Die Legende lebt: Yojiro Terada startet in Le Mans
Weitläufig ist er nicht wirklich bekannt – und auch der internationalen Motorsport-Szene hat er nur sehr selten seinen Stempel aufgedrückt. Doch bei den 24 Stunden von Le Mans gehört Yojiro Terada zu den ganz großen Lichtgestalten. Dies hat vor allem damit zu tun, dass der Japaner in seiner langen Laufbahn bereits 29 Mal beim Langstrecken-Klassiker an der französischen Sarthe teilgenommen hat. Somit liegt er in der ewigen Liste hinter Henri Pescarolo (33 Auftritte) und Bob Wollek (30 Starts) auf den dritten Platz. Und alleine das macht Yojiro Terada schon zur echten Le-Mans-Legende. Das der heute 70-Jährige jedoch hauptsächlich Insidern bekannt ist, hat aber auch damit zu tun, dass Terada zumeist in unterlegenem Material unterwegs war. Der Autoexe LMP99-Ford (ein umgebauter Riley&Scott) von 1999, die Auftritte in den verschiedene Iterationen des Welter-LMP von 2000 bis 2005 oder den T2M-Dome (2007) sind Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit dafür.
Begonnen hatte Terada seine Le-Mans-Karriere bereits 1974 im Sigma MC74-Mazda. Der japanischen Marke blieb er bis ins Jahre 1992 treu, als der im MXR-01 (also einem von Tom Walkinshaw unbebauten Jaguar XJR-14) mit Judd-V10-Motor antrat. Nach einem Abstecher 1993 im Lotus Esprit S300 ging es dann bis 1997 immer noch mit Mazda-Power weiter. 2006 zeichnete ihn der Le-Mans-Veranstalter ACO dann sogar mit dem 'Spirit of Le Mans Award' aus.
Terada wird jedoch nicht am 24-Stunden-Rennen an sich teilnehmen, sondern das sogenannten Road-to-Le-Mans-Rennen bestreiten. Dabei handelt es sich um ein Event, das 2016 ins Leben gerufen wurde. Start berechtigt sind LMP3- und GT3-Boliden. In diesem Jahr werden sogar erstmals zwei Läufe ausgetragen (Hier geht es zur Beschreibung des Le-Mans-Zeitplans) die beide auf dem legendären 13,629 Kilometer langen 'Circuit de la Sarthe' stattfinden. Mit der Road to Le Mans sollen sich Fahrer und Teams an den so speziellen Kurs gewöhnen, so dass sie mit einer gewissen Portion Erfahrung zu zukünftigen Teilnahmen beim 24-Stunden-Rennen reisen können. (wobei im Falle von Terada dies jedoch weniger zutreffend ist).
Das Feld besteht insgesamt aus 45 Fahrzeugen. Unter den 29 LMP3 befinden sich 24 Ligier JP P3, drei Norma M 30, ein Ginetta P3-15 und eben der Adess, den Terada gemeinsam mit Sylvain Boulay bewegen wird. Die 16 GT3 kommen von Mercedes-AMG, Porsche, Ferrari, Lamborghini, Aston Martin, McLaren und Audi.
Hier die Entrylist der Road to Le Mans