Deutschland mit vorbildlichem Umweltschutzkonzept
ADAC Rallye Deutschland vor der Porta Nigra
Die ADAC Rallye Deutschland bietet nicht nur Motorsport auf höchstem Niveau, sondern hat auch beim Umweltschutz seit vielen Jahren Vorbildcharakter. Wenn in diesem Jahr die WRC-Stars wie Sébastien Ogier, Mikko Hirvonen oder der deutsche Sepp Wiegand von Köln aus zu den Wertungsprüfungen in den Großraum Trier aufbrechen, greifen umfangreiche Maßnahmen und Regelungen, um die sportliche Großveranstaltung für die Natur so sicher wie möglich zu gestalten.
Umweltschutz als Planungsaufgabe
Schon bei der Planung der ADAC Rallye Deutschland gehört die Berücksichtigung von Umweltbelangen zu den wichtigsten Kriterien: Wie in den Jahren zuvor setzt der ADAC hierfür auch 2013 wieder ein Team aus Umweltexperten unterschiedlicher Fachrichtungen ein. Diese arbeiten konstruktiv mit den verschiedenen Genehmigungsbehörden und den zuständigen Umweltämtern zusammen.
Im Zuge dessen werden alle Wertungsprüfungen, Zuschauerbereich und Parkplätze nach umweltrechtlichen Gesichtpunkten geprüft und abgenommen. Die Kenntnisse verschiedener Umweltorganisationen und Naturschutzverbände werden bei den Planungen entsprechend berücksichtigt. Besonderes Augenmerk gilt hierbei dem Gewässerschutz - vor allem in der wasserrechtlich sensiblen Mosel-Region. Seit Durchführung der ersten ADAC Rallye Deutschland als WM-Lauf im Jahr 2002 bescheinigen die zuständigen Stellen dem ADAC dabei immer wieder die überdurchschnittliche Erfüllung höchster Standards.
Umweltgerechtes Zuschauermanagement
Bei Großveranstaltungen spielt das Zuschauermanagement eine wichtige Rolle. Für Rallyes gilt dies umso mehr, da die Fans nicht wie bei anderen Sport-Events zu einer einzigen Rennstrecke oder zu einem einzigen Stadion kommen, sondern von Wertungsprüfung zu Wertungsprüfung mit der Rallye weiterziehen. Das Umweltkonzept des ADAC Rallye Deutschland legt daher seit Jahren höchsten Wert auf ein möglichst effektives Zuschauermanagement. Der ADAC setzt dabei erfolgreich auf einen Mix aus konkreten Maßnahmen, praktischen Verhaltensvorschlägen und wirksamen Appellen an das Umweltbewusstsein der einzelnen Rallye-Fans. Wichtiges Element ist das Prinzip der kurzen Wege: Ein effizientes Leitsystem führt die Besucher bei der Anreise auf der kürzesten Route bis zur gewünschten Wertungsprüfung. Von einigen Parkplätzen aus pendeln kostenlose Shuttle-Busse zu den Zuschauerpunkten.
In besonders stark frequentierten Bereichen, wie etwa dem Truppenübungsplatz Baumholder, errichten die ADAC Helfer spezielle Zuschauertreppen und -brücken aus Holz, um Grabenränder und Böschungen vor Trittschäden zu schützen. Die Erfahrung der ADAC Umweltexperten hat gezeigt: Wenn nicht nur die Wertungsprüfung attraktiv ist, sondern auch der Weg dorthin, muss man umso weniger mit engen Vorschriften arbeiten. Wo Biotope beeinträchtigt werden könnten oder die Sicherheit von Personen gefährdet ist, weisen vor Ort zahlreiche Schilder so genannte "No-Go-Areas" aus, die für Zuschauer tabu sind. Ein dichtes Netz von Abfallbehältern trägt ebenfalls dazu bei, eines der Umweltziele der ADAC Rallye Deutschland zu erreichen: Das Gelände nach der Durchfahrt des letzten Fahrzeugs im gleichen intakten Zustand zu verlassen, wie man es vor der Rallye vorgefunden hat!
Umweltschutz im Servicepark
Das Umweltkonzept des ADAC setzt auch bei der Infrastruktur für Teams und Teilnehmer Maßstäbe. Beispiel Servicepark Trier: Das Areal, in dem die Teams ihre Fahrzeuge warten und reparieren, befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Mosel. Obwohl das Gebiet beim Wasser- und Bodenschutz besonders hohe Ansprüche stellt, nutzt die ADAC Rallye Deutschland diese Fläche seit Jahren ohne geringste Beanstandungen oder Umweltbeeinträchtigungen. Dem Genehmigungsverfahren durch die zuständigen Behörden liegen dabei die sehr strengen deutschen Vorschriften zum Wasser- und Bodenschutz zugrunde.
Die Umsetzung der Umweltstandards erfolgt durch das Reglement der ADAC Rallye Deutschland. Dort ist unter anderem vorgeschrieben, dass alle Flüssigkeitsbehälter exakte Angaben zu deren Inhalt tragen müssen. Das dient nicht nur dem Wasser- und Bodenschutz, sondern hilft auch Ärzten bei möglichen Unfällen, die durch Flüssigkeiten verursacht sind. Weitere Vorgaben betreffen alle Arbeiten an den Fahrzeugen: Als Unterlage sind hier flüssigkeitsundurchlässige Folien vorgeschrieben, von denen nichts in die Umgebung abfließen darf. Ebenso ist die Fahrzeugwäsche ausschließlich auf einem besonders abgesicherten Waschplatz zulässig. Eine ordnungsgemäße Beseitigung von kritischen Substanzen wie Altöl oder Bremsflüssigkeiten gehört zu den Selbstverständlichkeiten.
Mit diesen und zahlreichen weiteren Umweltvorgaben setzt die ADAC Rallye Deutschland Maßstäbe auch im internationalen Vergleich. Zur Erfolgsgeschichte des heimischen WM-Laufs gehört es, dass Elemente des deutschen Umweltkonzepts mittlerweile auch Eingang ins Reglement anderer Rallye-WM-Läufe weltweit gefunden haben. Über die Jahre hinweg hat sich der gelebte Umweltschutz bei der ADAC Rallye Deutschland auch zunehmend im Bewusstsein der Teams etabliert.
Environmental Emergency Car
Vorbildfunktion besitzt auch das «Environmental Emergency Car». Dieses "Umwelt-Notfall-Auto" ist während der ADAC Rallye Deutschland sofort einsatzbereit, falls sich eine Umweltgefährdung abzeichnet - etwa durch den Unfall eines Rallye-Fahrzeugs. Um einen Schaden für die Umwelt schnell und effektiv zu verhindern, hat das «Environmental Emergency Vehicle» unter anderem Materialien zur Bindung von Betriebsmitteln wie Öl, Brems- und Kühlflüssigkeit an Bord. Das Fahrzeug ist darüber hinaus für die Bergung und Entsorgung von kontaminiertem Erdreich ausgerüstet. Glücklicherweise musste es dafür noch nicht eingesetzt werden.