Die Mikkelsen-Tänak-Show in Polen
Andreas Mikkelsen in Polen
Adrenalin und Hochspannung – die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) blickt auf einen packenden Eröffnungstag bei der Rallye Polen zurück. Zwei der Hauptdarsteller: Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), die nach 121,92 von 306,10 Prüfungskilometern im Volkswagen Polo R WRC auf Platz zwei der Gesamtwertung liegen – nur 4,2 Sekunden hinter den Führenden Ott Tänak/Raigo Mõlder (EST/EST, M-Sport-Ford). Drei Führungswechsel, drei verschiedene Spitzenreiter – in Polen kommen die Motorsport-begeisterten Fans an der Strecke voll auf ihre Kosten. Auch, weil die dreimaligen Weltmeister und WM-Führenden Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) mit einer fehlerfreien Leistung als erstes Duo auf den Wertungsprüfungen ihre Chancen auf den Sieg wahrten. Sie liegen mit 16,3 Sekunden Rückstand auf Rang vier der Gesamtwertung. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) beendeten den ersten Rallye-Tag auf Position sechs.
Die Rallye Polen ist neben der Rallye Finnland, die in vier Wochen ausgetragen wird, die schnellste im Kalender der Rallye-WM. 2015 erreichten die Sieger Ogier/Ingrassia in Ermland-Masuren einen Vollgas-Anteil von 60,31 Prozent und standen seinerzeit allein knapp eineinhalb Stunden voll auf dem Gas. Nach dem ersten Rallye-Drittel beträgt anno 2016 die mittlere Geschwindigkeit der Führenden 119,17 km/h.
Stimmen, Tag 01 Rallye Polen
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Eine Entwarnung an meine Fans kann ich geben: Auch als frischgebackener Vater lupfe ich den Gasfuß nicht mehr als zuvor. Im Gegenteil, bei den extrem schnellen Prüfungen hier in Polen sind wir Tempo-mäßig fast ununterbrochen am Limit. Das bereitet einem als Fahrer zwar jede Menge Spaß im Cockpit, aber mit meiner Startposition wird es dadurch auch sehr schwer, ein paar Sekunden auf die Konkurrenz gut zu machen. Trotzdem bin ich mit unserer Leistung sehr zufrieden, Julien und ich haben wie immer alles gegeben. Allein am Morgen haben wir möglicherweise ein paar Zehntel liegen gelassen.»
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Der Tag war für mich eher durchwachsen. Heute am Vormittag habe ich einfach nicht in einen vernünftigen Rhythmus gefunden. Das haben auch die Zeiten klar widergespiegelt. Dazu kam dann noch ein schleichender Plattfuß auf der vierten Wertungsprüfung. Im Mittagsservice haben wir ein paar Dinge an der Abstimmung des Polo R WRC verändert und es lief etwas besser. Zufrieden kann ich damit aber nicht sein. Fahrer und Auto waren heute einfach keine Einheit. Aber aufgeben werde ich natürlich nicht. Wir werden mit meinem Team an einer Strategie für morgen arbeiten und dann noch einmal angreifen.»
Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Ein packender Tag mit einem großen Kampf um die Führung. Am Morgen habe ich mich im Polo extrem wohlgefühlt, es war eine wahre Freude, diese schnellen und schönen Wertungsprüfungen anzugehen. Am Nachmittag war ich mit der Abstimmung allerdings nicht zu 100 Prozent zufrieden. Dennoch: Wir haben Gas gegeben, versucht, keine Sekunde nachzulassen und keine Zehntelsekunde herzuschenken. Alles in allem bin ich zufrieden, denn wir haben das Maximum herausgeholt. Zwei herausfordernde Tage kommen noch – und auf die freuen wir uns.»
Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Ein absolut spannender Tag in der Rallye-WM, und großartige Leistungen von Andreas Mikkelsen und Sébastien Ogier. Sie haben aus ihrer Startposition und den Bedingungen, die sie vorgefunden haben, das Maximum herausgeholt. Gerade Andreas liefert eine starke Leistung ab und bietet den Fans eine großartige Show. Der Ausgang der Rallye ist offen. Sébastien ist, wie Andreas, im Kampf um den Sieg dabei, es warten noch elf packende Sonderprüfungen an den beiden kommenden Tagen auf uns. Jari-Matti Latvala war heute nicht ganz zufrieden, hat nicht in seinen Rhythmus gefunden und war noch nicht eins mit dem Polo. Gemeinsam mit ihm werden wir als Team in die Analyse gehen und daran arbeiten, dass er hier in Polen mit um ein Podiumsresultat kämpfen kann.»
Und da war dann noch ...
... die Wertungsprüfung „Wieliczki“. Die hatte in der jüngeren Geschichtsschreibung der Rallye Polen Besonderheit erlangt, weil sie anno 2014 mit 136,88 km/h Durchschnittstempo die bis heute schnellste je mit dem Polo R WRC absolvierte Prüfung darstellt. 2015 und 2016 wurde sie in jeweils abweichenden Streckenführungen ebenfalls ausgetragen. Vier der bisher sechs ausgetragenen Durchgänge gingen an Andreas Mikkelsen, zwei an Ott Tänak – also eben jene Rallye-WM-Piloten, die sich heute im Volkswagen Polo R WRC und im M-Sport-Ford Fiesta RS WRC ein sehenswertes Duell um die Führung lieferten.