Formel 1: FIA spricht Urteil

F1-Testfahrer Sergej Sirotkin im Dallara in Le Mans

Von Martina Müller
Bei den 24 Stunden von Le Mans startet 2017 eine äußerst spektakuläre russische Fahrer-Kombination. Sergej Sirotkin wird zusammen mit IndyCar-Ass Mikhail Aleshin in der LMP2-Klasse um den Sieg kämpfen.

Bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans wird es erneut Formel-1-Fieber geben: Denn mit Sergej Sirotkin tritt der aktuelle Renault-F1-Testfahrer beim großen Sportwagen-Klassiker an der französischen Sarthe (17./18. Juni) an. Sirotkin steuert einen Dallara P217 in der LMP2-Klasse. Dieser wird vom Team SMP Racing eingesetzt. «In Le Mans zu fahren hat für unsere russische Mannschaft inzwischen eine gute Tradition», erklärt der Gründer und Direktor des SMP-Racing-Programms Boris Rotenberg. Und auch die weitere Fahrerbesatzung des Wagen hat es in sich, da neben Gentleman-Driver Victor Shaytar auch der aktuelle IndyCar-Pilot Mikhail Aleshin im Dallara Platz nehmen wird.

Der heute 21-jährige Sirotkin stieg 2010 in den Formel-Sport ein und hatte es schon 2012 bis in die Formel Renault 3.5 geschafft. 2014 wurde er Test- und Ersatzfahrer für das Schweizer Sauber-Team in der Formel 1. In jenem Jahr hatte er bei seinem Heim-GP in Sotschi sogar das erste freie Training des Großen Preises von Russland bestritten. 2015 und 2016 nahm er an der GP2-Serie teil und errang in beiden Jahren sogar den dritten Platz in der Gesamtwertung. Seit dem vergangenen Jahr ist Sirotkin nun Testfahrer bei Renault, was ihn 2016 und 2017 erneut einen Einsatz im freien Training des russischen Grand Prix erlaubte.

SMP Racing ist bereits seit 2014 in der LMP2-Klasse aktiv. Nachdem das Programm rund um Finanzier Boris Rotenberg zunächst auf zwei Oreca 03 in der Sportwagen-WM (FIA WEC) setzte, wurde für 2015 mit dem BR01 (BR steht für Boris Rotenberg) ein eigener LMP2 entwickelt. Mit diesen Fahrzeugen bestritt SMP Racing in jenem Jahr die ELMS (European Le Mans Series). Der BR01 hatte mächtig Potential, was beispielsweise die Pole-Position beim 24-Stunden-Rennen in Daytona (IMSA-Serie) 2016 unter Beweis stellte. Nachdem zwei der russischen LMP2 2016 die komplette FIA WEC bestritten, mussten die Wagen für 2017 eingemottet werden. Grund: BR gehört nicht zu den vier auserwählten Chassis-Herstellern der neuen LMP2-Generation.

Aufgrund dessen wurde für dieses Jahr ein Programm mit einem Dallara P217 gestrickt, das nun beim Rennen in Le Mans sein Debüt feiern wird. Danach sollen noch die restlichen Läufe der ELMS in Angriff genommen werden.

Im kommenden Jahr hat Boris Rotenberg den ganz großen Schritt vor. Bei Dallara lässt er gerade einen LMP1 bauen, der die zum Verwechseln ähnliche Bezeichnung BR1 erhalten wird. Damit soll dann auch wieder die komplette FIA-WEC-Saison gefahren werden. Dementsprechend stellt der Einsatz in der LMP2-Klasse in Le Mans eine gute Vorbereitung auf 2018 dar.

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