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Ilka Minor über Argentinien: «Schwere Strecken»

Von Toni Hoffmann
Ilka Minor (li.) und Henning Solberg

Ilka Minor (li.) und Henning Solberg

Das große Abenteuer «Argentinien-Rallye» für die Beifahrerin Ilka Minor: Eine beschwerliche An- und Heimreise, dafür Rallyesport auf schwierigen Prüfungen vor begeisterten Fans.

Die Argentinien-Rallye kennen Henning Solberg und Ilka Minor, beide waren dort bereits erfolgreich, doch gemeinsam haben sie das Abenteuer noch nicht absolviert.

Als Henning Solberg zuletzt die Argentinien-Rallye absolviert hatte, im Jahr 2009, mit Cato Menkerud, landete er als Dritter auf dem Podium – auch Ilka Minor war bereits erfolgreich in Argentinien unterwegs: Mit Manfred Stohl wurde sie dort im Jahr 2006 Vierte, auch mit Evgeny Novikov landete sie im Jahr 2013 auf Platz vier.

Allerdings: Gemeinsam sind Henning Solberg und Ilka Minor noch nie im „Land der Gauchos“ angetreten – für Ilka ist das kein Grund zur Besorgnis: «Es ist eine Schotter-Rallye und der lose Untergrund sollte Henning liegen, das ist gut für ihn. Es sind nur zwölf World Rally Cars am Start, also könnten sich WM-Punkte ausgehen.»

«Einer der schönsten Plätze der Welt»

Zwar wäre Argentinien für Ilka Minor als Urlaubsort zu weit entfernt, dennoch ist die Vorfreude auf diese Rallye besonders groß. Ilka nickt: «Wer die letzten Jahre die Dakar-Rallye beobachtet hat, der weiß, dass die Stimmung dort immer sehr cool ist, die Atmosphäre ist in Argentinien immer stark, die Fans sind euphorisch und fiebern mit. Argentinien gehört in punkto Rallyesport durchaus zu den schönsten Plätzen der Welt.»

Was Ilka zudem freut: «Die Strecken sind schwer. Wobei mir eher die Sonderprüfungen gefallen, die am ersten Tag gefahren werden. Das sind schnelle und auch flüssige Strecken, wo du leicht in einen Rhythmus kommst. Diese Prüfungen gefallen mir viel besser als die weltberühmten Argentinien-Prüfungen ‚Mina Clavero‘ und ‚El Condor‘ – da wird auf einen Berg hinauf und wieder herunter gefahren, aber da kommt man nicht so leicht in einen Rhythmus.»

Superspecial-Prüfung in Cordoba

Schon am Dienstag geht es los mit der Besichtigung, diese nimmt viel Zeit in Anspruch – die Teilnehmer sind praktisch den ganzen Tag unterwegs. Am Donnerstag steigt bei Carlos Paz, wo auch der Servicepark errichtet wird, ein Shakedown, am Abend wird in Cordoba die Rallye mit einer Superspecial-Prüfung eröffnet: «Da fahren wir jedoch nicht in dem Stadion, in dem unsere Fußballer 1978 ihr Wunder vollbrachten, sondern irgendwo in der Stadt.» (Anmerkung: Österreich gewann in der WM gegen Deutschland mit 3:2)

Wenn Ilka am Sonntag vor der Rallye in Richtung Flughafen fährt, kann sie noch einmal den Frühling in Österreich genießen – denn in Argentinien herrscht derzeit Herbst, Regenwetter ist zu erwarten. Die Reise ist beschwerlich: «Es ist in Sachen Jetlag in diese Richtung schlimm – du gewinnst zwar theoretisch ein paar Stunden, aber dafür wirst du in der ersten Nacht schon um 1 Uhr munter, weil du innerlich noch auf unsere Zeit eingestellt bist.»

Harte Thriller gegen Schlaflosigkeit

Zunächst fliegt Ilka von Wien nach Frankfurt – von dort geht es weiter mit einem 11,5 Stunden andauernden Non-Stop-Nachtflug. Im Flugzeug versucht Ilka zu schlafen – wenn das nicht möglich sein sollte, liest sie gerne Bücher. Welche? Ilka verrät: «Ich lese gerne Thriller, neuere Sachen, das gefällt mir.» Richtig harter Stoff mit Mordfällen und gezogener Pistole? Ilka lacht: «Es muss nicht unbedingt erschießen sein, es gibt ja verschiedene Arten von Mord. Aber ein paar Leichen sollte es schon geben.» Ein krasser Widerspruch zur Realität – denn wer Ilka Minor kennt, der weiß, dass sie zwar hart trainiert, ansonsten jedoch mit Gewalt rein gar nichts anfangen kann.

Apropos: Auf ihr Fitnesstraining muss die ausgebildete Personal Trainerin in Argentinien verzichten: «Dazu ist der Zeitplan leider viel zu eng geknüpft.» Schon am Montagmorgen nach der Rallye geht es wieder in Richtung Heimat – erst am Dienstag wird Ilka wieder heimischen Boden betreten, hoffentlich mit einigen WM-Punkten auf dem Konto.

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