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Volkswagen kehrt nach Sardinien zurück

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier

Sébastien Ogier

Volkswagen Motorsport kehrt nach Italien zurück: Im Vorjahr verkündete der Automobilhersteller auf Sardinien offiziell den Einstieg in die Rallye-Weltmeisterschaft ab 2013.

Am kommenden Wochenende (18.–21. Oktober) setzt das Team auf der Mittelmeerinsel Sardinien wie schon in der gesamten Saison 2012 zwei Fabia S2000 der Konzernmarke Skoda ein, um sich auf den WM-Einstieg vorzubereiten. Pilotiert werden die im Vergleich zu den WRC Fahrzeugen leistungsschwächeren Fabia S2000 beim zwölften von 13 WM-Läufen von den Franzosen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia sowie dem norwegischen Duo Andreas Mikkelsen/Ola Fløene.

«Mit der Rückkehr nach Sardinien schliesst sich für unsere Mannschaft ein kleiner Kreis: Hier ist im Vorjahr der öffentliche Startschuss für unser WM-Projekt gefallen», sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. «Die Rallye-WM befindet sich mit dem vorletzten Lauf auf der Zielgeraden. Wir werden auch in Italien ernsthaft und konzentriert an der Vorbereitung unseres Einstiegs mit dem Polo R WRC arbeiten. Deshalb ist unser vorrangiges Ziel, möglichst mit beiden Fahrzeugen das Ziel in Porto Cervo zu erreichen. Aber natürlich haben wir jetzt auch den Ehrgeiz, unsere Serie von mittlerweile zehn Klassensiegen auch bei den beiden letzten WM-Läufen fortzusetzen.»

Die Rallye Italien gehört zu den grossen Klassikern in der Geschichte der Rallye-Königsklasse. Von 1973 bis zum Jahr 2003 wurde sie als Rallye San Remo an der norditalienischen Riviera und in den Seealpen ausgefahren. Seit 2004 ist die Mittelmeerinsel Sardinien Schauplatz des italienischen WM-Laufs. Der Servicepark ist im Hafen der Küstenstadt Olbia im Nordosten der Insel untergebracht. Zielankunft und Siegerehrung der «Rally Italia Sardegna», so der offizielle Name, gehen in diesem Jahr allerdings erstmals im 30 Kilometer nördlich von Olbia im Herzen der Touristenregion Costa Smeralda gelegenen Porto Cervo über die Bühne.

«Im Moment wechseln sich Rallyes und Testfahrten fast nahtlos ab: Nach der Rallye Frankreich ging es gleich zu den nächsten Testfahrten mit dem Polo, netterweise ganz in der Nähe meiner Heimatstadt Gap», erklärt Sébastien Ogier vor der Reise nach Italien. «Wir sind jetzt in der Schlussphase unserer Vorbereitungen auf 2013 und arbeiten mit voller Kraft daran, den Polo so schnell wie möglich zu machen. Sardinien hingegen dient der Vorbereitung des Einsatzteams und hilft uns Fahrern und Beifahrern, die Wertungsprüfungen noch besser kennen zu lernen», sagt der Franzose in Volkswagen-Diensten. Der 28-jährige Ogier fuhr in der bisherigen Vorbereitungssaison für Volkswagen Motorsport bereits neun S2000-Klassensiege ein. Dabei platzierte er sich sogar sechsmal mitten in der Weltelite der WRC-Piloten und sammelte schon 31 Punkte in der Wertung zur Fahrer-Weltmeisterschaft.

Im zweiten von Volkswagen Motorsport eingesetzten Skoda Fabia S2000 sitzen in Italien wieder Andreas Mikkelsen und sein Beifahrer Ola Fløene. Die beiden Norweger bestreiten bei der Rallye Italia Sardegna ihren sechsten Saisoneinsatz für Volkswagen. «Nach dem guten Abschneiden in Frankreich freue ich mich sehr auf den nächsten Einsatz mit Volkswagen. Sardinien hat einen völlig anderen Charakter, wir sind auf hartem Schotter unterwegs mit vielen Sprüngen und sogar Wasserdurchfahrten», erklärt der Norweger, der auf Sardinien schon einmal bei der Italienischen Rallye-Meisterschaft gestartet ist. «Für mich geht es darum, die Rallye noch besser kennen zu lernen und zu versuchen, das Tempo meines schnellen Teamkollegen mitzugehen», sagt Mikkelsen.

Auf die Rallye-Piloten warten auf Sardinien 16 Wertungsprüfungen über insgesamt 306,04 Kilometer mit recht unterschiedlicher Charakteristik. Weite Teile der Strecke führen über felsige Pisten, die mit einer dünnen Sandschicht oder feinem Schotter bedeckt sind. Trotz der teilweise sehr engen Rallye-Pfade sind die Prüfungen ausgesprochen schnell. Gefahren lauern unter dem Schotterbelag mit oft rauen und teilweise scharfkantigen Querrillen sowie am Wegesrand in Gestalt von verdeckt liegenden Felsbrocken. Auf den höhergelegenen, kurvigen Waldwegen besteht zudem die Gefahr, dass aufgewirbelter Staub zwischen den Bäumen lange in der Luft hängen bleibt und die Sicht erschwert.

Aufmerksamkeit und exaktes Fahren sind Voraussetzungen für eine unfallfreie Fahrt. Die Rallye beginnt am Donnerstag (18. Oktober) um 10.35 Uhr mit der 3,75 Kilometer langen Qualifying Stage. Nachmittags (ab 16.13 Uhr) und abends (Start 18.16 Uhr) stehen die ersten beiden Sonderprüfungen im Programm. Am Freitag (19. Oktober) wird morgens um sieben Uhr der Servicepark geöffnet. Um 8.43 Uhr geht das erste Fahrzeug auf die dritte Prüfung. Die 16. und letzte Wertungsprüfung beginnt am Sonntag (21. Oktober) um 11.00 Uhr. Mit der Siegerehrung in Porto Cervo (ab 12.45 Uhr) geht der WM-Lauf zu Ende.

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