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Cadillac-Rennsportchefin: «Sind für Le Mans bereit»

Von Gerhard Kuntschik
Einer der Cadillac V-Series.R in Spa

Einer der Cadillac V-Series.R in Spa

Cadillac startet bei den anstehenden 24 Stunden von Le Mans mit insgesamt drei V-Series.R. Es ist die große Rückkehr an die Sarthe nach vielen Jahren der Abstinenz. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

Seit fast 15 Jahren ist Laura Wontrop Klauser für General Motors tätig. Nach einem Bachelor cum laude am renommierten New Yorker Rensselaer Polytechnikum und einem weiteren Technikstudium an der Uni Michigan stieg die Ingenieurin bei GM bis zur Leiterin des Sportwagensports auf (seit Jänner 2021). In Francorchamps war sie bei der Generalprobe für das Jubiläum in Le Mans vor Ort.

Welche Argumente bewogen Cadillac zur Rückkehr zu den großen Prototypen mit dem Doppelprogramm IMSA und WEC?

Laura Wontrop Klauser: «Wir schauten uns an, wo wir mit der Marke stehen und welche Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt richtig wären. Wir waren einige Jahre in der LMP1-Klasse, fokussierten dann auf den GT-Sport. Und jetzt bot sich die Gelegenheit, unsere V-Modelle darzustellen. Schlussendlich wollten wir aber wieder zum obersten Langstreckensport zurückkehren. Wir gingen in die DPI-Klasse der IMSA-Serie, aber wir sahen, dass uns die LMDh-Plattform noch bessere Möglichkeiten bieten würde. Es ist fantastisch, jetzt mit einem Prototyp auf höchster Ebene in IMSA und WEC teilzunehmen. Unsere Marke wuchs zuletzt ständig, und wir sind bereit, der Welt zu zeigen, worum es Cadillac geht und was wir können. Mit Blick auf die elektrische Zukunft ist die Hybridformel die ideale Bühne.»

Wie wichtig ist das WEC mit dem Schwerpunkt doch auf Europa für eine US-Premiummarke, die sich bisher in Europa schwertut?

«Wir haben deutliche Produktionssteigerungen für die europäischen Märkte im Plan. Aber es geht auch um die Darstellung der Marke, um das Wecken von Interesse. Das gelingt nicht über Nacht. Da muss man länger und konstant dafür arbeiten. Bei diesen Rennen funktioniert die Kommunikation mit den Fans.»

Eine hypothetische Frage: Wäre für den General Motors-Konzern ein weiterer Sieg im Indy 500 wichtiger oder ein Triumph in Le Mans?

«Die Antwort kann immer nur lauten: Beide! Egal, ob Chevrolet oder Cadillac, beide bestreiten Rennen, um zu gewinnen. Das Ziel ist also, die Trophäen in beiden Klassikern zu holen. Schauen wir mal, was passiert…»

Wie bereitet sich Cadillac in den nächsten Wochen auf Le Mans vor?

«Wir haben noch einen Test in Europa und wir werden auch einen in den USA organisieren. Da ja alles neu ist, müssen wir auf ausreichende und erprobte Teile achten. Wir werden bereit sein.»

Wie steht es um die Standfestigkeit?

«Der alte Spruch, um zu gewinnen, musst du zuerst ankommen, gilt hier besonders. Wir haben uns erst spät für das LMDh-Programm entschieden – alles, inklusive Antrieb, begann im Februar 2021. Wir mussten darauf achten, bei einer kurzen Vorbereitungszeit alles auf Anhieb zu treffen und ein solides Auto hinzustellen. Ist das erledigt, arbeiten wir am Speed. Wir versuchen auch die Effizienz ständig zu verbessern. Daytona war angesichts von drei Autos im Ziel und das ohne größere Probleme wie ein Sieg für uns. Darauf können wir jetzt aufbauen.»

Cadillac vertraut in der IMSA auf zwei Teams, Ganassi und Action Express. Wird es auch im WEC eine Aufteilung geben?

«Wir treten immer als eine Einheit unter dem Cadillac-Racing-Banner an. Was die Zukunft bringen wird, ist noch offen. Wir werden später entscheiden, ob es Sinn macht, Kundenteams zu unterstützen. Aber es gibt dazu noch keinen Plan.»

Wie sieht die Zukunft von GM im GT-Sport aus?

«Im WEC wird nächstes Jahr ein GT3-Auto dabei sein. Wer das einsetzen wird und wie der Einsatz abläuft, werden wir später bekanntgeben.»

Welche News kannst Du uns vom Projekt Cadillac-Andretti-Formel 1 berichten?

«Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Am besten Michael Andretti fragen!»

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