Valentino Rossi sucht das Glück

Finnland: Freie Fahrt für Sébastien Ogier

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier

Sébastien Ogier

Die Chancen von Sébastien Ogier auf seinen ersten Triumph bei der Rallye Finnland sind am frühen Abend stark gestiegen.

Der Traum eines jeden Rallyepiloten ist ein Sieg bei der legendären Rallye Finnland. Einst haben die fliegenden Finnen ihre fast uneinnehmbare Festung um Jyväskylä beherrscht. Doch der glorreiche Ruhm vergangener Tage bröckelte in den letzten Jahren. Am dem kratzt nun auch Sébastien Ogier und möchte seinem Landsmann und Namensvetter Sébastien Loeb, dem Finnland-Sieger der zwei letzten Jahre, folgen. Seine Chancen auf die Verwirklichung des Traums sind am frühen Abend speziell auf der 14. Prüfung, dem zweiten Durchgang der bekannten «Lankamaa», gestiegen. Dort setzte der souverän in der Rallye-WM führende Ogier im VW Polo R WRC seine achte Bestmarke. 

Inzwischen konnte sich der vierfache Saisonsieger von seinem neuen Verfolger Thierry Neuville, der seinen Ford Fiesta-Kollegen Mads Östberg auf dem Ehrenrang ablöste, um 36,3 Sekunden lösen. Östbergs Rückstand stieg auf 38,2 Sekunden, aber nur 1,9 Sekunden hinter Neuville. Mikko Hirvonen scheint inzwischen resigniert zu haben. Der Finnland-Sieger von 2009 humpelt inzwischen in seinem Citroën DS3 WRC der Spitze hinterher. «Es will nicht mehr. Ich habe kein Vertrauen mehr zum Heck des Autos, gerade in  Linkskurven. Das Auto rutscht die ganze Zeit weg», erklärte Hirvonen.  

«Es ist am Ende nicht mehr leicht hier. Die Prüfungen sind gefährlich geworden» kritisierte Ogier. «Überall lauern Gefahren auf Reifenschäden. Abgesehen davon, bin ich aber mit dem Nachmittag sehr zufrieden. Morgen ist noch ein langer Tag. Ich bin mir sicher, dass alles noch nicht zu Ende ist.»  

«Die Rallye wird allmählich zu einer Lotterie», war das kurze Statement von Östberg nach seinem Reifenschaden. Sein Stallgefährte Neuville mahnte sich selbst zur Vorsicht: «Bei diesem vielen Unebenheiten muss man aufpassen wie ein Luchs, dass man sich keine Reifenschäden einfängt. Wir hatten einen sehr schwierigen Nachmittag. Bisher haben wir keinen Fehler gemacht. Wir müssen aber weiter sehr vorsichtig sein.»  

Jarkko Nikara hat sich im Mini WRC hinter Kris Meeke (Citroën DS3 WRC) an Andres Mikkelsen (VW Polo R WRC) zum sechsten Platz vorbeigekämpft. «Es läuft besser als erwartet. Die Bedingungen waren nun wirklich so schlecht wie einige behaupten», meinte Nikara, der aber nur sieben Zehntelsekunden vor Mikkelsen lag. Mikkelsen musste danach seinen VW Polo wegen eines abscherten Rads abstellen und auf die abschließende Zuschauerprüfung über nur 2,06 km verzichten.  

Ergebnis nach der 14. von 23 Prüfungen:    

1. Ogier/Ingrassia (F),VW Polo R WRC, 1:37:12,8 h.
2. Neuville/Gilsoul (B), Ford Fiesta RS WRC, + 37,3 sec.
3. Östberg/Andersson (N/S), Ford Fiesta RS WRC, + 38,2
4. Hirvonen/Lehtinen (FIN), Citroën DS3 WRC, + 59,7
5. Meeke/Patterson (GB), Citroën DS3 WRC, + 1:32,7 min.
6. Nikara/Kalliolepo (FIN), Mini JCW WRC, + 2:17,0
7. Mikkelsen/Markkula (N/FIN), VW Polo R WRC, + 2:17,7
8. Sordo/Del Barrio (E), Citroën DS3 WRC, + 2:44,2
9. Ketomaa/Sallinen (FIN), Ford Fiesta R5, + 6:10,8
10. Novikov/Minor (RUS/A), Ford Fiesta RS WRC, + 6:37,4  

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