Frankreich: Andreas Mikkelsen macht Druck
Jari-Matti Latvala
Andreas Mikkelsen erlebt bei der Rallye Frankreich im VW Polo R WRC ein unerwartetes Leistungshoch auf Asphalt. Mit seiner zweiten Bestmarke beim zweiten Durchgang der 11,11 km langen Entscheidung «Col de la Charbonnière» hat er den Druck auf seinen führenden VW-Kollegen Jari-Matti Latvala erhöht und seinen Rückstand auf nur zwei Zehntelsekunden reduziert. Ihr beim französischen Heimspiel unglücklich agierender VW-Partner Sébastien Ogier darf nach seinem Pech auf der zweiten Prüfung und den vier Strafminuten wegen Vorzeit die mögliche erfolgreiche Titelverteidigung inzwischen vergessen. Er liegt nach der vierten von 18 Asphaltprüfungen inzwischen 8:25,7 Minuten hinter Latvala. Zum vorzeitigen Titelgewinn aber muss der Champion in Straßburg sechs Punkte als Latvala holen.
Das Problem am Ogier-Polo auf der zweiten Prüfungen war ein defekter Sensor im Getriebe, der dazu Motoraussetzer führte. Die vier Strafminuten muss Beifahrer Julien Ingrassia anrechnen lassen. Er stempelte vier Minuten zu früh, weil er vergaß, dass die zweite Prüfung vier Minuten später als geplant gestartet wurde. Ogier hat sich im Elsass inzwischen zu anderen Prioritäten entschieden: «Nun arbeitet wieder alles einwandfrei, wenn auch etwas zu spät. Wir werden hier nun mehr oder weniger testen und eventuell noch etwas Freude am Fahren haben. Unser einziges Ziel hier ist nun die Power Stage», erklärte der Pechvogel Ogier.
«Auf der Piste lag viel Gummi. Wir waren fast komplett seitwärts am letzten Abzweig unterwegs. Ich bin mir sicher, dort rast noch einer geradeaus», führte Latvala an. «Diese Prüfung hat gepasst. Nur ist sie jetzt etwas rutschiger als am Morgen», sagte Mikkelsen.
Kris Meeke hat weiter im Citroën DS3 WRC die VW-Verfolgerrolle inne. Er verwaltete mit einem Rückstand von 8,0 Sekunden auf Latvala seinen dritten Rang. «Ich bin ziemlich happy. Das war fast eine perfekte Prüfung für uns gewesen, hätten wir nicht in einer Spitzkurve etwas Zeit verloren», meinte Meeke.
Hinter Meeke hat sich nun Dani Sordo im Hyundai i20 WRC mit einem Rückstand von 25,5 Sekunden zur Spitze eingenistet. Elfyn Evans (Ford Fiesta RS WRC) fasste 1:40 Strafminuten, weil er verspätet den Service verließ. Er rutschte auf den elften Platz ab. Sordo muss aber sein Augenmerk mehr nach hinten richten, denn Mads Østberg ist an ihn im zweiten Citroën DS3 WRC bis auf 1,2 Sekunden herangekommen. Und hinter Østberg wartet mit einem Abstand von 4,5 Sekunden Robert Kubica im besten Ford Fiesta RS WRC.
Stand nach der 4. von 18 Prüfungen:
1. Latvala/Anttila (FIN) VW Polo R WRC: 34:42,6 min.
2. Mikkelsen/Floene (N) VW Polo R WRC: + 0,2 sec.
3. Meeke/Nagle (GB/IRL) Citroën DS3 WRC: + 8,0
4. Sordo/Marti (E) Hyundai i20 WRC: + 25,5
5. Østberg/Andersson (N/S) Citroën DS3 WRC: + 26,7
6. Kubica/Szczepaniak (PL) Ford Fiesta RS WRC: + 31,2
7. Hirvonen/Lehtinen (FIN) Ford Fiesta RS WRC: + 38,5
8. Bouffier/Panseri (F) Hyundai i20 WRC: + 56,0
9. Prokop/Tomanek (CZ) Ford Fiesta RS WRC: + 1:16,7 min.
10. Kuipers/Buysmans (NL/B) Ford Fiesta RS WRC; + 1:45,3