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Rallye Schweden: Dreikampf ohne Kompromisse

Von Toni Hoffmann
Lange Zeit Spitzenreiter: Andreas Mikkelsen

Lange Zeit Spitzenreiter: Andreas Mikkelsen

Mikkelsen-Ogier-Neuville-Show beim zweiten WM-Lauf des Jahres, Platz zwei und drei: Volkswagen bei Rallye Schweden doppelt auf Podiumskurs, Ende offen: Lediglich 9,6 Sekunden trennen die ersten Drei.

Vollgas statt Taktik – Andreas Mikkelsen/Ola Floene (N/N) und ihre Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) liegen mit ihren Volkswagen Polo R WRC bei der Rallye Schweden als Zweite und Dritte in direkter Schlagdistanz zum Sieg. Beim zweiten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) hält ein packender Dreikampf um die Führung Zuschauer und Teams in Atem, bei dem sich beide Volkswagen Duos vor dem abschließenden Showdown gut positionierten. Vor den finalen 46,76 Prüfungskilometern am Sonntag beträgt der Rückstand von Mikkelsen/Floene (N/N) lediglich 1,5 Sekunden auf die Führenden Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B, Hyundai). Ogier/Ingrassia folgen mit nur weiteren 8,1 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Nach 261 von insgesamt 308 Prüfungskilometern liegen die Top Drei damit innerhalb von nur 380 Metern.

Bei perfekten Bedingungen in den Wäldern von Värmland standen am zweiten Tag der Rallye Schweden etwa 135 WP-Kilometer auf Eis und Schnee auf dem Programm – darunter die Klassiker «Fredriksberg», «Rämmen» und «Vargäsen» mit der berühmten Sprungkuppe «Colin’s Crest».

Stimmen, 02. Tag Rallye Schweden

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Ich bin heute wirklich super-zufrieden mit meiner Leistung. Julien und ich haben alles gegeben. Wir sind auf jeder Prüfung absolut am Limit gewesen. Jetzt freue ich mich auf morgen, denn das wird einer der spannendsten Schlusstage der letzten Zeit. Kompliment an Thierry Neuville, der eine starke Leistung gezeigt hat, genau wie mein Teamkollege Andreas Mikkelsen. Aber die Jungs müssen sich warm anziehen, denn ich will hier gewinnen!»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Wir haben versucht, den Tag dazu zu nutzen, verschiedene Abstimmungen zu testen – denn  nachdem wir uns gestern den großen Rückstand eingehandelt hatten, war heute eine gute Gelegenheit dazu. Morgen werden wir versuchen, auf der Powerstage voll anzugreifen und noch ein paar Punkte für die Fahrer-Meisterschaft einzufahren. Dann heißt es: Schweden abhaken und volle Konzentration auf die nächste Aufgabe in Mexiko.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Das war ein extrem spannender Tag für uns bei der Rallye Schweden. Die Situation war für uns erst einmal ungewohnt: als Führende einen Vorsprung zu verteidigen. Ich habe am Morgen zwei Fehler gemacht, die Zeit gekostet haben. Der größere von beiden war, dass ich mich auf der ‚Vargäsen‘-Prüfung gedreht habe, nachdem ich mit der Front unseres Polo in einem Schneewall eingehakt bin. Ich musste kompliziert wenden und 20 Sekunden waren dahin. Doch der Nachmittag lief wieder nach meinem Geschmack und wir haben viel Zeit gutgemacht. Wir haben das Beste aus unserer Startposition herausgeholt und es liegt nicht viel zwischen uns und Platz eins. Der ist weiterhin unser großes Ziel. Für morgen gilt das, was schon während der gesamten Rallye für uns gilt: Vollgas, ohne zu taktieren.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Ein Kampf mit offenem Visier um den Sieg, nur wenige Sekunden entscheiden über Führung oder Platz drei – das war heute Rallye-Sport vom Allerfeinsten. Die Fahrer konnten heute nicht taktieren, mussten vom ersten Meter an wirklich alles geben. Genau das wollen die Zuschauer sehen. Unsere Duos Andreas Mikkelsen und Ola Fløene sowie Sébastien Ogier und Julien Ingrassia sind im Kampf um die Spitze fantastisch gefahren. Aber auch Thierry Neuville gebührt großer Respekt, er hat eine großartige Leistung gezeigt. Dieser Dreikampf wird uns bis ins Ziel in Atem halten. Für mich ist es unmöglich, einen Tipp abzugeben, wer morgen gewinnt – das ist wie Roulette, jede Nummer kann kommen.»

Und da war dann noch ...

... Colin’s Crest. Sowohl die berühmte Sprungkuppe, als auch der dort vergebene Preis für den weitesten Sprung, sind nach dem stets mutigen Colin McRae benannt. Dass Mikkelsen und Fløene große Traute haben, bewiesen sie mit einem 41-Meter-Sprung – dem weitesten im ersten Durchgang. Die Sensoren am Polo R WRC registrierten dabei beim Abheben eine Geschwindigkeit von 151,23 km/h. Zum Vergleich: Ihr Teamkollege Sébastien Ogier hob mit 135,87 km/h ab und landete bei 34 Metern. Der Colin’s Crest Award ging an Thierry Neuville (Hyundai) mit 44 Metern Weite im zweiten Durchgang.

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