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Spanien: Olympia-Flair, Weltarchitektur und Prachtbau

Von Toni Hoffmann
Jari-Matti Latvala auf dem Zuschauer-Parcours in Barcelona 2015

Jari-Matti Latvala auf dem Zuschauer-Parcours in Barcelona 2015

Auftakt zum elften Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft in Spanien vor prächtiger Kulisse und auf historischem Boden am Berg Montjuic in Barcelona, Stimmen aus dem VW-Lager.

Den Auftakt zur Rallye Spanien bildet die bereits zum dritten Mal nach 2014 ausgetragene Zuschauerprüfung «Barcelona» am Fuße des Montjuïc und dem Gelände der Olympischen Spiele von 1992. Die Route der spektakulären Auftaktprüfung am Donnerstagabend führt über das terrassierte Gelände der Weltausstellung 1929 und unter anderem wenige Meter am weltberühmten Deutschen Pavillon von Mies van der Rohe vorbei, der als Architekturikone gilt.

Gutes Pflaster für Volkswagen – von Jubiläen, Doppelsiegen und Titelfeiern

Die Rallye Spanien ist für Volkswagen eine der ausgesprochenen Lieblingsrallyes: Der Polo R WRC feierte hier bereits vor zwei Jahren sein 25. WRC-Lauf-Jubiläum, nun steht der Kuchen mit 50 Zündkerzen auf dem Tisch. Und auch WM-Titel durfte das Volkswagen Team hier schon bejubeln: den Gewinn des ersten Hersteller-Titels 2013 ebenso wie ein Jahr später den erneuten Gewinn von Fahrer- und Beifahrer-Weltmeisterschaft durch Sébastien Ogier und Julien Ingrassia. Und auch das vergangene Jahr hatte einen besonderen Sieg parat: 2015 gewann Andreas Mikkelsen dort seinen ersten WM-Lauf. Bessere Erinnerungen an einen Rallye-WM-Lauf wie die von Volkswagen an Spanien? Kaum möglich.

Stimmen vor der Rallye Spanien

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1

«Es war unser Ziel, uns bei den Asphalt-Rallyes in Deutschland und Frankreich eine gute Ausgangsposition für den Titelkampf zu erarbeiten. Mit zwei Siegen in Folge hat das bestens geklappt. Wir sind dem Titelgewinn einen guten Schritt nähergekommen und können den nächsten Rallyes etwas entspannter entgegenblicken, weil wir nicht mehr so viele Punkte für den Titel brauchen. Mit der Rallye Spanien kommt ein Event, das sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter gefahren wird – das Einzige mit unterschiedlichen Oberflächen innerhalb einer Rallye. Deshalb mag ich diesen WM-Lauf sehr. Ich war dort 2013 und 2014 sehr erfolgreich. Vergangenes Jahr habe ich mir auf der Powerstage bei der letzten Prüfung einen Fehler geleistet, der uns den Sieg gekostet hat. Ich verspreche, dass das dieses Jahr nicht noch einmal passiert. Aber es ist nicht der Fehler, den ich in Spanien wiedergutmachen möchte. Der Gewinn der Weltmeisterschaft 2016 ist für mich Motivation genug.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2

«Die Rallye Frankreich war ein schwieriges Wochenende für mich. Wir haben genau analysiert, woran das lag und unsere Schlüsse daraus gezogen. Jetzt blicken wir nach vorn auf die Rallye Spanien, die ich sehr gern fahre und wo ich in den vergangenen vier Jahren jedes Mal Zweiter war. Gute Ergebnisse wie in Spanien helfen natürlich auch, nach einer herausfordernden Rallye wie der letzten wieder nach vorn zu blicken. Besonderes Augenmerk in Spanien werden wir auf die ‚Recce‘ legen und dabei darauf achten, dass der Aufschrieb noch genauer passt. Zudem ist die Strecke nur wenig verändert, sodass man den Aufschrieb nicht weitgehend neu anfertigen muss. Auch sind die Wertungsprüfungen in Spanien kürzer als in Frankreich, was mir entgegenkommt. Insgesamt bin ich sehr motiviert für die Rallye Spanien. Nach den bisherigen Ergebnissen dort ist es ein Event, das ich unbedingt gewinnen möchte.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9

«Die Rallye Spanien ist einzigartig und ich erinnere mich gern an sie. Schließlich habe ich dort im vergangenen Jahr meinen ersten Sieg in der Rallye-WM gefeiert. Mir bereitet der abrupte Wechsel von Schotter auf Asphalt wenig Probleme. Am Samstagmorgen muss man hellwach sein, wenn sich der Fahrbahnbelag ändert. Das gelang mir im vergangenen Jahr sehr gut. Ich möchte in diesem Jahr jedoch am ersten Tag auf Schotter schneller sein als vergangenes Jahr. 2015 habe ich zu viel Zeit auf die Führenden verloren. Ich werde in diesem Jahr am Donnerstagabend in Barcelona und am Freitag ordentlich Gas geben, um einen frühen Rückstand zu verhindern. Wenn mir das gelingt, bin ich mir sicher, dass ich in diesem Jahr in Spanien meinen Sieg wiederholen kann. Das wäre fantastisch, denn ich brauche die Punkte in der Meisterschaft, um Platz zwei zu verteidigen. Mit einem Sieg kämen wir diesem Ziel natürlich einen erheblichen Schritt näher.»

Sven Smeets, Volkswagen Motorsport-Direktor

«Die Rallye Spanien war in der Vergangenheit immer gut zu Volkswagen. Natürlich haben wir einiges vor, wenn man erneut die Aussicht hat, in allen WM-Wertungen für eine Vorentscheidung zu sorgen. Der spezielle Mix aus Schotter und Asphalt scheint unseren Fahrern und Beifahrer zu liegen, besonders Sébastien Ogier und Julien Ingrassia. Sie haben die Chance, hier aus eigener Kraft Weltmeister zu werden – wer die beiden kennt, weiß, dass sie das am liebsten mit einem Sieg tun würden. Aber wir wissen auch, dass die Konkurrenz in dieser Saison vor allem auf Asphalt noch näher herangerückt ist und dass gute Resultate nicht verschenkt werden. Wir müssen bei der Rallye Spanien als Mannschaft permanent konzentriert sein, wenn wir erneut gewinnen wollen. Und das wollen wir.»

Zahl zum Wochenende: 50

Der Polo R WRC startet bei der Rallye Spanien zum 50. Mal in der Rallye-WM. Zeit für eine Zwischenbilanz: Bisher gingen 83 Podiumsresultate, davon 40 Siege, an das World Rally Car aus Wolfsburg und exakt 600 von 894 möglichen Prüfungsbestzeiten. 104 Mal standen sogar alle drei Polo R WRC in den Zeitenlisten geschlossen vorn. Bei 49 ausgetragenen Powerstages war 37 Mal ein Volkswagen Fahrer der Sieger, insgesamt 88 Mal gingen Zusatzpunkte, die die Top Drei dieser besonderen Prüfung erhalten, nach Wolfsburg. Gemeinsam komplettierten die drei Polo R WRC 46.075,46 Kilometer gegen die Uhr, bei einer durchschnittlichen Wertungsprüfungslänge von 18,97 Kilometern.

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