Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Armin Kremer ist bereit für sein WM-Heimspiel

Von Toni Hoffmann
Runde Sache: Beim 15. 'Deutschland'-Start will Armin Kremer die Werkskonkurrenz aufmischen, erfolgreicher Testlauf: Skoda-Duo Kremer/Winklhofer gewinnt DRM-Gaststart in Wartburg.

Die Anreise war kurz. Die Vorbereitung ebenso. Ein Testlauf im Rahmen der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) musste Armin Kremer genügen, um sich auf die Rallye Deutschland (18. - 21. August) und ihren anspruchsvollen Streckenmix einzustellen. Dort gilt es erneut selektive Asphaltwege in den Mosel-Weinbergen, geschundenen Betonpisten auf dem Militärübungsgelände Baumholder und der berühmt-berüchtigten 'Panzerplatte', sowie schnellen Landstraßen in Rheinland-Pfalz und dem nördlichen Saarland im Eiltempo zu bewältigen.

Eine echte Herausforderung auch für Kremer. Denn während sich die Werks- und werksunterstützte Konkurrenz in der WRC2 nach den bisherigen Saisonläufen auf Eis-, Schnee- und Schotterpisten einmal mehr intensiv und mit Testfahrten vor Ort vorbereitete, musste der viel beschäftigte Unternehmer einen Probegalopp rund um die Wartburg für den kniffligen Belagwechsel nutzen. Mit Erfolg. Der mehrmalige Deutsche-, Europa- und Asien-Pazifik-Meister und sein 21 Jahre junger Copilot Pirmin Winklhofer probierten verschiedenen Fahrwerks-Einstellungen und unterschiedliche Reifen-Kombinationen für ihren Skoda Fabia R5 aus - und siegten! Auch deshalb schauen sie zuversichtlich auf das Saisonhighlight vor heimischem Publikum.

In der heiß umkämpften WRC2 peilt Armin Kremer erneut das Podium an und setzt dabei auf seine Erfahrung. Einerseits weiß er um die Tücken des unbeständigen Wetters in der Region. Andererseits kennt kaum einer die WM-Strecken im Südwesten Deutschlands besser, als der Routinier aus Mecklenburg-Vorpommern. Zum nunmehr 15. Mal steht Kremer bei der Rallye Deutschland am Start.

Gleich bei seinem ersten Auftritt 1992 landete der damals 23-jährige Nachwuchsfahrer im seriennahen Peugeot 205 GTI auf Gesamtrang 30. Sechs Jahre später stand er erstmals auf dem Podium. Zwölf Monate danach, feierte der Jungprofi 1999 im Subaru Impreza WRC den vielumjubelten Gesamtsieg und durfte als bisher letzter Deutscher beim Heimspiel vom obersten Podiumsplatz Champagner verspritzen. Ein Vergnügen, dass das Skoda-Duo Kremer/Winklhofer nach dem erfolgreichen Proberitt im Vorfeld des WM-Laufes und Rang zwei beim Saisonauftakt in Monte Carlo allzu gerne wiederholen würden.

Armin Kremer: «Ich freue mich riesig auf unser Heimspiel. Vor allem, weil auch wir uns erstmals in dieser Saison intensiv vorbereiten konnten. Der Test unter Wettbewerbsbedingungen war enorm wichtig, gerade nach unserem heftigen Unfall bei der Rallye Polen. Entscheidend ist nämlich nicht nur, sich an die unterschiedlichen Bedingungen zu gewöhnen, sondern auch die Sinne für die Automatismen im Cockpit zu schärfen, gerade bei Asphaltrallyes. Denn nicht nur die Bremspunkte sind völlig andere, auch der sogenannte Grip, also die Haftung der Reifen, unterscheidet sich enorm von jenem auf losem Untergrund. Und bei nassen Pisten ist zusätzlich das richtige Bauchgefühl gefragt. Keine Frage, die Rallye Deutschland ist alles andere als ein Zuckerschlecken - auch und vor allem wegen der bekannt großen Konkurrenz die uns dort in der WRC2 erwartet. Wir werden uns sicher ganz schön strecken müssen. Aber ich mag solche Herausforderungen und bin bereit. Unser Ziel bei der Rallye Deutschland ist klar: Wir wollen auf dem WRC2-Podium stehen - je höher je besser.»

ADAC Rallye Deutschland  9. von 14 Rallye-WM-Läufen über 1209,69 Gesamtkilometer mit 18 Wertungs-Prüfungen über 306,80 WP-Kilometer, Start und Ziel in Trier, 88 Starter, davon 22 in der WRC2.

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