WM-Promoter: Eurosport in den Startlöchern
NOS-Chef Neil Dancanson
Es scheint, als werde das eher blamable Hickhack um die Vermarktung und die TV-Rechte in der Rallye-Weltmeisterschaft bald beendet werden. Noch gibt es zwar keine offizielle Stellungnahme der FIA zu diesem leidlichen Thema, aber alles spricht dafür, dass der bisherige Promotor North One Sport nach der Insolvenz der Muttergesellschaft Convers Sports Initiatives den bisher bis zum Jahr 2020 ausgelegten Vertrag verloren hat.
Der Insolvenzverwalter von CSI, dessen Eigner Vladimr Anatov der Veruntreuung angeklagt ist, war auf der Suche nach einem neuen Investor für North One Sport. Im Emirat Katar glaubte man diesen gefunden zu haben. Doch die FIA-Vorgaben und auch anscheinend die Behandlung der Verhandlungsführer aus Katar durch die FIA scheinen die Katarer abgeschreckt zu haben. Der Deal kam nicht zustande.
Mit der Vertragskündigung gehen bei North One Sport 40 Jobs für fest angestellte Mitarbeiter und 20 Jobs für Freelancer verloren. Elf Jahre war NOS bisher in der Rallye-Weltmeisterschaft tätig gewesen.
Nun scheint Eurosport in dieser weiterhin vertrackten Situation zum Zuge zu kommen. Eurosport hat wegen des starken Engagements als Mitorganisator in der Intercontinental Rally Challenge beste Erfahrung mit der Promotion und erst recht mit der TV-Organisation. Zudem hatte Eurosport bisher auch ein gewisses Interesse gezeigt.
Übrigens: Die neue Saison der Rallye-Weltmeisterschaft wird am Mittwoch offiziell im südfranzösischen Valence mit der in die Königsklasse zurückgekehrten Rallye Monte Carlo gestartet. Im letzten Jahr stellte Eurosport mit der zwölfstündigen Live-Übertragung von der Gala zum 100. Geburtstag der Rallye Monte Carlo mit 14 Millionen Zuschauern einen Rekord auf. Bleibt in diesem Jahr die Mattscheibe schwarz? Das fragen sich nur zehn Tage vor dem WM-Start nun viele.