Ausflug nach Norwegen, Andreas Mikkelsens Heimspiel
Die Route führt aus der Region Värmland am Freitag bereits im Rallye-Tempo über die Grenze nach Norwegen – dem Heimatland des 25-Jährigen. Hier stellen sich die Rallye-WM-Asse vornehmlich Neuland: Die WP „Röjden“, die die Teilnehmer nach Norwegen nehmen, wurde zuletzt im Jahr 2011 in umgekehrter Richtung gefahren und stellt deshalb für die Fahrer und Beifahrer ein Novum da. Auch die Sonderprüfung «Finnskogen» wird als neu bewertet – sie gleicht nur teilweise jener WP gleichen Namens aus dem Vorjahr und wird ebenfalls in umgekehrter Richtung absolviert. Allein «Kirkenaer», ebenfalls jenseits der Grenze ausgetragen und die mit seinen aufgetürmten Schneewällen und Tausenden von Zuschauern größte Fan-Arena der Rallye-WM, ist nahezu mit der Ausgabe des Vorjahres identisch.
Auf Bewährtes dagegen treffen die Fahrer in Schweden: Die Prüfungen am Samstag und Sonntag werden nahezu unverändert zum Vorjahr ausgetragen. Und das ist gut so: «Fredriksberg», «Rämmen», der «Hagfors Sprint», «Lesjöfors» und «Värmullsåsen» sind wahre Klassiker und bilden das Rückgrat der Rallye Schweden. Eine Wertungsprüfung sticht jedoch stets hervor und ohne sie ist die Rallye Schweden undenkbar: «Vargåsen» mit der berühmt-berüchtigten Sprungkuppe «Colin’s Crest». Hier werden die besten Flugeinlagen mit dem «Colin’s Crest Award» belohnt – benannt ist die Trophäe nach dem stets wagemutigen Colin McRae. Rekordhalter seit 2014: Weltmeister Sébastien Ogier mit 41 Metern.
Stimmen vor der Rallye Schweden
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Für die Rallye Schweden gilt natürlich auch wieder, dass am Ende derjenige gewinnen wird, der am schnellsten ist und dabei am wenigsten Fehler macht. Trotzdem ist es immer etwas ganz Besonderes für mich, in Schweden zu fahren. Keine andere Rallye wird komplett auf Eis und Schnee ausgetragen und das liebe ich. In diesem Jahr sieht es ganz danach aus, dass wir sehr gute Bedingungen haben. In Schweden liegt sehr viel Schnee und die Kälte in Skandinavien hat viele Streckenabschnitte in Eisbahnen verwandelt. Ich freue mich darauf und auf eine schnelle Rallye. Das Einzige, was mir ein bisschen den Spaß verderben könnte, wäre Neuschnee. Für die ersten Fahrer auf der Strecke wäre frischer Schnee ein kleiner Nachteil. Trotzdem fahre ich voller Optimismus nach Schweden, weil mich der Sieg bei der Rallye Monte Carlo zusätzlich motiviert hat. Im Vergleich zur ‚Monte‘ kann man jedoch sagen, dass die Bedingungen bei der Rallye Schweden deutlich berechenbarer sind und für uns Fahrer längst nicht so fordernd sein werden.»
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Ich habe auf Schnee und Eis das Rallye-Fahren gelernt. Schon als Kind bin ich auf zugefrorenen Seen gedriftet und deshalb fühle ich mich auch bei der Rallye Schweden so wohl. Zu Beginn meiner Karriere war die Rallye Schweden sogar meine Lieblingsrallye, aber jetzt fühle ich mich auf allen Untergründen wohl. Mit dem alten Polo R WRC hatte ich auf Schnee immer leichtes Untersteuern. Die Tests haben jedoch gezeigt, dass sich unser neuer Polo R WRC auch in diesem Punkt verbessert hat. Besonders freue ich mich in Schweden auf die beiden Wertungsprüfungen ‚Frederiksberg‘ und ‚Vargåsen‘, weil man dort einen guten Rhythmus bekommt und es auf diesen Wertungsprüfungen große Sprünge gibt. Positiv stimmt mich zudem auch mein zweiter Platz bei der Rallye Monte Carlo. Das war mehr, als ich erwartet habe. Sollte es in Schweden mit dem Sieg klappen, würde das meinen Anspruch auf den Fahrertitel untermauern. Trotzdem ist mir bewusst, dass neben Sébastien auch Andreas oder Konkurrenten wie Mads Østberg um den Sieg mitfahren werden. Mit diesen Jungs ist in hier immer zu rechnen.»
Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Ich verbinde mit der Rallye Schweden viel Positives. Im vergangenen Jahr bin ich dort zum ersten Mal aufs Podium gefahren. Die Rallye Schweden zeichnet sich vor allem durch schnelle Wertungsprüfungen mit Schneebänken an den Straßenrändern aus. Findet man die richtigen Schneebänke, an die man sich anlehnen kann, gewinnt man eine Menge Zeit und fährt vorn mit. Klappt das nicht und man erwischt eine zu weiche Schneebank, kann es genauso schnell aus sein. Ich starte an den ersten beiden Tagen jeweils als Dritter und wenn auf der Strecke viel Schnee liegt, haben die ersten Fahrer ganz klar einen Nachteil. Deswegen hoffe ich, dass die Straßen eher vereist sind. Ist das nicht der Fall, nehme ich mir ein Ergebnis unter den Top Fünf vor. Viele Leute fragen mich im Moment, ob ich mit dem Polo R WRC aus dem vergangenen Jahr überhaupt siegfähig bin. Davon bin ich überzeugt und mit den richtigen Bedingungen ist mein erster Sieg durchaus realistisch.»