Erster «russischer» LMP: Der BR01 von SMP
SMP Racing hat im Rahmen des ELMS-Vortest den neuen BR01 LMP2 vorgestellt, mit dem das russische Team in der ELMS und bei den 24h von Le Mans starten will. Gezeigt hat SMP den vom ehemaligen Courage und Peugeot-908-Designer Paolo Catone gezeichneten BR01 allerdings bisher erst in der Garage. Der neue LMP2 fährt noch nicht, denn einige Teile fehlen.
Schon in den vergangenen Monaten hatte es Verzögerungen beim Bau des Coupés gegeben, dafür machte das Team die aufgrund der Ukraine-Krise gegenüber Russland verhängten Sanktionen verantwortlich. Die regierungsnahe SMP Bank und deren Inhaber Boris Rotenberg, der Finanzier von SMP Racing, steht auf einer Sanktionsliste der USA. «Russisch» ist an dem LMP2 allerdings ohnehin nur das Geld, mit dem der Bau des BR01 finanziert wurde, denn gebaut wurde der Prototyp in Frankreich und Italien.
SMP hatte ursprünglich geplant mit dem LMP2 in der Sportwagen-WM FIA WEC anzutreten, sich aber für die ELMS entschieden, nachdem abzusehen war, dass der BR01 mit Verspätung fertig wird. SMP Racing ist das erste Team seit Einführung des LMP2-Reglements mit Kostenobergrenze 2011, das sich einen eigenen Prototypen baut.
Beim Saisonstart in Silverstone am 11. April will SMP mit einem BR01-Nissan und einem bisher eingesetzten Oreca 03R-Nissan antreten. Gefahren werden die LMP2 von SMP von Maurizio Mediani/David Markozov/Nic Minassian und dem ehemaligen IndyCar-Piloten Mikhail Aleshin sowie den Brüdern Anton und Kirill Ladygin.
Das Onlinemagazin Dailysportscar berichtet im Zusammenhang mit SMP von einem weiteren delikaten Detail. Das Team startet mit Rotenberg als Fahrer auch in der GT3-Klasse der ELMS mit einem Ferrari 458 Italia und bekommt dafür derzeit keine Reifen. Ab diesem Jahr ist Dunlop Einheitsreifenausrüster in der ELMS. Dunlop ist eine Tochter des US-Konzerns Goodyear und darf somit aufgrund der von den USA verhängten Handelssanktionen keine Reifen an das von Rotenberg betriebene Team liefern.