24h Le Mans: Erste Eindrücke vom Startfeld für 2019
Vom Ford GT wird bei den 24h Le Mans eine private Version antreten
Lange wurde darauf gewartet, doch nun ist die erste Tranche von 42 Fahrzeugen veröffentlicht, die an der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans teilnehmen. Leider birgt die Liste gleich einmal eine große Enttäuschung. Denn der Le-Mans-Veranstalter ACO (Automobile Club de l’Ouest) hatte im letzten Herbst eigentlich mitgeteilt, am 11. Februar bereits 50 Entries der Öffentlichkeit zu präsentieren. Da sich die Herren aus Frankreich aber nun auf lediglich 42 Slots festgelegt haben, blieben große Überraschungen im bislang bekannten Feld aus. Beim genauen Betrachten der Startliste kann festgestellt werden, dass diese nur mit den Full-Season-Autos der WEC und den angenommenen Vorab-Einladungen bestückt ist.
Als Folge besteht die LMP1-Klasse also genau aus jenen acht Fahrzeugen, die 2018/19 die Super-Season der FIA WEC in Vollzeit bestreiten. Nicht mit aufgeführt sind somit die Ginetta G60-LT-P1. Die britischen LMP1 hatten zu Saisonanfang zwar kurzzeitig in der Königsklasse mitgewirkt, jedoch wurde nach der Le-Mans-Ausgabe 2018 in der WM nichts mehr von ihnen gesehen. Für Le Mans 2019 reichte Ginetta aber wieder Dossiers ein. Ob diese Berücksichtigung finden, wird somit erst beim Verkündung der zweiten Startlisten-Tranche am 1. März herauskommen.
In der LMP2-Kategorie kommen zu den sieben Vollzeit-WEC-Fahrzeugen noch zwei weitere hinzu. Das sind G-Drive Racing (welches 2018 die LMP2-Klasse der ELMS gewann) und RLR MSport (LMP3-Meister der ELMS). Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass Signatech Alpine (wohl) auch 2019 nur mit dem einen WEC-Entry in Le Mans startet. Durch den Klassensieg 2018 hätte die französische Equipe sogar eine weitere Einladung in der Tasche gehabt.
Während die GTE-Pro-Klasse durch die Bestätigung der zehn WEC-Fahrzeuge (jeweils zwei Aston Martin, BMW, Ford, Ferrari und Porsche) bislang noch relativ unspektakulär daher kommt, gibt es in der GTE Am doch die eine oder andere interessante Geschichte. So wird Keating Motorsports in Le Mans mit einem Ford GT antreten. Das ist wahrhaft eine große Überraschung, da weitläufig der Einsatz eines Ferrari 488 GTE erwartet wurde. Tatsächlich ist es sogar der erste private Renneinsatz eines aktuellen Ford GT.
Erwartungsgemäß hat auch Kessel Racing die Einladung für Le Mans 2019 bestätigt. Das Schweizer Team siegte 2018 im Le Mans Cup, der im Rahmenprogramm der ELMS veranstaltet wird - und wurde dafür belohnt. Die Truppe um Ronnie Kessel tritt 2019 erstmals unter eigenem Namen beim Langstrecken-Klassiker an. Zuvor stellten sich die Tessiner Spezialisten der Le-Mans-Herausforderung bereits als Dienstleiter für andere Teams.
Auch die Einsätze von Weathertech Racing (über die IMSA-Serie) und JMW Motorsport (durch Platz zwei in der GTE-Klasse der ELMS) gelten nicht wirklich als Überraschung. Beide waren schon 2018 in Le Mans mit dabei (damals hatten sie sich jedoch noch einen Entry geteilt). Mächtig zu tun haben wird diesmal auch wieder die schwäbische Proton-Mannschaft. Zwei Entries (als Dempsey-Proton Racing) waren wegen den WEC-Einsatzes ja sowieso schon sicher. Durch den Le Mans-Klassensieg 2018 und den GTE-Titel in der ELMS kamen aber noch zwei weitere Le-Mans-Tickets hinzu. Beide Einladungen wurden angenommen. Somit läuft das Team der Familie Ried wieder mit vier Porsche 911 RSR an der Sarthe auf.
Der ACO hat in diesem Jahr ebenfalls mitgeteilt, wie viele Fahrzeuge überhaupt für Le Mans 2019 angemeldet wurden. Insgesamt 75 Dossiers kamen beim französischen Club an. Das bedeutet, dass fünf Nennungen komplett leer ausgehen. Denn neben den 18 verbliebenen Startplätzen im 60er Feld werden lediglich zehn Wagen auf die Reserveliste gesetzt. Die Liste der Nicht-Berücksichtigten bleibt jedoch (wie leider jedes Jahr) ein gut gehütetes Geheimnis.