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Lando Norris zu Max Verstappen: «Es gibt kein Pardon»

Von Mathias Brunner
Lando Norris

Lando Norris

​Kollision im Kampf um die Spitze beim Österreich-GP zwischen Max Verstappen und Lando Norris, nach knallhartem Duell. In Silverstone sagt Norris: «Es gibt kein Pardon von Max, und ich erwartete auch keines.»

Der Grosse Preis von Österreich servierte den Formel-1-Fans die klassische Situation, wenn zwei Rennfahrer das gleiche Stück Asphalt für sich beanspruchen: Dann kracht es eben.

Die Kollision zwischen Weltmeister Max Verstappen und Miami-GP-Sieger Lando Norris warf hohe Wellen, die FIA sah den Niederländer als Schuldigen und brummte dem Niederländer eine Strafe auf von zehn Sekunden zusätzlich zur Rennzeit.

Diese Strafe war letztlich nichtig, denn Max hatte einen genug grossen Vorsprung auf Nico Hülkenberg hinter sich, um den fünften Platz nicht zu verlieren.

Die Strafe für Lando wog schwerer, ohne Eingreifen der Rennpolizei: Norris musste mit kaputtem Wagen aufgeben, null Punkte für den WM-Zweitplatzierten.

Wie üblich in dieser Situation beschuldigten sich die Fahrer anschliessend gegenseitig, ebenso die Teamchefs Christian Horner (Red Bull Racing) und Andrea Stella (McLaren).

Mit etwas Abstand sagt Norris im Fahrerlager des Silverstone Circuit: «Ich habe mir das alles in Ruhe angeschaut und viel gelernt. Die Fahrer verhalten sich im Zweikampf alle ein wenig anderes, und ganz besonders Max kämpft auf seine ganz eigene Weise. Es hat schon seine Gründe, wieso er ein dreifacher Weltmeister ist und all diese Rennen gewonnen hat.»

«Was ist Österreich passiert ist, das war hart und am Limit. Ich habe aber unser Duell geniessen können, nur das Ende war ein wenig bitter.»

Haben sich die beiden Kumpels ausgesprochen? Lando: «Ja, das haben wir, am Montag und auch am Mittwoch. Was wir genau geredet haben, das bleibt unser uns. Es gibt kein Pardon von Max, und ich erwartete auch keines. Unmittelbar nach dem Grand Prix war ich sehr enttäuscht und habe einige Dinge gesagt, hinter denen ich heute nicht stehen kann. Man muss das verstehen – du hast den Sieg gewittert, und auf einmal ist der weg, du bist ausgeschieden, aber noch voller Adrenalin.»

«Wenn man sich die Berührung der Autos ansieht, dann war das jämmerlich wenig, aber leider mit gravierenden Konsequenzen für mich. Max und ich lassen das hinter uns, es gibt kein Problem zwischen uns.»

Wie geht das in Silverstone weiter? Norris meint: «Wir sind in guter Form, wir liegen auf Augenhöhe mit Red Bull Racing. Gleichzeitig rückt Mercedes näher. Ich erwarte einen Mehrkampf um die Spitze. Und klar kann es wieder zu einem Duell mit Max kommen. Verstappen fährt nicht, um einen Unfall zu haben. Denn damit würde er riskieren, mit null Punkten zu enden. Ich weiss, dass er sich beim nächsten Mal nicht anders verhalten wird. Wir müssen nur vielleicht anders definieren, wo die Grenze liegt.»

Hat die Kollision Konsequenzen in Sachen Fahrzeugteile für Lando? «Nein, da hat das Team hervorragende Arbeit geleistet, wir haben genug neue und reparierte Teile. Die Kollision hat eher langfristige Auswirkungen, denn du kannst ja vor dem Hintergrund des Kostendeckels nicht so viele Fahrzeugteile bauen wie du willst.»

Österreich-GP, Red Bull Ring

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:24:22,798 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1,906 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +4,533
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +23,142
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +37,253
06. Nico Hülkenberg (D), Haas, +54,088
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +54,672
08. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:00,355 min
09. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1:01,169
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:01,766
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:07,056
12. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:08,325
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1
15. Alex Albon (T), Williams, +1
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
17. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
18. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1
19. Logan Sargeant (USA), Williams, +2
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Unfallschäden

WM-Stand (nach 11 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 237 Punkte
02. Norris 156
03. Leclerc 150
04. Sainz 135
05. Pérez 118
06. Piastri 112
07. Russell 111
08. Hamilton 85
09. Alonso 41
10. Tsunoda 19
11. Stroll 17
12. Hülkenberg 14
13. Ricciardo 11
14. Oliver Bearman (GB) 6
15. Gasly 6
16. Magnussen 5
17. Ocon 3
18. Albon 2
19. Zhou 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 355 Punkte
02. Ferrari 291
03. McLaren 268
04. Mercedes 196
05. Aston Martin 58
06. Racing Bulls 30
07. Haas 19
08. Alpine 9
09. Williams 2
10. Sauber 0


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