Schweden: Ogier ganz knapp hinter Leader Mikkelsen
Sébastien Ogier im Anflug auf die Spitze
«Vargäsen» ist beim schwedischen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft ein Kult. Nicht, weil sie mit 24,63 km die längste Entscheidung des diesjährigen Winterklassikers ist. Sie zählt zwar zu den schnellsten Pisten, doch auch das ist nicht das, was dieser Entscheidung den Kultstatus verleiht. Es ist die Sprungkuppe nach 12,8 Kilometern. Der Zuschauermagnet schlechthin in Schweden. Über diese Kuppe mit der Bezeichnung «Colin's Crest», nach dem unvergessenen Draufgänger Colin McRae benannt, geht es mit Höchstgeschwindigkeit blind. Für den weitesten Sprung gibt es den «Colin's Crest Award». Den bekam im letzten Jahr Sébastien Ogier, der im VW Polo R WRC 41 Meter weit flog. Für den Ehrenpreis zählen beide Durchgänge. Der zweite startet um 15:46 Uhr.
Hier schaffte der Champion Ogier seine siebte Bestmarke, während diesmal Mikkelsen etwas patzte. «Ich touchierte eine Schneebank und drehte mich. Es dauerte etwas, bis ich wieder in der richtigen Richtung stand, weil die Straße sehr eng war. Ich ärgere mich über mich selbst. Heute Nachmittag wird es hart. Ich werde aber alles geben», begründete Mikkelsen den Zeitverlust von 19,1 Sekunden auf Ogier. «Die Prüfung hat mir nicht so gefallen. Ziemlich schmierig. Ich tat wirklich alles, was ich konnte», sagte Ogier. «Keine schlechte Zeit für uns», äußerte sich der Gesamtdritte Thierry Neuville, der im Hyundai i20 WRC dort nur drei Zehntelsekunden langsamer als Ogier war und so seinen Rückstand auf 12,4 Sekunden reduzierte.
Die Rallye Schweden ist für Jari-Matti Latvala kein schlechtes Terrain. Dreimal, 2008, 2012 und 2014, gewann er im Värmland. Dort erzielte er 2008 auch seinen ersten WM-Sieg. In diesem Jahr aber avanciert Schweden zu einer Rallye zum Vergessen für ihn. Nach seinem Pech am Freitag wegen eines Abflugs in eine Schneebank mit mehr als achteinhalb Zeitverlust versenkte er auch auf der 14. Entscheidung seinen VW Polo R WRC in eine Schneebank, diesmal «nur» für 43 Sekunden. «Wir drehten uns und schon waren wir in einer Schneebank», begründete der Vizechampion sein weiteres Missgeschick. Inzwischen schaffte er aber den Sprung in die Top 20.
Stand nach der 14. von 21 Prüfungen:
1. Mikkelsen/Floene (N), VW Polo R WRC, 1:52.08,3 h.
2. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, + 1,7 sec.
3. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 12,3
4. Östberg/Andersson (N/S), Citroën DS3 WRC, + 51,2
5. Tänak/Molder (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 1:27,0 min
. 6. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 2:23,4
7. Prokop/Tomanek (CZ), Ford Fiesta RS WRC, + 2:36,0
8. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta RS WRC, + 3:23,1
9. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën DS3 WRC, + 3:35,2
10. Protasov/Cherepin (UK), Ford Fiesta RS WRC, + 3:46,1