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Le Mans: Bauarbeiten an neuen Boxen schreiten voran

Von Oliver Müller
So sieht es auf der Baustelle in Le Mans gerade aus

So sieht es auf der Baustelle in Le Mans gerade aus

In diesem Jahr werden insgesamt 62 Rennwagen an den legendären 24 Stunden von Le Mans teilnehmen. Um die Anzahl stemmen zu können, lässt der ACO an der Boxeneinfahrt gerade zwei zusätzliche Garagen errichten.

Bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans wird es ein Rekordstartfeld geben. Insgesamt 62 Fahrzeuge nehmen die 87. Ausgabe des Langstrecken-Klassikers unter die Räder. Dies ist möglich durch eine kurzfristig anberaumte Erweiterung der vorhandenen Boxenkapazität um zwei temporäre Garagen, die gerade zwischen dem Module Sportif (in dem auch die Rennleitung sitzt) und dem Hauptgebäude errichtet werden.

Dazu mauern die Arbeiter zunächst zwei fünf Meter hohe Brandschutzwände an den beiden Außenseiten. Im Raum dazwischen werden die beiden neuen Boxen schließlich aus modularen Strukturen gefertigt. Das ermöglicht den Auf- und Abbau für die diverse Rennveranstaltungen. Sollten die beiden temporären Garagen bei bestimmten Rennen also nicht benötigt werden, so ginge der Zugang zur Boxengasse in diesem Fall wie in den letzten Jahre üblich vonstatten. Die Arbeiten sollen bis zum 22. Mai beendet sein. Damit würden die zwei neuen Garagen schon zum großen Vortest (2. Juni) zur Verfügung stehen.

Toyota zieht jedoch nicht in die temporären Einrichtungen ein und wird seine beiden TS050 Hybrid weiterhin in den ersten Boxen des Hauptgebäudes stationieren. Damit nehmen die japanischen Werkswagen erstmals seit etlichen Jahren nicht die ersten Plätze in der Boxengasse ein. Folglich ergibt sich für die Toyota-Piloten auch eine andere Anfahrt für den jeweiligen Boxenvorplatz.

Der Automobile Club de l’Ouest (ACO) hatte die beiden zusätzlichen Boxen hauptsächlich deswegen in Auftrag gegeben, weil er enorme Kritik am Auswahlverfahren für die diesjährige Ausgabe des Langstrecken-Klassikers erntete. So wurden Teams, die seit vielen Jahren im ACO-Umfeld unterwegs sind, lediglich auf die Reserveliste gesetzt.

Dem ACO waren hier jedoch auch etwas die Hände gebunden. Denn dadurch, dass das komplette Feld der Sportwagen-WM (FIA WEC) ein Startrecht in Le Mans hat, waren bereits 34 der vorhandenen 60 Slots verteilt. Dazu kamen noch 12 Entries, die über sich über eingefahrene Resultate aus der Vorsaison eine Einladung ergattert haben. Letztlich hatte der ACO für 14 verbleibende Tickets aus 29 Bewerbungen auszuwählen und dabei jeweils auch zwei Werkswagen von Corvette, Ford und Porsche (aus der IMSA) zu berücksichtigen. Da ist es klar, dass es zu Enttäuschungen unter den Antragstellern kam.

Durch die Erweiterung auf 62 Plätze wurden schließlich die beiden LMP2-Teams United Autosports und High Class Racing mit einer Startberechtigung versehen. Beide Equipen standen auf den obersten Plätze der Reserveliste.

Das aktuelle Hauptgebäude in Le Mans wurde übrigens 1990/1991 gefertigt. Es hat eine Kapazität von 46 Garagen. Hin zum Boxenausgang stehen 14 weitere Garagen in einem flachen Anbau zur Verfügung. Das Hauptgebäude wird für die 100-Jahr-Feier der 24-Stunden von Le Mans im Jahre 2023 neu errichtet.

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