Yamaha-Cup: Der Tag der Teenager
Yamaha-Cup: Die Siegerehrung
Mit dem jüngsten Podest in der Geschichte des Yamaha-R6-Dunlop-Cups endete auf dem Salzburgring der fünfte Lauf der Saison 2009. Der 16-jährige [*Person 4119 Ben Gädke*] (Oelsnitz/Neuwürschnitz, motorradtke) feierte seinen ersten Cup-Sieg nach einer dramatischen Windschattenschlacht vor Meisterschaftsleader [*Person 75 Dominik Vincon*] (Knittlingen, Team Romero ADAC Nordbaden) und seinem Teamkollegen Sebastian [*Person 4120 Sebastian Skibbe*] (Köln, Team Romero), beide 17 Jahre alt.
Nachdem das ganze Feld unfallfrei durch die erste Schikane gekommen war, atmete Cup-Koordinator Thomas Kohler erst einmal hörbar durch: «Das ist hier ein Nadelöhr. Wir hatten die Fahrer gestern im Meeting noch einmal entsprechend informiert und offensichtlich haben es sich alle zu Herzen genommen.»
Ben Gädke verdrängte den Schwaben Florian Bauer mit seinem Sieg vom zweiten Tabellenplatz. «Mein Start war bombig», berichtete der Sieger, «ich konnte als Erster in die Schikane einbiegen. Allerdings setzten mir die Kollegen gleich kräftig zu. Es ging hin und her. Mitte des Rennens bin ich beim Beschleunigen etwas zu früh ans Gas gegangen und konnte gerade noch einen Highsider abfangen. Durch diese Aktion wurde Lucy aufgehalten, ich habe mich aber gleich nach dem Rennen entschuldigt. Ich konnte dann wieder aufschliessen und in Führung gehen. Mein Team hatte mir zwar vorher eingebläut, die letzte Runde als Zweiter anzugehen, aber ich habe den Plan geändert, bin Kampflinie gefahren und in der Schikane vor Start-Ziel war ich mir sicher, das ist der endlich der erste Sieg
Der dreifache Saisonsieger Dominik Vincon war vom ungewohnten sechsten Startplatz losgefahren, aber im Rennen von Beginn an in der Spitzengruppe dabei und übernahm in der fünften Runde erstmals die Führung. «An ein Wegfahren war aber nicht zu denken», erklärte Vincon, der in der Meisterschaft inzwischen 30 Punkte Vorsprung hat. «Ich habe auf die letzte Runde spekuliert, da wurde es aber in der Schikane richtig eng. Sebastian und ich haben uns berührt und hatten dabei Glück, dass wir im Sattel geblieben sind.»
Der Überraschungsmann war Sebastian Skibbe. Ihm scheint der Salzburgring zu liegen. Vor zwei Jahren feierte er hier als Dritter im Junior-Cup sein erstes Podium. Die gleiche Platzierung gab es nun in seinem ersten Yamaha-Cup-Jahr. «Die Strecke gefällt mir», hielt er fest. «Ich war schon am dem ersten Training vorne dabei. Im Rennen konnte ich sogar mehrmals in Führung gehen. Eingans der letzten Runde ging ich Ende Start-Ziel an Dominik vorbei und wähnte den zweiten Platz schon sicher. Doch er konnte sich in der letzten Links vor dem Ziel wieder vorbeidrücken. Ich bin dennoch voll zufrieden und hoffe, dass es jetzt weiter nach vorne geht.»
Auch auf den beiden folgenden Plätzen dominierte die Jugend. Lucy Glöckner (Krumhermersdorf, LG-Racing Team Hunger) unterstrich mit Rang vier die tolle Leistung vom Sachsenring, wo sie vor zwei Wochen als Zweite auf dem Podest stand. «Da ich diesmal nur in der vierten Reihe stand», so Glöckner, «hatte ich eigentlich nicht damit gerechnet, wieder ganz vorne mitfahren zu können. Aber ich konnte gleich beim Start viele Plätze gutmachen und war dann direkt hinter Florian und Markus, als die beiden gestürzt sind. In den letzten beiden Runden habe ich dann noch zwei Fehler eingebaut und musste ich abreissen lassen. Aber wir hatten tolle Kämpfe und es hat riesig Spass gemacht.»
Der einzige Österreicher im Cup-Feld, Helmut Liendl (A-Wolfsberg, Franz Racing Team) verspielte eine mögliche gute Platzierung durch einen Frühstart: «Was soll ich sagen? Beim Heimspiel und nach dem guten fünften Trainingsplatz ist das natürlich doppelt ärgerlich. Als ich die Zeitstrafe auf der Boxentafel gesehen haben, war natürlich die Motivation weg.»