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Höhenprüfung für Volkswagen in Mexiko

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier

Sébastien Ogier

Zwei Starts, zwei Siege in der S2000-Klasse der Rallye-Weltmeisterschaft – der Saisonauftakt für die Mannschaft von Volkswagen Motorsport verlief sehr erfolgreich.

Mit der Rallye Mexiko als drittem WM-Lauf wartet vom 08. bis 11. März eine extreme Herausforderung auf das Team: Mit einer Höhe von über 2000 Metern sind die Wertungsprüfungen die höchstgelegenen der gesamten Saison. Bei der ersten Schotter-Veranstaltung des Jahres tritt das Volkswagen-Werksteam neben Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) mit dem Niederländer Kevin Abbring und dessen neuem Beifahrer Frédéric Miclotte aus Belgien an.

«Nachdem die ersten beiden Saisonläufe in Monaco und Schweden durch winterliches Klima geprägt waren, steht uns mit den staubigen Schotterpisten Mexikos eine ganz andere Herausforderung bevor», sagt Volkswagen-Motorsport-Direktor Kris Nissen. «Aber auch wegen der Temperaturen von bis zu 30 Grad und der auf über 2000 Metern gelegenen Wertungsprüfungen stellt die Rallye hohe Anforderungen. Unser Ziel ist es daher erneut, wertvolle Erfahrungen für den Einsatz des Polo R WRC im nächsten Jahr zu sammeln.»

Insgesamt müssen die Piloten in Mexiko 24 Wertungsprüfungen (WP) über rund 407 gezeitete Kilometer zurücklegen. Die drittletzte WP «Guanajuatito» ist mit einer Länge von mehr als 54 Kilometern eine der längsten des Jahres. Die unebenen Strecken stellen extreme Anforderungen an Material und Fahrer. Aufgrund des in 2000 Meter Höhe geringeren Sauerstoffgehalts der Luft verlieren die Motoren rund 20 Prozent an Leistung. «Trotz einer speziellen Motorabstimmung haben wir in Mexiko weniger Leistung als bei den anderen Rallyes», so Sébastien Ogier. «Darauf müssen wir Fahrer uns einstellen. Durch die hohen Temperaturen ist es ausserdem wichtig, viel zu trinken, damit die Konzentration während der Prüfungen nicht nachlässt.»

Erneutes Ziel für Ogier ist es in Mexiko, möglichst viele Erkenntnisse für den Einsatz des Polo R WRC im Jahr 2013 zu sammeln. «Aufgrund des Leistungsnachteils gegenüber den WRC-Autos wollen wir wie zuletzt in Schweden als bestes S2000-Team abschneiden», so der Franzose, dessen bestes Ergebnis bei vier Teilnahmen in Mexiko der dritte Gesamtrang 2010 ist und der im vergangenen Jahr die Rallye bis zu einem Unfall am Finaltag anführte. «Es ist meine erste Schotter-Rallye mit dem Skoda Fabia S2000. Das Auto hat sich in Schweden sehr gut angefühlt, daher hoffe ich, dass ihm auch die Bedingungen hier liegen. Ausserdem liebe ich Schotterpisten wie bei der Rallye Mexiko.»

Wie geplant startet der Niederländer Kevin Abbring in Lateinamerika im zweiten von Volkswagen Motorsport eingesetzten Fabia S2000. Der 23-Jährige gehört zum Volkswagen Junior Team und wechselt sich während der Saison mit dem Norweger Andreas Mikkelsen im Cockpit ab. Bei seinem bisher letzten Einsatz bei der Rallye Monte Carlo fuhr Abbring den S2000-Klassensieg ein. «Für mich ist die Rallye völlig neu», so Abbring, der erstmals mit seinem neuen Beifahrer Frédéric Miclotte antritt. «Deshalb ist die Recce-Vorbesichtigung noch wichtiger. Es wird die erste Rallye mit meinem neuen und sehr erfahrenen Co-Piloten Freddy Miclotte. Wir haben in den letzten Wochen schon zusammen trainiert und unseren Aufschrieb optimiert.»

Der junge Holländer will an seine gute Leistung von Monte Carlo anknüpfen: «Die vielen Schotter-Prüfungen sind gut für mich, auch durch meine Erfahrungen in der französischen Schotter-Meisterschaft 2010. Ausserdem freue ich mich sehr auf die Zuschauer-Prüfung durch die Tunnel in Guanajuato am Donnerstag, vor Zigtausenden begeisterten mexikanischen Rallye-Fans.»

Volkswagen bestreitet, wie in Wolfsburg gemeldet, in dieser Saison mit zwei Fabia S2000 der Konzernmarke Skoda Läufe zur Rallye-WM in der kleineren S2000-Klasse. Die Einsätze dienen zur Vorbereitung auf die Saison 2013, in der Volkswagen mit dem Polo R WRC in der Königsklasse des Rallye-Sports antreten wird. In Mexiko wurde eines der ersten Kapitel in der Motorsport-Geschichte von Volkswagen geschrieben, als im Jahr 1954 sieben Käfer bei der legendären Carrera Panamericana antraten. Alle gestarteten Modelle, die schnell als Publikumslieblinge in die Herzen der heimischen Fans fuhren, erreichten das Ziel des 3211 Kilometer langen Strassenrennens quer durch den lateinamerikanischen Staat. Ab 1964 wurde der legendäre Käfer im mexikanischen Puebla gefertigt. Am 30. Juli 2003 lief mit dem 21.529.464ten gebauten Fahrzeug der letzte Käfer vom Band.

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