Annullierungen in der Rallye-Weltmeisterschaft
Die Peugeot 205 T16 im Parc fermé bei der Rallye San Remo 1986
Die französischen Kollegen von Rallye-sport.fr haben einmal recherchiert und kamen auf sieben komplette Annullierungen bei 546 seit 1973 ausgetragenen Rallyes. 1974, ein Jahr nach der offiziellen Einführung der Rallye-Weltmeisterschaft, sorgte die Ölkrise gleich für drei Absagen. Monte Carlo, Schweden und die Rallye Akropolis in Griechenland waren davon betroffen. Die WM wurde mit nur acht Läufen ausgetragen.
Acht Jahre später wurde der südamerikanische WM-Lauf Opfer des Falkland-Krieges zwischen Argentinien und Großbritannien.
Eine eher seltsame Annullierung erfolgte 1986 beim italienischen WM-Lauf in San Remo. Und das am grünen Tisch. Damals wurden die drei offiziellen Peugeot 205 T 16 wegen der so genannten Schürzen am Karosserieunterbau, die als nicht reglementskonform bei der Schlussabnahme eingeschätzt worden waren, disqualifiziert. Die FIFA aber sah das später anders und stufte den Ausschluss von Peugeot als illegal ein. Das Ergebnis der Rallye San Remo wurde ausgesetzt.
1990 musste die Rallye Schweden, als reine Winterrallye konzipiert, wegen Schneemangels und milder Temperaturen kurzfristig abgesagt werden. Die letzte komplette Annullierung erfolgte 1998 in Indonesien wegen der dortigen politischen und wirtschaftlichen Krise.
Zu radikalen Kürzungen kam es 2007 bei der Rallye Argentinien. Sieben Prüfungen mussten abgesagt werden, weil es Probleme mit Flugtransport der Rallyefahrzeuge von Buenos Aires nach Villa Carlos Paz gab. Weil es Probleme mit dem Schiffstransport gab, musste die Rallye Jordanien 2011 auf den ersten Wettbewerbstag verzichten. Im letzten Oktober sorgten starke Regenschauer und Überschwemmungen auf Korsika für gravierenden Änderungen beim WM-Comeback auf der französischen Mittelmeerinsel.