größte Hoffnung von Ford auf eine Topplatzierung frühzeitig beendet. Sein Teamkollege Mattias Ekström, ein weiterer Rekrut aus dem inzwischen eingestellten Audi-Dakar-Programm, schied noch vor dem ersten Wegpunkt der letzten Etappe aus.

Rokas Baciuška holte sich auf seinem Can-Am Maverick T3 den Titel in der Challenger-Klasse, doch die Rallye selbst wurde vom Goczał-Clan und seiner Armee von Taurus T3 Max dominiert.

Bis zur vierten Etappe sah es nach einem Familien-Dreierpack in der Challenger-Klasse aus: Michał Goczał löste vor der Prüfung am Donnerstag versehentlich seinen Feuerlöscher aus, was zu einer automatischen DNS führte. Michałs Neffe Eryk gewann das Rennen, gefolgt von Marek, dem Vater des jungen Mannes, mit 10 Minuten Rückstand.

Sieger Nasser Al-Attiyah kommentierte seinen erfolgreichen Einsatz:

«Es ist wirklich schön, die Marokko Rallye mittlerweile zum siebten Mal zu gewinnen und zum dritten Mal Weltmeister zu sein. Gleich beim ersten Start mit Dacia zu gewinnen, ist unglaublich. Wir werden nun weiterhin weiter unser Bestes geben und den Dacia Sanrider weiterentwickeln. Mit einem neuen Auto ein solches Ergebnis zu erzielen, ist wirklich gut für das Team. Jetzt haben wir bei Marokko-Rallye viele wichtige Informationen generiert. um für die Dakar noch besser vorbereitet sein zu können. Ich danke auch Edouard für sein erstes herausragendes Jahr mit mir als Beifahrer».

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