Verstappen, Hamilton, Vettel, Clark: Pure Magie
Wie überlegen Max Verstappen und sein Red Bull Racing-Renner sind, zeigte sich bei den WM-Läufen auf dem Hungaroring und auf dem Circuit de Spa-Francorchamps: In Ungarn strebte der Niederländer vom zehnten Startplatz dem Sieg entgegen, in Belgien gewann er von Startplatz 14!
Das war ähnlich eindrucksvoll wie die Leistung von Lewis Hamilton 2021 in Brasilien. In Interlagos musste der Engländer als Letzter in den Sprint gehen, nachdem der Heckflügel seines Mercedes als nicht reglementskonform eingestuft worden war und er von der Qualifikation disqualifiziert wurde. Der Engländer zeigte dann eine meisterhafte Fahrt auf Platz 5.
Danach musste Hamilton erneut um fünf Ränge zurück, aufgrund eines Motorwechsels. Von Startplatz 10 fuhr der siebenfache Champion unwiderstehlich zum Sieg im Grand Prix von São Paulo.
Immer wieder staunen wir über atemberaubende Darbietungen der besten Rennfahrer der Welt. Ferrari-Star Sebastian Vettel musste in Hockenheim 2019 als Letzter losfahren. Normalerweise sind da alle Chancen auf ein gutes Ergebnis dahin. Aber zum Glück ist die Formel 1 nicht normal: Vettel wurde im chaotischen Grossen Preis von Deutschland Zweiter!
In Abu Dhabi 2012 zeigte Vettel, damals noch für Red Bull Racing, eine verblüffende Fahrt von fast hinten bis fast nach vorne. Als Vorletzter (Pedro de la Rosa nahm aus der Boxengasse von Abu Dhabi noch hinter ihm Aufstellung) war der WM-Leader Vettel ins Rennen gegangen, als Drittplatzierter durfte er am Ende aufs Podest klettern!
Am meisten Ränge gutgemacht hat ein Pilot, dessen Name nur noch Historien-Freunde nennen können: Beim Grossen Preis von Grossbritannien 1954 ging der Argentinier Roberto Mieres mit seinem Maserati von Startplatz 32 ins Rennen und wurde Sechster – 26 Ränge gewonnen!
Im gleichen Rennen fuhr sein Landsmann Onofre Marimón von Startplatz 28 aufs Podest: Rang 3, 25 Ränge gewonnen!
Beim Grossen Preis der USA in Long Beach 1983 gelang McLaren-Fahrer also John Watson das Kunststück, vom 22. Startplatz aus zu gewinnen! Auf McLaren hätte nach dem Qualifying keiner auch nur einen Cent gewettet. Watsons Stallgefährte Niki Lauda wurde vom 23. Platz aus Zweiter ...
Was viele Rennfans für die grösste Fahrt von allen halten: 1967 preschte Clark in Monza von Pole-Position los und führte beim Grossen Preis von Italien, dann kam er wegen platten Reifens zur Box. Das Wechseln kostete eine Runde. Der Schotte ging als 16. wieder auf die Bahn.
Clark brannte einen Rundenrekord nach dem anderen in den Asphalt, machte die eine Runde gut und ging als Leader in die letzte Runde. Dann ging ihm der Sprit aus, mit stotterndem Motor wurde er Dritter.
Die Tifosi feierten ihn, als hätte er in einem Ferrari gewonnen.