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Ilka Minor: Grünes Licht im allerletzten Moment

Von Toni Hoffmann
Ilka Minor

Ilka Minor

Am Montag um 12.30 Uhr hat Ilka Minor von Henning Solberg erfahren, dass sie beim Saisonfinale der Rallye-Weltmeisterschaft in Wales starten. Um 13 Uhr wurde der Flug gebucht und ab ging es zum Flughafen.

Seit der Finnland-Rallye fanden in der Weltmeisterschaft bereits vier Läufe statt, doch Henning Solberg konnte diese allesamt nicht bestreiten, auch wenn er stets versucht hat, die nötigen Sponsorengelder zu organisieren.

Auch im Vorfeld der Rallye Wales GB schien es zunächst so, als würde es doch nicht klappen. Ilka Minor erzählt: «Es war wieder unsicher. Ich habe dann am Sonntag bereits wieder alles weggepackt – doch dann hat Henning angerufen und gefragt, bis wann ich es wegen dem Flug wissen muss. Das war bis am Montag um 10 Uhr. Da hat er dann angerufen und gemeint, ich soll schauen, ob es noch einen späteren Flug gibt – letztendlich hat er um 12.30 Uhr angerufen und gesagt, dass wir fahren, um 13 Uhr habe ich den Flug gebucht, wieder gepackt und bin zum Flughafen gefahren. Ich hab Henning dann im Spaß einen Tritt in den Hinter angekündigt.» Auch das M-Sport-Team musste kurzfristig reagieren – Ilka sagt: «Bei jeder anderen Rallye wäre so ein kurzfristiger Entschluss unmöglich, aber in Wales ist es möglich, da auch M-Sport nicht allzu weit entfernt ist.»  

Neue Aufgaben  

Untätig war Ilka Minor seit der Finnland-Rallye nicht: Zweimal standen Testfahrten mit der jungen italienischen Pilotin Tamara Molinaro auf dem Programm, zuletzt war Ilka bei der Waldviertel-Rallye als Fahrerbeauftragter im Einsatz, dessen Aufgabe es ist, zwischen den Piloten und dem Veranstalter bei Fragen zu vermitteln. Ilka Minor sagt: «Ich habe diese Aufgabe zum ersten Mal übernommen, weil mich Veranstalter Helmut Schöpf darum gebeten hat. Dabei habe ich viel Neues gelernt und auch einmal gesehen, wie es auf der ‚anderen Seite‘ ist.»  

Am Montagabend kam Ilka Minor in Wales an, am Dienstagmorgen wird bereits mit der Besichtigung begonnen. Ob sie denn weiß, wie der Ford Fiesta WRC mit der Startnummer 16 aussehen wird? Ilka lacht: «Das weiß ich nie – es wäre eher überraschend, wenn das Auto bereits beklebt wäre.»  

2011 auf dem Podium  

So chaotisch das Management von Henning Solberg anmutet, so erfolgreich ist aber auch die sportliche Bilanz der bisherigen Zusammenarbeit mit Ilka Minor. Vor allem auch in Wales: Im Jahr 2011 landeten die beiden sogar auf Platz drei, besser war für Ilka nur noch Wales 2006, als sie mit Manfred Stohl Platz zwei belegen konnte.  

Ist ein Podiumsplatz derzeit als Privatier überhaupt möglich? Ilka schüttelt den Kopf: «Nein, allein Volkswagen hat drei Werksautos im Einsatz. Ich denke, dass ein paar Top 5-Zeiten möglich sind, da Henning diese Rallye sehr gut liegt. Zudem gibt es einige neue Sonderprüfungen, was ein Vorteil für uns sein könnte. Außerdem ist für alle drei Tage Regen angesagt. Da hat Sebastien Ogier keinen Nachteil, wenn er am ersten Tag als erster Wagen auf die Strecke muss. Wir werden einfach versuchen, unser Bestes zu geben und vor allem wieder ins Ziel zu kommen, was uns heuer schon oft gelungen ist.»  

Tatsächlich konnten Henning Solberg und Ilka Minor bei allen fünf WM-Rallyes, die sie heuer bereits absolviert haben, ins Ziel kommen und auch stets WM-Punkte an Land ziehen. In der Weltmeisterschaft liegt Solberg auf Rang elf der Fahrerwertung, Ilka Minor belegt bei den Copiloten Platz zwölf. Auch wenn das grüne Licht erst im allerletzten Moment kam, so freut sich Ilka Minor dann doch, beim Saisonfinale dabei zu sein: «Das ist immer schön, wenn man noch einmal alle Kollegen sieht und man beim Finale noch einmal präsent ist.»

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