Rallye-Klassiker zum Debüt des neuen Polo R WRC
Sébastien Ogier beim Test zur Rallye Monte Carlo
Härtetest für den neuen Polo R WRC zweiter Generation: Bei der Rallye Monte Carlo (22.–25.01.) stellt sich Volkswagen mit einem grundlegend überarbeiteten World Rally Car der Konkurrenz in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Die Doppelweltmeister Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die Vize-Champions Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) sowie der WM-Dritte des Vorjahres Andreas Mikkelsen mit Beifahrer Ola Fløene (N/N) werden die legendäre „Monte” dann im neuen blau-blau-weißen Design des Polo R WRC antreten. Auch unter der Haube hat sich einiges getan: 75 Prozent der Chassis-Komponenten wurden überprüft und viele überarbeitet, der Motor wurde gewichtsoptimiert und leistungsstärker. Doch die wesentlichste Neuerung ist für die Fahrer das neue Getriebe, das im Polo erstmals als hydraulisch aktiviertes System mit Schaltwippe an der Lenksäule realisiert wurde.
«Wir sind gespannt darauf, wie sich der neue Polo R WRC bei der Rallye Monte Carlo schlagen wird», so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. «Das Vorgängermodell hat seinerzeit auf Anhieb seine erste Prüfung und später die zweite Rallye des Jahres gewonnen. Das ist natürlich eine hohe Messlatte, aber wir sind überzeugt, dass der neue Polo an die Erfolgsserie der alten Version anknüpfen kann. Die Rallye Monte-Carlo gilt aufgrund ihrer schwierigen und wechselhaften Bedingungen gemeinhin als Roulette-Spiel des Rallye-Sports. Mit Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen haben wir aber drei Fahrer am Start, die damit bestens umgehen können. Keine Frage: Wir freuen uns unbändig auf die neue Saison.»
Sternfahrt von Gap nach Monte Carlo – 15 Prüfungen und 355,48 Kilometer gegen die Uhr
Auch im Jahr 2015 wird die Rallye Monte Carlo zwischen dem monegassischen Fürstentum und Gap in den französischen Seealpen ausgetragen und endet traditionsgemäß in Monaco mit der letzten Zeitkontrolle vor dem Fürstenpalast. Großer Umzug inklusive: Während sich die Rallye-Piloten am Samstag über berühmte Wertungsprüfungen wie „Sisteron–Thoard“ nach Südosten vorarbeiten, wechseln die Service-Mannschaften den Servicepark. Nach dem Mittagsservice in Gap steht am nächsten Tag der erste Morgen-Service im Hafen von Monaco auf dem Programm.
Die Fahrer selbst absolvieren mit ihren World Rally Cars nach dem zeremoniellen Start in Monaco am Donnerstagabend zwei Nachtprüfungen mit insgesamt 40,99 Kilometern auf Zeit. Am Freitag folgt zweimal eine neue Schleife nördlich von Gap. Den Tag der Klassiker bildet der Sonnabend. Neben «Sisteron» steht die längste WP der „Monte“ an, die 51,70 Kilometer lange «Lardier et Valença–Faye» auf der Agenda. Der abschließende Sonntag erhält ebenfalls den Stempel «typisch ‚Monte‘»: Gedriftet wird dann am Col de Braus und am Col de Turini. Dort erobern die besten drei auf der abschließenden Powerstage «Col St Jean–St Laurent» Zusatzpunkte für die Fahrer- und Beifahrer-Wertung der Weltmeisterschaft.
Bunter Strauß für die Reifenwahl, die Eisspione und der Wetterpoker
Bei der Rallye Monte Carlo stehen jedem Fahrer der Top-Kategorie WRC insgesamt 82 Reifen zur Auswahl. Acht der harten Slicks, 16 der weichen, 24 der superweichen Mischung. Dazu 24 Winterreifen mit, zehn ohne Spikes. Die Kombination passt bestens zum Spielerparadies Monaco: Die Wahl der maximal erlaubten 30 Reifen aus den fünf verschiedenen Typen sowie der Wechsel von nassem, trockenem, schneebedecktem und vereistem Asphalt machen die Reifenwahl zu einem wahren Poker. Teilweise verändern sich die Bedingungen auf den einzelnen Wertungsprüfungen von Kilometer zu Kilometer und von Minute zu Minute. Wohl dem, der sich auf gute Eisspione, eine präzise Wettervorhersage und eine treffsichere Intuition bei der Reifenwahl verlassen kann.