Hyundais große Hoffnungen für das WM-Heimspiel
Nur drei Wochen nach der Rallye Finnland mit ihren weiten Sprüngen fasst der Hyundai-Teamchef Michel Nandan zusammen, wie sich sein Team auf die spannenden Asphaltprüfungen in Deutschland freut. Hyundai erlebt in diesem Jahr seine bisher stärkste Saison. «Trotz unserer Probleme in Finnland sind wir für die einzigartige Prüfung, die die Rallye Deutschland darstellt, bereit. Wir sind gut vorbereitet und wir sind alle gespannt, den Impuls einer positiven Saison beizubehalten, während wir uns den Asphaltveranstaltungen zuwenden», sagte Nandan.
Die Rallye Deutschland ist nur zwei Stunden vom Sitz des Hyundai-WM-Teams in Alzenau entfernt und eine Veranstaltung, die für den südkoreanischen Automobilhersteller mit ersten Sieg 2014 viele glückliche Erinnerungen wachruft. «Sie ist unsere Heimatrallye und auch nahe an der Heimat von Thierry, der hier vor zwei Jahren unseren ersten WM-Sieg einfuhr. Wir werden selbstverständlich Druck machen, um aufs Treppchen zu kommen und vor unseren heimischen Fans starke Meisterschaftspunkte zu sichern», ergänzt Nandan.
Die oft als härteste Asphaltveranstaltung des Kalenders betrachtete Rallye verlangt Hingabe und Kontinuität, weil sie rund um Trier stark auf sehr unterschiedlichen Terrains ausgetragen wird. «Die Weinberge, die Militärgebiete und die Eifel sorgen für kontrastierende Herausforderungen, auf die wir uns mit unserem Pretest vorbereitet haben», erklärt Nandan.
Sordo wieder fit
Dani Sordo und Beifahrer Marc Marti nach dem Aussetzen bei der Rally Finland sind in Deutschland wieder dabei. Sordo hatte sich beim Test für in Finnland einen Wirbel gebrochen. Die spanischen Asphaltexperten hoffen, auf ihre kontinuierliche Form aufbauen zu können. «Wir freuen uns sehr, bei einer unserer Lieblingsveranstaltungen wieder im Auto zu sitzen. Sie ist eine sehr herausfordernde Veranstaltung, sehr schnell und viele verschiedene Merkmale», führt Sordo an. Als Sieger von 2013 und Zweiter im Hyundai i20 WRC im Jahr 2014 kennt Dani alle Herausforderungen der Rallye Deutschland: «Es ist aufregend, in den Weinbergen zu fahren, schnell, aber sehr eng mit sehr vielen Haarnadeln und Ecken. Die Militärgebiete sind sehr trickreich, insbesondere bei Nässe, weshalb es wichtig ist, keine Fehler zu machen. Wir sind hier in der Vergangenheit gut gefahren und wir erwarten ein starkes Ergebnis.»
Zwei Gewinner im Hyundai-Kader
Thierry Neuville und Beifahrer Nicolas Gilsoul sind hier auch Gewinner, führten Hyundai zum Doppelsieg von 2014 an. Derzeit in guter Form, darunter ein Sieg in diesem Jahr auf Sardinien, strebt das belgische Duo eine weitere starke Leistung an: «Deutschland ist für mich der Höhepunkt der Saison. Sie ist meine Heimatrallye, sehr nahe an der belgischen Grenze. Es kommen eine Menge Fans mit belgischen Flaggen hierher», sagte Neuville. Als Zweiter von 2013 hinter Dani, bevor die Rollen im folgenden Jahr vertauscht wurden, hat Neuville viele Gründe, die Veranstaltung zu mögen: «Sie ist die Rallye, auf die wir in der Saison warten, und sie ist eine Rallye, bei der wir immer konkurrenzfähig gewesen sind. Hier holten wir unseren ersten Sieg und ich freue mich auf sie.»
Im dritten Hyundai i20 WRC sitzen die Gewinner der Rallye Argentinien von 2016, Hayden Paddon und John Kennard. Sie haben im Deutschland andere Ziele. Nach dem Erringen ihres ersten Sieges bei der harten südamerikanischen Veranstaltung und einem aktuelleren Platz auf dem Treppchen in Polen gluabt das neuseeländische Duo, dass Asphalt eine andere Herausforderung darstellt: «Es ist etwas fremd für uns. Es scheint lange her zu sein, dass wir eine Asphaltrallye fuhren», sagte Paddon.
Paddon, der sich eher auf Schotter heimisch fühlt, hofft, sich bei den Asphaltveranstaltungen der zweiten Saisonhälfte zu verbessern: «Es ist nicht mein bevorzugter Fahrbahnbelag, aber einer, den ich zu erlernen habe. Ich werde es als Chance für Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr nutzen.» Paddon weiß auch die um die spezifischen Herausforderungen der Veranstaltungen: «Deutschland ist eine einzigartige Rallye in den Weinbergen, auf dem Militärgelände und auch auf einigen öffentlichen Straßen. Sie besteht sozusagen aus drei Asphaltrallyes in einer und wir sind auf die Herausforderung gespannt.»
Vor dem Hintergrund der römischen Porta Nigra bietet die Rallye eine Reihe einzigartiger technischer Herausforderungen. Die Konkurrenten erwarten kurvige Straßen in den Weinbergen an der Mosel und die gnadenlosen, Autos mordenden Hinkelsteine im Übungsgebiet von Baumholder.
Die Rallye besteht aus 306 km Wettkampfstrecke auf 18 Etappen. Am Freitag gehen die Konkurrenten die Weinberge der Mosel sowie die neue Etappe von Ollmuth ein wenig südlich von Trier an. Der Samstag ist mit knapp 150 km auf neun Etappen der längste Tag der Rallye, dabei zwei Läufe über die Panzerplatte Lang mit 40,8 km. Vier Etappen am Sonntag verteilen sich auf die Weinberge der Mosel und die Sauertal-Prüfung in den Bergen der Eifel, die im zweiten und letzten Durchgang als Power Stage dient.
Folgen Sie uns auch auf Facebook! Aktuelle News aus der Automobil-Welt von SPEEDWEEK.COM finden Sie unter facebook.com/speedweek.com.auto