Mikko Hirvonen peilt dritten Schweden-Sieg an
Mikko Hirvonen und Ford, das ist bei der Rallye Schweden eine Siegerkombination. 2010 und 2011 konnte Hirvonen in Diensten von Ford und M-Sport diesen Winterklassiker bereits gewinnen. Fünf Mal stand er auf dem Podium. Nun steht in seiner Schweden-Agenda 2014 der dritte Triumph. Dafür will Hirvonen seine ganze Erfahrung aus zehn Starts bei der Winterrallye im schwedischen Värmland in die Erfolgs-Waagschale werfen. Und Hirvonen mag diese Rallye wie kaum eine andere.
2011 - reines Ford-Podium
2011 war die Rallye Schweden für Ford und M-Sport ein besonderes Ereignis, denn am Ende gab es ein reines Ford-Fiesta-Podium mit Hirvonen, Mads Østberg und Jari-Matti Latvala. Damit bewies der Ford Fiesta seine besondere Wintertauglichkeit als Siegerfahrzeug.
Die Rallye Schweden ist im WM-Kalender die einzige Winterrallye mit verschneiten und auch vereisten Pisten in den schwedischen Wäldern im Värmland rund um Karlstad. Dort kommen die speziellen schmalen Winterreifen mit den 6,5 mm langen Spikes zum Einsatz. Diese sollen nicht nur für den nötigen Grip sorgen, sondern sie lassen sehr hohe Geschwindigkeiten zu. Der Winterklassiker zählt trotz Schnee und Eis zu den Rallyes mit den höchsten Durchschnittgeschwindigkeiten. Neuschnee ist nicht zu sehr gemocht, denn in dem finden die Spikes nicht den nötigen Grip. Fester Schotter aber ist oft der Spikes-Killer. Fester Schnee auf festem Eis sind die Ideal-Bedingungen.
Besonderes Management für Reifen und Fahrzeug
Schweden erfordert nicht nur ein anderes Reifen-Management, auch die Fahrzeuge müssen anders mit einem speziellen Set-up eingestellt werden. Dies gilt auch bei Minustemperaturen um -25° C auch für das Motorenmanagement und für die beteiligten Teams, deren Mitglieder, ob Fahrer oder Mechaniker, spezielle Winterkleidung tragen.
Bei dem Erfolg in Schweden freut sich Hirvonen auf den zweiten Saisonlauf bei seinem Ostsee-Nachbar. «Wir hatten vor der Rallye einen sehr guten Test, der mich sehr zuversichtlich stimmt. Wir wussten aus der Vergangenheit, dass der Ford Fiesta gerade auf den High-Speed-Passagen sehr stark ist. Ich war richtig begeistert, dass das alte Gefühl wieder da war», führte Hirvonen an, der nach zwei Citroën-Jahren wieder zu M-Sport zurückgehrt ist. «Die Rallye Schweden macht erst richtig Spaß. wenn es richtig kalt ist und viel Schnee liegt. Es gibt dann nichts Besseres, als sich mit hoher Geschwindigkeit an die Schneebänke anzulehnen und weiterzurasen.»
Zur aktuellen Wetterlage meinte er: «Obwohl zurzeit hier viel Schnee gefallen ist, gibt es aber nicht zu viel Eis. Dann kann es tückisch werden. Dann passiert es, dass der Schotter durch den Schnee kommt. In dem Fall ist das Reifenmanagement sehr wichtig. Fingerspitzengefühl ist dann gefragt.»
Verständnis für die Strecken
«Ich habe hier zuvor schon zweimal gewonnen. Die Rallye kommt natürlich den Skandinaviern entgegen. Aber die letzten Jahren haben auch gezeigt, dass das nicht mehr der Normalfall ist. Das wichtigste ist, man muss die Strecken verstehen. Gerade auf den High-Speed-Passagen muss man großes Vertrauen haben. Bei dieser Rallye ist auch eine sehr saubere Linie wichtig, ansonsten gerät man in Schwierigkeiten. Ich hoffe, wie können wieder zu unserer alten Form finden. Monte Carlo war nicht das, was ich mir erhoffte, nun schaue ich Schweden voller Zuversicht entgegen.»
Neuland für Evans
Für seinen neuen Teamkollegen Elfyn Evans ist die Rallye Schweden mit ihren Bedingungen absolutes Neuland. Es ist seine erste echte Winterrallye. Es ist auch seine erste Schneerallye mit Spikes. Der Lernprozess steht bei ihm im Fokus. «Für mich ist die erste Winterrallye und die erste Rallye mit kompletten Spikes-Reifen, aber ich habe ein gutes Gefühl für die Herausforderungen, die da kommen werden», äußerte sich Evans, der in seine erste komplette WM-Saison mit dem sechsten Platz in Monte Carlo startete. «Wir hatten einen guten Test, der mir viel Selbstvertrauen gab. Die Rallye aber wird für mich eine komplett neue Erfahrung sein. Schon bei der Besichtigung muss umdenken und versuchen, mich auf die ganz neuen Bedingungen einzustellen und den Streckenaufschrieb anzupassen. Wir müssen es nun nehmen, wie es kommt und versuchen, von Prüfung zu Prüfung zu lernen und uns zu steigern. Wir hoffen auch, dass wir von den Erfahrungen von Mikko etwas profitieren können.»
M-Sport ist in Schweden sehr stark vertreten und 45% der Nennungen. 53% jeweils in der WRC-Klasse mit neun WRC-Fahrzeugen und auch 53% in der WRC2-Kategorie.