Formel 1: Der erste Crash des Jahres

VW-Ingenieur Barrett: «Finnland ist Vollgas-Rallye»

Von Toni Hoffmann
Volkswagen-Service

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Drei Fragen an den VW-Motoren-Ingenieur Phil Barrett zum Motoren-Management beim achten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Finnland.

Wir sind mitten in den «Speedweeks» der Rallye-WM, Polen liegt hinter, Finnland vor uns – was macht die Magie der Rallye Finnland für einen Motoren-Ingenieur aus?
Phil Barrett: «Schlicht und einfach: Es geht um Tempo. Finnland ist eine von den Rallyes, bei der die Motorenleistung einen entscheidenderen Anteil an der Performance des Gesamtpakets World Rally Car hat als anderenorts. Neben Finnland zählen unter anderem Mexiko und Schweden dazu. Und dazu kommt noch, dass Finnland als Vollgas-Rallye die längste Geschichte und die größte Tradition hat. Wenn man so will: Für die Motorenabteilung ist Finnland die größte Herausforderung.»

Was genau sind denn die Anforderungen, die die Rallye Finnland an die Motoren stellt?
Phil Barrett: «Man braucht so viel Pferdestärken wie möglich, so viel ist klar. Aber es gibt noch einen weiteren, wenig bekannten Effekt. Laut Reglement darf die Drehzahl eines Motors 8.500 Umdrehungen nicht überschreiten. Auf den langen Vollgas-Abschnitten und bei den vielen Sprüngen diesem Wert so nah wie möglich zu kommen, ohne ihn zu überschreiten, klingt leichter, als es tatsächlich ist. Denn wird die Drehzahl überschritten, greift ein System der FIA ein – und das sehr stark und abrupt. Man muss also sichergehen, das Maximaltempo ohne Eingreifen dieses Systems so hoch wie möglich zu halten. Aber: Man kann auch schnell mit einer zu konservativen Motorsteuerung fünf Stundenkilometer beim Topspeed einbüßen.»

Der Polo R WRC hält den Temporekord auf «Ouninpohja». Was meinen Sie – wird er dieses Jahr geknackt?
Phil Barrett (lacht): «Ich würde gern mit einem klaren ‚Ja‘ antworten. Aber ich denke, dass das auch von der Situation der Rallye abhängt. Wenn es wieder so eng wird wie in Polen – dann werden alle Fahrer ohne Kompromisse Vollgas geben. Und was den Polo R WRC angeht, ist er in allen Belangen besser geworden als 2013, als ‚Ouninpohja‘ zuletzt ausgetragen wurde. Der Motor hat sich weiterentwickelt, aber auch die Aerodynamik und das Chassis. Das Gesamtpaket ist vor allem wegen des Chassis besser – also ist es theoretisch drin.»

Die Zahl zur Rallye Finnland: 313,64 Meter

Der 1,6-Liter-Turbomotor im Polo R WRC hat bei der Rallye Finnland Schwerstarbeit zu leisten. Bei der per Reglement vorgeschriebenen maximalen Drehzahl von 8.500 U min–1 ändert jeder der vier Kolben 17,7 Mal pro Sekunde seine Bewegungsrichtung. Pro Minute legen die Kolben bei der Maximaldrehzahl gemeinsam 313,64 Meter zurück.

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