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Dreikampf in Portugal, VW- Pilot Ogier im Spitzentrio

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier

Sébastien Ogier

Schwierige Bedingungen – Trockenheit und Matsch wechseln sich ab, knapper Rückstand: Ogier/Ingrassia in Schlagdistanz zur Spitze, vier verschiedene Hersteller auf den ersten fünf Plätzen.

Wechselhafte Bedingungen bei der härtesten Rallye des Jahres und ein Dreikampf um die Führung – Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) beendeten den ersten Tag der Rallye Portugal mit dem Polo R WRC in Schlagdistanz zur Spitze. Damit stemmten sich die Titelverteidiger erneut erfolgreich gegen den Nachteil, die Strecke bei besonders schwierigen Verhältnissen als WM-Führende eröffnen zu müssen. Auf den ersten 114,15 Kilometern des vierten Saisonlaufs zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) wechselten sich Trockenheit, feuchte Streckenbedingungen und Matsch ab. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia rangieren nach dem spannenden ersten Rallye-Drittel mit gerade einmal 6,5 Sekunden Rückstand auf der dritten Position – hinter Mikko Hirvonen und Ott Tänak (beide M-Sport-Ford) und vor Mads Østberg (Citroën). Dani Sordo (Hyundai) liegt auf Rang fünf.

Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) beendeten mit dem Polo R WRC den ersten Rallye-Tag auf Position neun. Für ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) war der erste Tag der Rallye Portugal dagegen vorzeitig beendet. Das Duo traf auf Rang zwei liegend und nach der Führung greifend auf der fünften Wertungsprüfung „Silves“ ein Loch und überschlug sich. Fahrer und Beifahrer blieben dabei unverletzt. Das Volkswagen Team wird versuchen, den Polo R WRC mit der Startnummer 2 wieder reparieren und unter Rallye-2-Reglement am Samstag zurück an den Start zu bringen.

Stimmen, 1. Tag Rallye Portugal

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Die Bedingungen waren besonders am Morgen nicht einfach, das Grip-Niveau hat permanent gewechselt. Mal war es extrem matschig und rutschig, stellenweise war es dann wieder sehr griffig. Wir haben es vorsichtig angehen lassen, denn als Erster auf der Strecke kann man sich nicht an den Linien von Vorausfahrenden orientieren. Beim zweiten Durchgang waren die WPs zwar deutlich abgetrocknet. Trotzdem waren die harten Reifen nicht die optimale Wahl. Trotzdem sind Julien und ich sehr zufrieden, vorn mit dabei zu sein. Insgesamt war es heute ein spannender Tag für die Fans, denn so viele Fahrer derart dicht beieinander gab es lange nicht. Schade fürs Team ist natürlich der Ausfall von Jari-Matti, aber gut, dass beiden nichts passiert ist.»  

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Es ist natürlich sehr schade, dass ich unsere gute Performance hier nicht in ein Top-Ergebnis umsetzen konnte. Speziell die vierte Prüfung lief sehr gut und wir lagen im Gesamtklassement auf Rang zwei. Nachdem es in den vergangenen Tagen viel geregnet hatte, waren die Streckenbedingungen schwer einzuschätzen – wir entschieden uns für harte und weiche Reifen über Kreuz. In einer Linkskurve hatte ich mehr Untersteuern als erwartet und musste eine weite Linie nehmen. Als ich schon wieder auf Kurs war, traf ich rechts ein tiefes Loch, welches das Auto stark aushebelte. Wir fuhren einen Moment lang auf zwei Rädern, trafen einen Wall und überschlugen uns. Natürlich ist es eine Enttäuschung, aber nicht das Ende. Einen solchen Ausfall müssen wir verkraften und uns darauf konzentrieren, was vor uns liegt.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Ich hatte schon bessere Rallye-Tage seit ich bei Volkswagen bin. Wir haben uns vor der Rallye dazu entschlossen, einen neuen Aufschrieb zu erstellen. Doch leider hat es während der ‚Recce‘ so stark geregnet, dass wir dabei kaum etwas gesehen haben und der Aufschrieb entsprechend ungenau ist. Dazu waren die Wertungsprüfungen heute abwechselnd trocken, feucht oder matschig. Angesichts der unvorhersehbaren Streckenverhältnisse plus das fehlende hundertprozentige Vertrauen in den Aufschrieb haben mich sehr vorsichtig gemacht. Hier in Portugal bedeutet das einen enormen Zeitverlust. Nach meinen beiden Fehlern in Mexiko wollte ich aber nicht zu viel riskieren.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Die schwierig es ist, bei großer Konkurrenz in der Rallye-WM erfolgreich zu sein, hat der erste Tag der Rallye Portugal heute deutlich gezeigt. Sébastien Ogier hat sich nach Kräften gegen seinen Nachteil gestemmt, die Strecke als WM-Führender zu eröffnen. Er hat sich mit seinen Konkurrenten großartige Duelle um die Führung geliefert. Unter anderem mit seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Jari-Matti hatte gerade virtuell die Führung von Séb übernommen, als ein kleiner Fehler ihn um den Lohn gebracht hat. Aber wir werden versuchen, seinen Polo R WRC für morgen wieder aufbauen und so viele Punkte für die Hersteller-Wertung wie möglich zu holen.»

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