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Le Mans: Toyota gegen Audi - Ein virtuelles Rennen?

Von Oliver Runschke
Favorit auf den Le-Mans-Sieg: Audi R18

Favorit auf den Le-Mans-Sieg: Audi R18

Wird der «Grand-Prix de Endurance» zu einem Grand-Prix der Boxenstopps?

Toyota-Pilot Anthony Davidson ist sich vor dem Start der 90. Ausgabe der 24h von Le Mans sicher: «Wir werden ein sehr anderes Rennen sehen als im vergangenen Jahr. Das Rennen wird von Boxenstrategie geprägt sein, wir erwarten eigentlich keine direkten Rad-an-Rad-Duelle mit den Audi. Das Rennen wird eher virtuell auf den Zeitenmonitoren stattfinden». 

Die Audi R18 e-tron quattro dürfte auch im Rennen schneller sein als Toyota TS030, die Gretchenfrage ist wie viel schneller. Audi setzt auf puren Speed. Da Toyota über die Rundenzeiten im Nachteil ist, setzen die Japaner auf Reichweite und auf Rennspeed. Toyota-Technikchef Vasselon: «Wir erwarten, dass wir im Rennen dichter an den Audi sind als im Qualifying. Wir wissen, dass wir über eine einzelne Runde im Qualifying das Nachsehen haben, aber wir setzen auf unseren Rennspeed und den Benzinverbrauch.»

Ob die Toyota TS030 im Rennen eine oder zwei Runden länger in jedem Stint als Audi fahren können, werden wir erst im Rennen sehen. «Ob wir eine oder zwei Runden länger fahren können als Audi, hängt davon ab, wie die Performance und die Rundenzeiten sind, wenn wir den Sprit auf 12 Runden strecken», sagt Toyota-Technikchef Pascal Vasselon. «Wir müssen kalkulieren, welcher Zeitverlust für uns noch akzeptabel ist, wenn wir den länger auf der Strecke bleiben.»

Faustformel für das Rennen: Stoppt Toyota einen Umlauf später als Audi, spart das über die Distanz drei Boxenstopps. Bei zwei Runden mehr ergibt das sechs eingesparte Stopps und rund sechs Minuten, die Audi auf der Strecke herausholen muss.

Nur grau ist alle Theorie: Denn die Taktik geht nur bei einem perfekten Rennverlauf auf. Safety-Car-Phasen, die zu erwarten sind, und Regen, der ebenfalls zu erwarten stellen derartige Kalkulationen auf den Kopf.

Auch die Zuverlässigkeit oder deren Mangel bei den Toyota ist ein Thema: Seitdem die Japaner im vergangenen Jahr in Le Mans in die LMP1-Klasse zurückgekehrt sind, ist ein TS030 nie länger als acht Stunden in einem Rennen gefahren.

Bei Audi ist man sich der Sache allerdings auch noch unsicher. «Wir sind bisher noch nie so wenige Runden im Training gefahren, seit dem ich in Le Mans bin», sagt der mittlerweile schon alt gediente Audi Sport Team Joest-Technikchef Ralf Jüttner. «Wo wir genau stehen, werden wir erst im Rennen sehen.»

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