Horst Felbermayr Senior mit 75 Jahren verstorben
Zwei Porsche 911 aus der GTE-Klasse in den Farben von Felbermayr
Die Sportwagen-Welt trauert um Horst Felbermayr Senior. Der Österreicher war lange Jahre in den Fahrerlagern der Welt unterwegs und zeichnete sich stets durch seine nette und offene Art aus. Schon in den 1990ern griff er bei internationalen GT-Rennen ins Lenkrad. Zunächst fuhr er hauptsächlich in der FIA GT, ab Mitte der 2000er Jahre wechselte er aber immer mehr in Richtung der verschiedenen Le Mans Serien.
Horst Felbermayr Senior nahm sechsmal an den legendären 24 Stunden von Le Mans teil. Zuletzt im Jahre 2011, als er jedoch einen schweren Unfall beim Klassiker an der französischen Sarthe hatte. Bei vielen seiner Renneinsätze teilte sich Horst Felbermayr Senior auch das Steuer mit seinem Sohn Horst Felbermayr Junior.
Neben seiner eigenen Rennerei war Felbermayr sen. auch als Sponsor im Motorsport unterwegs und machte dadurch viele Rennprojekte überhaupt erst möglich. Der Team-Name Felbermayr-Proton (eine Kooperation mit dem Rennstall der Familie Ried aus Süddeutschland) hatte sich über die Jahre zu einer Institution entwickelt und teilweise sogar offiziellen Support von Porsche erhalten. Vor allem das Werksfahrer-Duo Richard Lietz und Marc Lieb war lange Zeit in den Farben von Felbermayr-Proton am Start.
Zuletzt gab es die Felbermayr-Logos auf einem KTM X-Bow GT4 zu sehen, mit dem Eike Angermayr und Mads Siljehaug 2019 den Titel in der neugeschaffenen ADAC GT4 Germany gewonnen hatten.
Auch außerhalb des Motorsports war Horst Felbermayr sen. erfolgreich. Er leitete ab 1967 in Wels/Oberösterreich gemeinsam mit seiner Frau Gisela die Felbermayr-Gruppe. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen in der Transport-, Hebetechnik- und Bau-Branche. 2015 übergab er die Firmenführung schließlich an seinen Sohn Horst Felbermayr jun.
Die Welser Firma Felbermayr finanziert auch die Radprofi-Mannschaft «Team Felbermayr Simplon Wels», es ist das größte und erfolgreichste Radteam in Österreich.
Der Seniorchef litt seit fast zwei Jahren an einer unheilbaren Nervenkrankheit, die zu Lähmungserscheinungen im Rückgrat führte. Trotzdem nahm er 2018 sichtlich angeschlagen noch an der Ennstal Classic teil. Seit dem Sommer 2019 sass Felbermayr sen. im Rollstuhl und konnte das Krankenhaus in Linz seit Monaten nicht mehr verlassen. Schliesslich erlag er einem Lungenversagen.
SPEEDWEEK.com kondoliert und entbietet der Familie Felbermayr ein herzliches Beileid.