Klaus Ludwig 1979 – sein erstes Meisterstück
Heute, am 23. September vor 45 Jahren, beendete Klaus Ludwig beim Supersprint auf dem Nürburgring eine unvergleichliche Saison in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft als Meister. Diese Saison war geprägt von Ludwigs geradezu erdrückender Überlegenheit und seines unschlagbaren Kremer-Porsche 935 K3. Niemand hatte eine derartige Dominanz des von den Kremer-Brüdern völlig neu entwickelten Porsche 935 K auf der Rechnung. Die rivalisierende Porsche-Teams von Loos (mit Bob Wollek, John Fitzpatrick und Manfred Schurti) und Joest (mit Rolf Stommelen) – also die Crème de la Crème der Porsche-Piloten – nicht. Aber die Protagonisten in der kleinen Division ebenso wenig. Bei Zakspeed wähnte man sich mit zwei absoluten Spitzen-Piloten wie Hans Heyer und Harald Ertl und dem siegversprechenden Capri bestens aufgestellt. Und das BMW-Team Schnitzer hatte – nach dem Titelgewinn im Vorjahr mit gestärktem Selbstbewusstsein – Manfred Winkelhock an Bord geholt, der vorhatte, dem Zakspeed-Gespann das eine oder andere Mal in die Quere zu kommen.
Tatsächlich landete Zakspeed denn in der kleinen Division nicht weniger als acht Siege, allerdings verteilt im Verhältnis Heyer sechs / Ertl zwei. Dass jedoch auch Winkelhock und Markus Höttinger im GS-BMW dem Capri-Star Heyer drei Siege abspenstig machten und ihn außerdem in Nürnberg ein Totalausfall heimsuchte, machte seinen Widerstand gegen einen blendend aufgelegten Klaus Ludwig letztlich zunichte. Denn Ludwig düpierte seine direkte Konkurrenz ein ums andere Mal.
So gnadenlos, wie er seine ja nicht gerade müden Porsche-Widersacher gleich im ersten Rennen, und da noch überraschend, versetzte, so unwiderstehlich wuchs sein Punktekonto von Rennen zu Rennen um die Maximalzahl 20. Lediglich beim dritten Meisterschaftslauf auf dem Nürburgring musste Ludwig für einmal Bob Wollek den Vortritt lassen, was nur er als ausgesprochenen Schönheitsfehler empfand. Dafür machte er nicht seinen kleinen Fahrfehler verantwortlich, sondern Wolleks Teamkollegen Manfred Schurti. Der Liechtensteiner ist zwar als harter Hund im Zweikampf, doch keineswegs als unfair bekannt. Kurzum: Über Schurtis vermeintliche Sperrmanöver gegen Ludwig gab es zwei unterschiedliche Meinungen.
Ansonsten liest sich Ludwigs Saison-Bilanz makellos: Zehn Siege und ein zweiter Platz ließen wenig Raum für einen ernsthaften Gegner. Doch das sollte erst der Auftakt zu Ludwigs großer Karriere sein.