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Central European Rallye fährt mit Umweltkonzept

Von Martin Gruhler
Der Drei-Länder-WM-Lauf setzt neue Maßstäbe für nachhaltigen Motorsport. Die Fangemeinde kann die Rallye-Stars in einem verantwortungsvollen Umfeld vom 17. bis 20. Oktober erleben.

Die Begriffe Motorsport und Nachhaltigkeit müssen sich nicht widersprechen. Das zeigt wie schon im vergangenen Jahr das Konzept der Central European Rally auf. Grundlagen sind dafür die Erkenntnisse die ein in 2023 erstmals eingesetztes Expertengremium schon sammelte um mit einem zielgerichteten ökologischen Ansatz jetzt die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks vermehrt zu erreichen.

Zum Konzept gehört auch ein verantwortungsvolles Abfallwirtschaftsmanagement. Hierfür werden erstmals auch Helfer direkt an den Zuschauerpunkten als Eco-Marshals beitragen. Für die Rallyefans zeigt dies vor allem eine noch attraktivere Rallye auf, denn sie erleben die sportlichen Auseinandersetzungen der WM-Piloten in einem Umfeld, welches in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit neue Marksteine setzt. Eingehende Informationen zu den Nachhaltigkeitsregelungen der Central European Rallye sowie Links zur vom Automobil-Weltverband FIA ausgezeichneten Mitfahrer-App „ADAC Pendlernetz“ - die Bildung von Fahrgemeinschaften werden belohnt - sowie Tipps für Zuschauer zu umweltgerechtem Verhalten werden im Internet unter www.centraleuropeanrally.eu aufgezeigt.

Die verfeinerten Elemente des Nachhaltigkeitskonzeptes fassen die Veranstalter der Central European Rally 2024 unter der Botschaft : «Motorsport: Innovations for a better future» zusammen.

Diesen Anspruch zur Realität werden zu lassen, dafür sorgt nicht zuletzt die Rallye-WM mit ihrem Fahrzeugreglement schon ein großes Stück selbst. Die spektakulären Boliden der WRC1-Kategorie werden beim Kampf um WM-Zähler von einem in Bayern entwickelten und in Österreich hergestellten Hybrid-System in der Antriebseinheit unterstützt. Schon seit mehreren Jahren werden in der Rallyeweltmeisterschaft für die Verbrennungsmotoren nachhaltige Kraftstoffe ohne fossile Komponenten verwendet. Zudem zeigt der ADAC Opel Electric Rally Cup - im Rahmen der CER ausgefahren - einen weiteren Aspekt für Innovationen im Motorsport auf.

Zum Konzept der Rallyeorganisatoren gehört auch den CO2-Fußabdrucks wissenschaftlich zu erfassen um ihn mit Maßnahmen dann sukzessive verkleinern zu können. Dabei ist auch die Mitarbeit der Fans gefordert. Beispielsweise wird in allen Bereichen etwa auf Müllvermeidung, sowie Upcycling und Recycling von Materialien geachtet. Das heißt beispielsweise auch, dass im Catering neben den üblichen Mehrweg-Utensilien nach Möglichkeit regionale Verpflegung im Angebot ist. Unnötige Transportwege sollen so vermieden werden. Auch vor Ort aufgezeigte großflächige Hinweise auf umweltgerechtes Verhalten sollen den Besuchern helfen, einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Konzepts zu leisten.

Ein zentraler Baustein ist dabei auch die Bildung von Fahrgemeinschaften. Mit ihnen können nicht nur die CO2-Emissionen gesenkt, sondern auch das Verkehrsaufkommen in den Rallyeregionen verringert werden. Hierfür genutzt wird dazu erneut das «ADAC Pendlernetz», eine kostenlose App, mit der die Rallyebesucher Fahrgemeinschaften bilden können. Diese wird heuer noch genauer auf die Veranstaltung zugeschnitten und zeigt etwa Parkplatz-Standorte oder auch Bus-Shuttle-Möglichkeiten auf. Als Motivationsspritze zur Nutzung der Applikation wird zudem ein Gewinnspiel direkt in der App angeboten, welches Fahrgemeinschaften mit interessanten Preisen belohnt.

Wichtiger Glaubensatz der Organisatoren: Think global – act local. Nachhaltigkeit bedeutet mehr als nur klassischer Umweltschutz – das unterstreichen die Veranstalter auch mit ihrer Ausrichtung auf sozialer und regionaler Wertschöpfung. Wo möglich, werden Kooperation mit Unternehmen aus den Rallyeregionen in Deutschland, Österreich und Tschechien eingegangen. Etwa werden Papiertaschen, in denen die Fans ihre Merchandising-Einkäufe und Sportfunktionäre ihre Unterlagen verpacken können angeboten. Mit dem Recycling-Spezialisten Heinz Entsorgung arbeitet man mit einem professionellen regionalen Partner zusammen.

Ein weiteres Beispiel sind die Dokumententaschen, in denen die teilnehmenden Teams zu Beginn der Rallye ihre Unterlagen erhalten: Sie werden aus alten Werbebannern aus dem Vorjahr der CER erstellt. Auch dieses Upcycling-Projekt wird in lokaler Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Einrichtung Weißer Rabe durchgeführt, die Arbeitsplätze für Menschen mit Unterstützungsbedarf ermöglicht.

Vor Ort wird es für Fachleute die Möglichkeit geben, sich ein eigenes Bild zu machen. Die Nachhaltigkeits-Experten der CER laden unmittelbar vor dem Event zum Fach-Symposium zum Thema Nachhaltige Motorsportveranstaltungen nach Bad Griesbach ein.
Das beste Konzept ist nutzlos, wenn es vor Ort nicht mit Leben erfüllt wird. Deshalb sorgen plakative Umwelthinweise für die Zuschauer für eine breitere Umsetzung an den Wertungsprüfungen und sonstigen Hotspots. Etwa die ausreichend vorhandenen Abfallstationen in jedem Zuschauerbereich sind dabei wichtig, damit eine systematische Sammlung und Entsorgung der Hinterlassenschaften der Fans gewährleistet werden kann.

Für tiefere Informationen und auch Akzeptanz werden in diesem Jahr erstmals sogenannte Eco-Marshalls im Einsatz sein. Sie überwachen die Umweltmaßnahmen und unterstützen die Realisierung des Umweltkonzepts vor Ort und geben Besuchern Hilfestellung und Tipps.

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