Yamaha Cup: Kontrollierte Offensive
Siegerehrung 012
Dominik Vincon verteidigte auf dem Nürburgring seine Tabellenführung erfolgreich. Der 17-jährige Badener gewann den zweiten Lauf zum Yamaha-R6-Dunlop-Cup auf dem Nürburgring und baute seinen Vorsprung auf 14 Punkte aus. Steffen Widmann landete auf Rang 2 und Florian Bauer durfte als Dritter erstmals auf das Podest.
«Wir hatten nach dem Training noch einige Dinge am Fahrwerk geändert», verriet der Sieger. «Ich war nicht ganz sicher, ob es funktionieren würde, habe aber gleich gemerkt, dass die Entscheidung richtig war. Steffen Widmann hat zwar wieder einen seiner Blitzstarts hingelegt, doch ich konnte schon in der ersten Runde die Führung übernehmen. Dann habe ich konsequent mein Tempo durchgezogen, den Vorsprung kontrolliert und konnte so zum Schluss, als es ans Überrunden ging, auf Nummer sicher gehen.»
Der erste Startplatz war als Geste für den vor zwei Wochen tödlich verunglückten Daniel Lo Bue leer geblieben. Als Trainingsvierter rückte Steffen Widmann damit in die zweite Reihe, doch dies hinderte ihn nicht an der schon fast abonnierten Führung in der ersten Kurve. «Vielleicht sollte man den Start als Sonderprüfung werten, da wäre ich wohl Favorit», scherzte der Blitzstarter, der bei seinen bisherigen 17 Cup-Rennen immer in die Punkte gefahren war. «Als Dominik vorbei war, versuchte ich zu pushen und dranzubleiben, ich fuhr auch deutlich schneller als im Qualyfing, aber ich konnte den Burschen letztlich nicht halten.»
Mit Florian Bauer tauchte am Nürburgring ein neues Gesicht auf dem Treppchen auf. Die Leistungskurve des Schwaben zeigt kontinuierlich nach oben. 2007 im letzten Rennen die ersten drei Punkte, 2008 regelmäßig in den Top Ten und jetzt als Dritter der erste Podestplatz. «Ich stand zum ersten Mal in der ersten Startreihe und war heute Morgen schon etwas nervös», gestand Bauer, dessen Vater 1983 selbst erfolgreich im Yamaha-Cup gefahren war. Die Aufregung legte sich aber vor dem Start. «Ich war anfangs Zweiter, dann kämpfte ich mit Marcel, der vor mir mit einem heftigen Highsider abflog. Dabei habe ich den Anschluss an Widmann verloren. Aber ich bin überglücklich mit diesem Resultat.»
Das galt auch für Stefan Ströhlein, der wie Widmann und Bauer seine dritte Cup-Saison bestreitet und als Vierter sein bislang bestes Ergebnis einfuhr: «Ich hatte schon einen sicheren Vorsprung auf Lucy Glöckner“, berichtete er. «Als sie näher kam, habe ich noch einmal nachgelegt. Obwohl der vierte Platz eigentlich der undankbare ist, fühle ich mich wie ein Gewinner.»
Auch Lucy Glöckner hatte allen Grund zum Strahlen. Mit Rang 5 holte die 18-jährige Cup-Novizin das beste Ergebnis einer Dame seit 1995. Damals hatte Elli Bindrum ebenfalls auf dem Nürburgring Rang zwei belegt. «Nach dem sechsten Trainingsplatz habe ich mir schon was ausgerechnet. Jetzt konnte ich mich sogar um einen Platz verbessern und in drei Wochen kommt mit dem Sachsenring meine Heimstrecke», erklärte die schnelle Lady selbstbewusst.
Für Marc Neumann war das Rennen wie für Nico Hüssner bereits in der ersten Runde zu Ende. Glücklicherweise blieben beide unverletzt. Genauso wie Marcel Bach. Der Solinger stürzte in Runde fünf an vierter Stelle liegend. «Ich hab's wohl etwas übertrieben», räumte der 19-jährige Abiturient reumütig ein. Als kleiner Trost blieb ihm die schnellste Rennrunde.