Volkswagen-Piloten zur ADAC Rallye Deutschland
Großes Spektakel für rund 200.000 Zuschauer: Die Rallye Deutschland bot den Teilnehmern an drei Tagen drei unterschiedliche Herausforderungen. Den Beginn bildeten die Wertungsprüfungen nahe der deutsch-belgischen Grenze, der Samstag wurde durch vier WPs auf der legendären «Panzerplatte» auf dem Truppenübungsplatz Baumholder charakterisiert.
Tag drei bildeten mit «Dhrontal» und «Grafschaft» zwei Klassiker der Rallye Deutschland. Wechselnde Witterungsbedingungen zwischen Regen und Sonne sowie viel Schlamm, der durch die World Rally Cars beim schneiden der Kurven auf die Strecke geschleudert wurde, verwandelten die Sonderprüfungen teilweise in Rutschpartien.
Stimmen, 3. Tag Rallye Deutschland
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Dieses Wochenende ist für uns definitiv eines zum Vergessen. Es ist wie eine exakte Wiederholung des Vorjahres und die alleinige Verantwortung liegt bei uns Fahrern. Für Jari-Matti Latvala und Mikka Anttila ist die Enttäuschung natürlich doppelt groß und nach meinem Aus einen Tag zuvor kann ich mir vorstellen, wie die beiden sich fühlen. Wir sollten aber nicht vergessen, dass wir mit Volkswagen eine fantastische Serie von zwölf Siegen hintereinander als Team eingefahren haben – darauf können wir alle stolz sein. Für mich zählt nur der Blick nach vorne. Bei der Rallye Australien haben wir erneut die Chance, für Volkswagen den Herstellertitel zu sichern und den Vorsprung in der Fahrer-WM auszubauen. ‚Down under‘ werden wir unseren Kampfgeist beweisen.»
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Der Sieg war zum Greifen nah – dass wir so unglücklich ausgeschieden sind, tut mir unendlich leid, speziell für das Team. Ich hätte ihm diesen Erfolg gerne geschenkt, aber leider ist mir ein folgenschwerer Fehler passiert. Die Bedingungen waren heute extrem schwierig – trockene und rutschige Abschnitte wechselten sich ständig ab. In einer langgezogenen Linkskurve, in der die Strecke einen trockenen Eindruck machte, war es glatter als gedacht. Am Kurvenausgang kam das Auto quer und wir rutschten in den Weinberg. Da wir bergauf nicht zurück konnten, versuchte ich, bergab wieder auf die Fahrbahn zu kommen. Leider trafen wir dabei ein massives Geländer und mussten aufgeben. Für die Meisterschaft bedeutet es, dass der Abstand zu Sébastien gleich geblieben ist. Mir bleibt nichts anderes übrig, als bei den nächsten Rallyes weiter zu versuchen, auf ihn aufzuholen, und gleichzeitig mitzuhelfen, dass Volkswagen in Australien vorzeitig den Hersteller-Titel gewinnt.»
Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Die Bedingungen bei der Rallye Deutschland waren extrem schwierig. An allen drei Tagen hat das Wetter die Regie übernommen und schon gestern für extrem rutschige Bedingungen gesorgt. Am Sonntag war es sogar noch schwieriger und jeder der Top-Fahrer hatte in der ersten WP des Tages irgendeinen haarigen Moment zu überstehen. Leider war für meinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala in so einem Moment früh Schluss. Schade, denn das Team hätte einen Heimerfolg mehr als verdient gehabt und hat wie immer alles für den Sieg gegeben. Ich hoffe, dass mein dritter Platz wenigstens ein kleiner Trost ist. Ich freue mich über mein erstes Rallye-WM-Podium auf Asphalt.»
Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Natürlich sind wir enttäuscht. Wir waren dem Heimsieg so nah, doch ein kleiner Fehler hatte große Wirkung. Leider konnte Jari-Matti Latvala seine feine Leistung und seine Dominanz nicht in den Sieg ummünzen. Doch Ausrutscher passieren im Rallye-Sport und gehören dazu – das ist menschlich. Aber nach einer Rekordserie von zwölf Siegen in Folge kann eine Rallye auch einmal misslingen. Und es scheint, als hätten wir in Deutschland nicht das Glück der Tüchtigen. Wir gewinnen als Team gemeinsam und verlieren gemeinsam. Heute haben wir mit Jari-Matti zusammen einen möglichen Sieg verloren. Und wir haben mit Andreas Mikkelsen einen Podestplatz gewonnen. Glückwunsch an Thierry Neuville und Hyundai zum ersten Sieg in der Rallye-WM!»